Sparkassen

Eingeschränkte Gesamtschau

Ende Juli hat auch die Sparkassen-Finanzgruppe eine aggregierte Jahresrechnung vorgelegt. Das geschah vergleichsweise geräuschlos, ohne flankierende Pressekonferenz, einfach durch die Aussendung des Jahresberichtes. Erfasst sind in dieser Zusammenstellung die Abschlüsse aller Sparkassen, Landesbanken (einschließlich der vorläufig noch im Sicherungssystem verbliebenen Hamburg Commercial Bank, also der früheren HSH Nordbank) sowie der Landesbausparkassen. Anders als in der genossenschaftlichen Finanzgruppe basieren die Zahlen aber nicht auf einer von einem Wirtschaftsprüfer testierten Überleitung auf eine IFRS-Rechnung, sondern auf den Einzelabschlüssen nach HGB bei den Landesbanken und den Landesbausparkassen sowie den Ergebnissen des Betriebsvergleiches der Sparkassen in die HGB-Systematik. Das Ergebnis dieser Datenzusammenstellung, so wird in den Erläuterungen zur Aggregation vermerkt, besteht aus einer unkonsolidierten Summen-Bilanz und einer unkonsolidierten Summen-Gewinn-und-Verlust-Rechnung der dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossenen Institute. Neben den genannten Gruppen sind der Institutssicherung der Sparkassen-Finanzgruppe mit der Berlin-Hyp, der Deutschen Hypothekenbank, der Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG, der Landesbank Berlin Holding AG, der Portigon AG, der S-Kreditpartner GmbH, dem Sparkassen Broker und der Weberbank noch weitere Institute angeschlossen.

Mit andern Banken oder Bankengruppen lassen sich diese Zahlen demnach nicht vergleichen, sie zeigen aber immerhin die Entwicklung verschiedener Eckdaten sowie Kennziffern der Bilanz und der GuV-Rechnung im Jahresvergleich. So ist der Zinsüberschuss innerhalb der Gruppe im Berichtsjahr 2018 um 3,1 Prozent zurückgegangen und kann durch einen um 2,1 Prozent gestiegenen Provisionsüberschuss nicht annähernd aufgefangen werden. Auch über die Sparkassen hinaus ist die gesamte S-Gruppe sehr stark vom Zinsergebnis abhängig. Als Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag errechnen sich 76,42 Prozent und demnach als Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag 23,68 Prozent. Vergleichsweise moderat haben mit plus 0,5 Prozent die Verwaltungskosten zugenommen, wobei der Anstieg maßgeblich den Personalaufwendungen zugeschrieben wird. Dass sich das Bewertungsergebnis von 2,1 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,0 Milliarden Euro erhöht hat, wird auf höhere Zuführungen im Kreditgeschäft der Landesbanken zurückgeführt. Ohne konkret den Namen Nord-LB zu nennen, wird maßgeblich einem Haus aus dieser Institutsgruppe der starke Rückgang sowie der insgesamt ausgewiesene Verlust beim Jahresergebnis nach Steuern von 213 Millionen Euro zugeschrieben, nach einem Jahresüberschuss nach Steuern von 2,331 Milliarden Euro im Vorjahr.

Bei den Kennziffern der Gruppe ist die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern von 6,9 Prozent auf 4,1 Prozent rückläufig und die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern von 4,8 Prozent auf 2,2 Prozent. Für die Kernkapitalquote nach CRR wird ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent ausgewiesen und die Cost Income Ratio hat sich durch den Rückgang des Zinsergebnisses spürbar auf 71,3 (68,7) Prozent erhöht. Mit Blick auf die Bilanzstruktur der Gruppe ist bemerkenswert, dass der Überschuss der Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken mit 1,28 Milliarden Euro sich nicht sehr stark über den Forderungen an Nichtbanken bewegt, also ein vergleichsweise ausgewogenes Verhältnis von Kundeneinlagen und Kundenforderungen besteht.

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