Deka

Kluger Schachzug

Quelle: Deka Bank

Man muss die Welle reiten, bis sie bricht, heißt es so schön. Das denken sich auch viele Anleger und wollen weiterhin fleißig in Immobilien investieren, und zwar nicht nur direkt, sondern auch indirekt mittels Immobilienfonds. Verspricht doch das Betongold wenigstens ein kleines bisschen Rendite auf das Ersparte. Entsprechend viele Mittel fließen den Kapitalanlagegesellschaften zu. Klingt doch eigentlich vielversprechend. Aber bei anhaltender Objektknappheit kann eine zu hohe Liquiditätsquote schnell zur Gefahr für die Investmentgesellschaften werden. Zum einen steigt der Zwang, Objekte zu überhöhten Preisen oder außerhalb der eigentlichen Risikorange zu erwerben, zum anderen drückt zu viel Liquidität auf die Performance.

Die meisten Fondsgesellschaften arbeiten daher seit geraumer Zeit mit Kontingenten. Sprich, sie legen Anfang des Jahres eine Summe x fest, die sinnvoll investiert werden kann. Bis zu dieser Summe können Anleger Fondsanteile erwerben, dann nicht mehr. Angesichts der steigenden Nachfrage griffen die Kontingente aber immer früher. Die Deka beispielsweise hat allein im Januar rund 800 Millionen Euro an frischen Geldern eingesammelt. Das ist echt nicht mehr weit bis zum festgesetzten Kontingent von 1,1 Milliarden Euro - wohl schon im März, hieß es damals. Damit macht man sich aber weder bei den Kunden, noch bei den angeschlossenen Sparkassen beliebt, die ihre anlagesuchenden Kunden dann vertrösten beziehungsweise auf andere Anbieter ausweichen müssen.

Von daher ist die Entscheidung der Deka-Verantwortlichen, die Palette an offenen Immobilienfonds auszuweiten, richtig und konsequent. Erstmals wird dabei ein Fonds aufgelegt, der in die Anlageklasse "Wohnen" investiert. Gespräche mit den Sparkassen hätten gezeigt, dass der Wunsch vieler Anleger nach dieser Assetklasse groß sei, so Thorsten Knappmeyer von der Deka. Für diese Vehikel geht die Deka eine Kooperation mit Swiss Life ein, die den Fonds auch verwalten wird. Der Fokus liegt auf modernen Wohnungen im mittleren Mietpreisniveau in europäischen Metropolen und Ballungsräumen.

Um Überschneidungen zu den bisherigen Produkten bestmöglich zu vermeiden - aktuell entfallen mit rund 90 Milliarden Euro über 90 Prozent des gewerblichen Immobilienvermögens der Deka auf Objekte in Europa - konzentrieren sich die beiden übrigen neuen Fonds auf außereuropäische Immobilienmärkte. So wird der eine offene Immobilien-Publikumsfonds weltweit und währungsgesichert in Gewerbeimmobilien in besonders dynamischen Metropolen investieren, der andere bietet erfahrenen Anlegern die Möglichkeit, sich an Immobilieninvestments im pazifisch-asiatischen Raum zu beteiligen. Aufgelegt werden die neuen Produkte Ende dieses und Anfang kommenden Jahres. Die Verantwortlichen rechnen mit einem gesamten Fondsvolumen durch die drei neuen Vehikel von rund 800 Millionen Euro, womit die Kontingente dann auf fast zwei Milliarden Euro ansteigen würden. Gut für die Anleger und die Sparkassen, aber natürlich auch gut für die Deka.

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