Paydirekt

Sparkassen: Aktivierungskampagne ergänzt Komfortregistrierung

Für die "Komfortregistrierung", mit der 274 teilnehmende Sparkassen Paydirekt voranbringen wollen, gibt es Entwarnung. Die automatische Übermittlung von Kundendaten an Paydirekt verstößt nicht gegen das Datenschutzrecht, so der Hessische Datenschutzbeauftragte. Denn durch die in den Kundenanschreiben angekündigte AGB-Änderung wird der Girokontenvertrag wirksam um einen neuen Funktionsbestandteil ergänzt, sodass nach der Vertragsänderung datenschutzrechtlich keine zusätzliche Einwilligung zur Übergabe der Daten an Paydirekt erforderlich ist. Zudem sei die Vorgehensweise auch deshalb nicht zu beanstanden, weil Datenschutzhinweise und Informationen auch zur Widerspruchsmöglichkeit erteilt werden.

Weil die Hessen ihre Rechtsauffassung auch anderen Landesdatenschutzbehörden mitgeteilt haben, dürfte das Thema damit wohl weitgehend erledigt sein. Wie in solchen Fällen üblich, bleibt aber vermutlich doch ein Makel hängen. Denn die Berichte darüber, dass an dem Verfahren etwas bedenklich sein könnte, bieten die besseren Schlagzeilen und prägen sich deshalb weitaus besser ein als die Unbedenklichkeitserklärung. So manchen Kunden dürfte allein der geäußerte Verdacht deshalb davon abhalten, die Registrierung tatsächlich abzuschließen. Und diesen letzten Schritt muss der Kunde auch bei der Komfortregistrierung noch aktiv selbst tun, um sein Konto für Paydirekt freizuschalten.

Auch ohne den Imageschaden durch die Datenschutzdiskussion scheinen die 2,9 Millionen Registrierungen, die S-Verbund als Chance nennt, sehr ehrgeizig. Nachhelfen wollen die Sparkassen deshalb mit einer im Oktober gestarteten "Winter- und Aktivierungskampagne", mit der man bis Mitte Januar die Privatkunden der Sparkassen zur Paydirekt-Nutzung animieren will. Zentrale Elemente sind ein Gewinnspiel, Händlerrabatte und eine Influencer-Kampagne (Social Media). Wer mit Paydirekt bezahlt, hat etwa die Chance auf täglich einmal 1 500 Euro Paydirekt-Guthaben sowie weitere Sofortgewinne.

Einen weiteren Ansatzpunkt, um die Paydirekt-Nutzung zu steigern, nutzen die Sparkassen aber weiterhin nicht: Beim Handy-zu-Handy-Bezahlen setzen sie nach wie vor allein auf Kwitt. In den anderen Bankengruppen geht es an dieser Stelle jedoch voran: Neben Commerzbank, Comdirect, Deutsche Bank, Hypovereinsbank und Postbank, die im Juli die Beta-Phase gestartet hatten, sind inzwischen rund 600 Genossenschaftsbanken dabei, seit Oktober auch die ING-Diba. Red.

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