Debitkarte

Bargeldlos in der Bäckerei

Quelle: pixabay

Ende Februar meldete Card Process die Einführung von Girocard kontaktlos in einer Münchner Bäckerei. Große Umsatzbringer sehen vermutlich anders aus. Zur Meldung wird dieser Akquisitionserfolg der Münchner Bank eG aus einem anderen Grund: Denn er macht Hoffnung, auch solche Branchen, bei denen bisher das Bargeld im Vordergrund stand, für die Kartenzahlung gewinnen zu können.

Die gleiche Hoffnung hatte die Kreditwirtschaft schon vor Jahren bei der Einführung der Geldkarte gehegt. Dass sie sich nicht erfüllt hat, mag zum Teil daran gelegen haben, dass bargeldlose Zahlungen damals noch weit weniger gebräuchlich waren als heute und der Markt schlicht noch nicht reif dafür war, im Bereich der Kleinbetragszahlungen das Bargeld zu ersetzen. Die geringe Akzeptanz des Prepaid-Konzepts, das schlecht kommuniziert wurde und die Nutzer nicht überzeugte, kam als Hürde hinzu.

Diese Rahmenbedingungen haben sich nunmehr verändert. Bargeldlose Zahlungen sind für viele Kunden inzwischen normal. Und bei kontaktlosen Transaktionen mit der Girocard müssen sich die Kunden weit weniger umgewöhnen als seinerzeit bei der Geldkarte. Auflegen statt einstecken ist schnell gelernt. Und wenn der Brötchenkauf dank "Tap & Go" schneller vonstatten geht, kann das manchen überzeugen - entsprechende Kommunikation des Angebots immer vorausgesetzt. Bei US-amerikanischen Kaffeeketten hat dies hierzulande mit den kontaktlosen Karten der Kreditkartenfirmen bereits funktioniert. Eine neue Chance für den Kleinbetragsbereich bietet Girocard kontaktlos somit vermutlich schon. Aber nicht jeder Bäcker oder Kiosk wird darauf anspringen. Im Einzelfall wird es vermutlich immer auf die Kalkulation von Kosten und Nutzen ankommen. Red.

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