Bargeldversorgung

Barzahlen.de wandelt sich

Für die Cash Payment Solutions GmbH, Berlin, den Betreiber von Barzehlen.de, ist es fast schon eine Art Ritterschlag, dass Amazon Vergleichbares nun auch anbietet, wenngleich bislang ausschließlich in den USA. In Deutschland ist das Konzept, das auch bei Online-Käufen die Barzahlung ermöglicht, seit 2013 am Markt.

Weitaus mehr Aufmerksamkeit erregt hat seit dem vergangenen Jahr jedoch eine Weiterentwicklung des Service, bei der es um die Zusammenarbeit mit Kreditinstituten in Sachen Bargeldversorgung geht und der vermutlich in Zukunft für das Unternehmen immer mehr an Bedeutung zunehmen könnte. Zu den Partnern zählen hier die DKB, N26 und seit April 2017 als erste Filialbanken auch die Gruppe der Sparda-Banken.

Interessant an der Kooperation mit den ehemaligen Eisenbahnerbanken ist vor allem die Tatsache, dass die Gruppe der Sparda-Banken den Service nicht als Ersatz für ein eigenes Filialnetz nutzt, sondern als Ergänzung desselben. Schließlich verfügen die 12 Spardas nicht nur über ein eigenes Geldautomatennetz (das freilich durch Filialschließungen tendenziell auf Schrumpfkurs ist). Sondern sie sind überdies Mitglied des Cash Pools, wodurch ihre Kunden insgesamt rund 3 000 Geldautomaten bundesweit nutzen können.

Ob hinter der Zusammenarbeit mit Barzahlen.de Pläne zum Ausstieg aus dem Geldautomatenverbund stehen, kann man nur mutmaßen. In jedem Fall passt sie jedoch gut zu einer Bankengruppe, deren Mitglieder sich als "Direktbanken mit Filialen" bezeichnen und dabei mehr und mehr den Direktbankaspekt betonen. Neben der Bargeldversorgung an der Ladenkasse, die über die Fintech-Kooperation (anders als Cash-Back im Rahmen von Girocard-Bezahlvorgängen) unabhängig von Einkäufen möglich ist, dürfte für die Banken wie auch ihre Kunden auch die Einzahlmöglichkeit von Bedeutung sein. Schließlich haben die meisten Filialen gar keine Kasse mehr, und auch im SB-Bereich sind Einzahlautomaten, erst recht solche mit Münzzähler, keinesfalls Standard. Gerade die Spardas sind deshalb wegen fehlender Einzahlmöglichkeiten bisweilen schon in die Schlagzeilen geraten. An dieser Stelle kann Barzahlen. de also eine echte Servicelücke schließen. Dieser zusätzliche Service wird dann allerdings auch bepreist. Red.

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