Deutschland hat Großbritannien als wichtigsten Treiber der Investitionstätigkeit abgelöst. So weit die Kernbotschaft des Investment Strategy Annual von Lasalle Investment Management. Aber auch auf der Insel ist das brexitschockbedingte Tal wohl durchschritten. Die Aktivitäten - dynamisiert durch ausländisches Kapital - hätten wieder zugenommen. Hauptgründe: das schwache britische Pfund und mehr verkaufsbereite Eigentümer. Möglicherweise werden sich die "Schäden" am Immobilienmarkt der Insel somit in Grenzen halten. Dennoch gehen die jährlichen Empfehlungen für Investoren in eine andere Richtung. In ganzer Breite scheint man also dem einst hochgelobten Land nicht mehr über den Weg zu trauen.
So sollten Investoren, die auf defensive Strategien in "dieser reifen Phase des Kapitalmarkt-Zyklus" fixiert sind, auf zentral gelegene Büro-Teilmärkte und Einzelhandelsimmobilien in Einkaufsstraßen von Städten wie Paris, Kopenhagen und dem gegenüberliegenden Malmö in Schweden, Amsterdam und Frankfurt setzen. Darüber hinaus werden Build-to-Core-Immobilien empfohlen, die im Zuge einer Stadterneuerung gebaut werden. Hier sei die Vorfinanzierung von Büroimmobilien, einschließlich Co-Working-Flächen und Büroflächen mit Serviceleistungen vielversprechend - und dies in den stärksten Teilmärkten von Frankreich und Deutschland. Zusätzlich preisen die Experten Wohnbau-Projektentwicklungen in Deutschland und den Niederlanden an. Core+-Strategen sollten sich mittelgroße städtische oder lokal dominante Einkaufs-Destinationen vornehmen, die irgendeine Form von Asset Management bedürfen. Hier vor allem in Frankreich, Spanien und Polen.
Nicht mehr allzu begeistert sind die Lasalle-Strategen von den USA. So ist in dem Bericht etwa die Rede von "einer trägen Konjunktur", einem "nachlassenden Mietpreiswachstum" und einer "Abschwächung der US-amerikanischen Immobilienwerte und -erträge". Keine besonders attraktiven Aussichten. Zunächst war man nach dem Amtsantritt Donald Trumps eher von einem sich verstärkenden Boom ausgegangen. dro