Harmonisierung: das Ende der Hard-Bullet-Ära?

Covered Bonds mit Fälligkeitsverschiebung (Soft Bullets) gewinnen gut drei Jahre nach ihrer Einführung immer mehr an Akzeptanz: Mit einem Anteil von 62 Prozent dominierten Soft Bullets im ersten Halbjahr 2018 bereits den Euro-Benchmark-Primärmarkt. Eine vollständige Verdrängung der Papiere mit nicht verschiebbarem Fälligkeitstermin (Hard Bullets) hat bislang gleichwohl noch nicht stattgefunden. Dafür ist insbesondere das Gewicht von Ländern wie Spanien, Deutschland und Frankreich, in denen noch ausschließlich oder zu einem sehr großen Anteil Hard-Bullet-Covered-Bonds verwendet werden, nach wie vor zu stark.

Die Helaba geht in einer aktuellen Studie dennoch von einem weiteren Aufschwung für den Marktanteil von Soft-Bullet-Covered-Bonds aus. Den Grund dafür sehen die Analysten in der spätestens Anfang 2020 anstehenden Umsetzung der EU-Covered-Bond-Richtlinie zur Harmonisierung. Diese sieht mit Blick auf die Fälligkeitsverschiebung nämlich ebenfalls die Schaffung eines auf Prinzipien basierten, einheitlichen Marktstandards vor, um den Anlegerschutz zu gewährleisten, ohne dabei die Flexibilität der Märkte zu sehr einzuschränken. Die Helaba ist überzeugt, dass diese einheitlichen Mindeststandards und das Wissen um die Rolle von Aufsicht und Verwalter bei Fälligkeitsverschiebungen die Akzeptanz von Soft Bullets bei den Anlegern weiter steigen lassen werden. Sollten Soft Bullets also tatsächlich Eingang in bedeutende nationale Regelwerke wie dem Pfandbriefgesetz finden, so entspräche dies einem "Ritterschlag für die neue Fälligkeitsform", die gleichzeitig das Ende der Hard-Bullet-Ära einläuten könnte.

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