ESMA hat Methodologien im Blick

Im Rahmen der ihr übertragenen Aufsicht über die Ratingagenturen in Europa kümmert sich die ESMA derzeit um die Bewertung der von den Agenturen verwendeten Methodologien. Dazu hat sie ein Konsultationspapier veröffentlicht und auch eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Bei der Durchsicht der bei der Anhörung verwendeten Präsentation dürfte so manchem Ratinganalysten leicht schummrig werden. Es geht dort um eine zunehmend akademisch geführte Diskussion über die quantitative Berechenbarkeit von Ausfallwahrscheinlichkeiten, die auf Basis der diversen Methodologien ermittelt werden soll. Die dabei verwendeten Begriffe wie "Kolmogorov-Smirnov-Statistik" und die "receiver operator charactericstics curve and confusion matrix" dürften zwar das Herz von Mathe- und Statistikprofis höher schlagen, aber beim "normalen" Branchenanalysten Kopfschütteln auslösen. Die gerateten Institute dürfte das Thema auch nicht ruhig schlafen lassen, da sie jetzt schon bemängeln, dass die Agenturen zu viel quantitative Aspekte in ihr Urteil einbeziehen und der "Freiraum" zur meinungsgetriebenen individuellen Analyse zu kurz kommt.

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