Moody's: Harte Zeiten für Italiens Banken

Es steht nicht zum Besten um Italiens Banken: Auf faulen Krediten im Wert von rund 360 Milliarden Euro sitzen sie und die Rettung des Instituts Monte dei Paschi entwickelt sich aktuell zu einer wahren Hängepartie. Auch die Ratingagentur Moody's blickt zunehmend pessimistisch nach Italien. Nachdem sie das Land aufgrund seiner hohen Schuldenlast bereits auf "negativ" herabgestuft hatte, senkten die Bonitätswächter Mitte Dezember auch ihren Ausblick für den italienischen Bankensektor von "stabil" auf "negativ". Als wesentliche Gründe führt sie dabei den erhöhten Kapitalbedarf sowie das gesunkene Vertrauen in die Banken an. Ob die Rekapitalisierung italienischer Finanzinstitute gelingt, hänge vor allem von der Tragfähigkeit der jeweiligen Geschäftsmodelle ab. Das Vertrauen der Märkte sei aufgrund der gestiegenen politischen Unsicherheit im Zuge des Referendums im Dezember negativ beeinträchtigt worden. Sollte die Rettung der angeschlagenen Monte dei Paschi fehlschlagen, könne der Vertrauensverlust noch an Brisanz gewinnen. Immerhin müssen sich italienische Banken keine Sorge um einen Liquiditätsengpass machen: Moody's verweist an dieser Stelle auf das zweite langfristige Refinanzierungsprogramm (TLTRO 2) der EZB sowie die verhaltene Kreditnachfrage.

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