Türkei ist Hochrisikoland

Standard & Poor's (S & P) hat die Türkei als "Hochrisiko"-Land eingestuft. Zuvor habe man vor einem "moderat hohen Risiko" gewarnt. Bei der Risikobeurteilung eines Landes geht es unter anderem um die Kreditwürdigkeit und Faktoren, die die Geschäftstätigkeit und Investitionen in dem Land beeinträchtigen können. Die Gefahren können wirtschaftlicher, institutioneller oder rechtlicher Art sein oder von den Finanzmärkten herrühren. Im vergangenen Monat hatte S & P bereits die Bonität türkischer Staatsanleihen auf BB herabgestuft und den Ausblick auf "negativ" gesetzt. Das deutet eine weitere Verschlechterung der Kreditwürdigkeit an. Die Agentur begründete die Einschätzung mit den Folgen des Militärputsches und der zunehmenden Polarisierung der türkischen Gesellschaft. Vergangene Woche kündigte zudem Vizeministerpräsident Mehmet Simsek Maßnahmen gegen die Ratingagentur an. Es gebe keinen Grund, die Bonität der Türkei herabzusetzen, sagte er. Einschätzungen der Ratingagenturen können Einfluss auf die Konditionen haben, zu denen sich Staaten an den internationalen Finanzmärkten Geld leihen. Je schlechter die Bonität, desto höher ist in der Regel der Zins, der gezahlt werden muss.

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