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Baufinanzierung - Sparda-Südwest spürt den Wandel

880 Millionen Euro an neuen Baukrediten, verteilt auf 8500 Projekte, hat die Sparda-Bank Südwest 2010 vergeben. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 17,4 Prozent - und stellt einen Rekord in der Geschichte der Bank dar, die 2010 ihr zehnjähriges Bestehen nach der Fusion aus den beiden Vorgängerinstituten Mainz und Saarbrücken feierte. Allein 1000 Kredite in einem Volumen von 135 Millionen Euro wurden dabei von bestehenden Baufinanzierungskunden vermittelt. Bei den persönlichen Krediten, die die Sparda-Banken auch dort, wo sie nicht an die Team-Bank vermittelt werden, oft gar nicht ausweisen, gingen die Neuzusagen dagegen um 31,6 Millionen Euro auf 107,0 Millionen Euro zurück. Insgesamt kommt die Bank damit auf einen Kundenkreditbestand von 5,26 Milliarden Euro. Die Ausleihquote beträgt rund 60 Prozent. Interessant ist nicht zuletzt die Aufteilung des Neugeschäfts in der Baufinanzierung: 500 Millionen Euro des neu zugesagten Kreditvolumens, also 56,9 Prozent, entfallen auf Kauf oder Neubau von Immobilien. 380 Millionen Euro oder 43,2 Prozent wurden für Renovierung und Modernisierung, Umschuldung und energetische Maßnahmen genutzt. In 1380 Fällen (Vorjahr 795) konnten KfW-Fördermittel im Volumen von 64 Millionen Euro vermittelt werden. Damit hat sich das Förderkreditgeschäft gegenüber 2009 (als die Bank mit dem Fördermittelpreis der DZ Bank ausgezeichnet worden war) nochmals annähernd verdreifacht. Inwieweit sich das Verhältnis der Mittelverwendung für Kauf/Neubau oder Modernisierung im Laufe der letzten Jahre ver ändert hat, weist die Bank zwar nicht aus. Derzeit lasse sich allerdings ein Trend ausmachen, in dem energetische Maßnahmen oder altersgerechte Umbauten an Bedeutung gewinnen. Und der Vorstandsvorsitzende Hans-Jürgen Lüchtenborg geht davon aus, dass das Verhältnis sich weiter in diese Richtung verschieben könnte. Zum einen sind 71 Prozent der Wohngebäude in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, dem Geschäftsgebiet der Bank, älter als 20 Jahre. Auch dürfte sich hier bereits der demografische Wandel abzeichnen mit weniger jungen Familien, dafür aber wachsenden Zielgruppen in älteren Jahrgängen und entsprechend anderen Bedürfnissen. Für sich hat die Bank Lüchtenborg zufolge das Problem der Überalterung gelöst, das sich den ehemaligen Eisenbahnerbanken noch vor einem Jahrzehnt aufgrund der Erosion der ursprünglichen Kundenbasis verstärkt stellte: Die Hälfte der Neukunden sind jünger als 49 Jahre. Ihren Marktanteil gibt die Bank über alle Geschäftsfelder mit rund zehn Prozent an. Red.

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