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Marktstrategie - Sparkassen kooperieren mit Vodafone

Es scheint eine Ankündigung mit wegweisendem Charakter zu sein: Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie der Deutsche Sparkassenverlag (DSV) kooperieren seit dem 5. September bis mindestens zum Jahresende 2011 mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone. Zunächst beschränkt sich die Zusammenarbeit auf den Bereich Marketing: Während die Sparkassen interessierten Kunden in dieser Zeit im Rahmen eines Partnerprogramms vergünstigte Smartphones und Tablet-PCs anbieten können - in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag von Vodafone freilich - wird das Telekommunikationsunternehmen über seine digitalen Kanäle die Sparkassen-Apps als präferierte Banking-Lösung zur Verfügung stellen. So weit, so wenig spektakulär.

Die Tatsache, dass der Verantwortliche bei Vodafone Deutschland, Matthias Thieme, Director Consumer Channel Management, von weiteren strategischen Optionen spricht, lässt aber durchaus aufhorchen. Denn wer lediglich daran denkt, dass sich beide Unternehmen im Kundenstamm des jeweils anderen einfache Vertriebschancen erschließen, der springt zu kurz. Beide Partner erwarten, dass sie in den kommenden Monaten im mobilen Markt ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen und gemeinsame Angebote entwickeln werden. Die NFC-Technologie soll dabei nach Einschätzung des DSGV zum Treiber im Mobile Payment werden. Der Deutsche Sparkassenverlag hat im Juli dieses Jahres den S-Kontaktlos-Reader vorgestellt.

Die Anwendung ist die erste, die eine direkte Kommunikation zwischen der kontaktlosen Sparkassen-Karte und einem mit NFC-Technologie ausgestatteten Smartphone ermöglicht. Zunächst einmal ist sie nur dafür vorgesehen, das Guthaben und die letzten drei Lade- und 15 Bezahltransaktionen der Sparkassen-Karte anzuzeigen. Auch kontounabhängige Geldkarten mit der Kontaktlosschnittstelle können ausgelesen werden. Deren Zukunft ist zwar ungewiss. Dennoch ist damit ein weiterer Schritt getan: i-Phone und Co. kommen nicht nur ihrer Funktion als Zahlungsinstrumente im Mobile Payment, sondern auch als Akzeptanzstellen für (kontaktlose) Kartenzahlungen näher. Red.

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