Die türkische Işbank und die Commerzbank haben gemeinsam eine internationale Handelsfinanztransaktion auf der Grundlage der Distributed Ledger Technology (DLT) durchgeführt, wie die Commerzbank heute mitteilt. Die für die Zahlungen notwendigen Daten wurden digital über die Corda-Blockchain-Technologie im Marco Polo Trade-Finance-Netzwerk ausgetauscht. Damit ist die Işbank die erste Bank in der Türkei, die eine solche Transaktion erfolgreich abgeschlossen hat. Diese fand am 27. Mai 2020 zwischen den vier beteiligten Unternehmen – Işbank, Şişecam, Kuraray Europe GmbH und der Commerzbank AG – statt. Solche Transaktionen sollen künftig den Export von Verbundglaszwischenlagen aus Deutschland in die Türkei fördern.
Das Marco Polo-Netzwerk konzentriert sich laut Commerzbank auf die Sicherung von Zahlungen und die Finanzierung von Handelsgeschäften. Mit Hilfe der DLT sollen Außenhandelsgeschäfte sicher und effizient durchgeführt werden. Die Transaktionen sind zudem für die Beteiligten transparent und finden in einer geschützten Umgebung statt.
Dank der Corda-Technologie von R3, die Marco Polo einsetzt, würden die Transaktionsdaten nur an die beteiligten Parteien entlang der Handelskette weitergegeben. Dies mache den Informationsfluss wesentlich schneller und effizienter. Es sei allerdings auch möglich, Dritte in die Datenflüsse zu integrieren, sofern Banken und Handelspartnern einen Bedarf hierfür sehen. Alle Beteiligten konnten die Handelsdaten gleichzeitig über speziell eingerichtete digitale Knoten, sogenannte „Nodes“, kommunizieren und einsehen.
„Wir freuen uns sehr, nach verschiedenen erfolgreichen Pilottransaktionen im Jahr 2019 mit der Işbank eine fortgeschrittene Pre-Live-Transaktion über das Marco-Polo-Netzwerk erfolgreich durchgeführt zu haben. Dieser Praxistest für Technologie und Workflow war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg Live-zu gehen“, unterstreicht Enno-Burghard Weitzel, Head of Trade Product Management bei der Commerzbank.