Eine mögliche Verlagerung des Clearing der aus Euro lautenden OTC-Derivate, das derzeit zu rund 90 Prozent über über LCH Clearnet, eine Tochtergesellschaft der London Stock Exchange (LSE), abgewickelt werden, würde etwa 0,6 Milliarden Dollar pro Jahr beziehungsweise 3,2 Milliarden US-Dollar für einen Zeitraum von fünf Jahren kosten. Zu diesem Ergebnis kommt das Center for Financial Studies (CFS) an der Goethe-Universität Frankfurt auf Basis einer Analyse bislan vorliegender Studien sowie einer eigenen Berechnung der Verlagerungskosten. Mögliche Einspareffekte von Asset Management- Gesellschaften infolge der Relokation seien dabei noch gar nicht berücksichtigt. Die von der London Stock Exchange genannten Kosten von bis zu 100 Mililarden US-Dollar seien nicht nachvollziehbar und viel zu hoch angesetzt, so Studienleiter Prof. Dr. Volker Brühl. Nach Brühls Einschätzung ist eine Verlagerung in die EU angesichts der großen Bedeutung der sogenannten zentralen Gegenparteien (Central Counter Parties, CCP) für die europäische Finanzstabilität unverzichtbar. Die damit verbundenen Kosten seien nur vorübergehend und von der Größenordnung her vernachlässigbar, insbesondere wenn man sie ins Verhältnis zu dem dahinter stehenden Trillionen-Markt setze.
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