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Konsumkredite: Verbraucher bleiben zurückhaltend

Trotz der niedrigen Zinsen und ihrer theoretisch gestiegenen Verschuldungsbereitschaft erliegen die Deutschen offenbar nicht der Versuchung, sich für Konsumzwecke zu verschulden. Im Gegenteil. Die Verschuldung ist sogar rückläufig. Insgesamt 222,5 Milliarden Euro an Krediten für Konsumzwecke hatten die Verbraucher in Deutschland Ende 2014 zurückzuzahlen, so der Bankenfachverband e.V., Berlin. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Innerhalb der letzten 10 Jahre ist er von 237,0 Milliarden 2004 um 6 Prozent gesunken. Auch das Gesamtvolumen in Relation zum Einkommen ist zurückgegangen - von rund 12 Prozent im Jahr 2002 auf 9,5 Prozent 2014. Das ist im internationalen Vergleich eher niedrig. So beträgt der Anteil der Konsumkredite am Haushaltseinkommen in den USA 24,4 Prozent und in Großbritannien 14,6 Prozent. Damit verläuft die Finanzierung in Deutschland in geordneten Bahnen.

Dazu beigetragen hat sicher die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt ebenso wie das niedrige Zinsniveau: Wenn sich sparen nicht lohnt, fließt mehr Geld in den Konsum. Und da sich Sparen einerseits und Kreditaufnahme andererseits nicht unbedingt ausschließen, heißt das auch: Gelder, die sonst vielleicht aufs Sparkonto geflossen wären und damit die Liquidität für Anschaffungen verringert hätten, stehen nun für den Konsum zur Verfügung. Für die Anbieterseite wächst der Kuchen also nicht. Es bleibt weiterhin bei einem Verdrängungswettbewerb. Red.

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