Ein Großteil der Startups in Deutschland ist unterversichert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Online-Versicherungsmaklers Clark unter 200 Startup-Unternehmen in Deutschland im Mai dieses Jahres.
Am häufigsten abgeschlossen haben die Unternehmen demnach eine Betriebshaftpflichtversicherung. Doch auch damit sind nur 63 Prozent der Unternehmen abgesichert. Auf Platz zwei der Policen, über die die jungen Unternehmen verfügen, folgt die Geschäftsinhaltsversicherung (33 Prozent), auf Rang drei und vier die betriebliche Altersvorsorge (30 Prozent) und die "Directors and Officers"-Versicherung sowie die Rechtsschutzversicherung (beide 28 Prozent).
Dieser geringe Absicherungsgrad ist aber nicht gleichbedeutend mit einer geringen Wertschätzung der entsprechenden Verträge. Denn auch danach wurde in der Studie gefragt, wobei eine Skala von eins ("Jeder Cent ist zu viel") bis fünf ("Macht sehr viel Sinn") vorgegeben wurde. Dabei kommt die Betriebshaftpflichtversicherung auf einen Durchschnittswert von 4,2, die Directors & Officers"-Police auf 3,8 und die Rechtsschutzversicherung auf 3,3.
Dass die Startups dennoch offensichtlich Defizite beim Versicherungsschutz haben, führt das Versicherungsportal darauf zurück, dass die Suche nach der passenden Versicherung beziehungsweise der Abschluss derselben zu schwierig seien und die Defizite der Versicherer in Sachen Digitalisierung sich hier als Hemmschuh erwiesen. Das alles mag auch sicher eine Rolle spielen. Ob es aber wirklich die entscheidende ist, ist noch nicht ausgemacht.
Vielleicht ist auch einfach die Finanzierung vieler Gründungen so eng kalkuliert, dass für Versicherungsbeiträge kein Budget eingeplant werden konnte. Vor allem dann, wenn die Finanzierung ohne Beratung durch eine Bank - etwa mit Hilfe von Crowdfunding-Portalen - realisiert wurde, hat es hier und da möglicherweise auch schlicht an einem Hinweis auf das Thema Absicherung gefehlt. Hier ergeben sich für Banken und Sparkassen sicher noch einige Ansatzpunkte. Red.