Digitalisierung

Banking mit George

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Seit dem Jahr 1912 gibt es in der Luftfahrt den ersten Autopiloten, der von seinem Erfinder Lawrence Sperry liebevoll George genannt wurde. Der Satz "Lass George das machen!" wurde bald zum geflügelten Satz, der für Vertrauen in Technologie stand. Mehr denn je werden heute Aufgaben von der Technik übernommen, um den Menschen das Leben zu erleichtern. Auch die Erste Group in Österreich hat für ihren persönlichen Online-Banking-Assistenten deshalb den Namen des ersten Autopiloten übernommen. George wird dabei jedoch nicht als "Online-Banking mit aufpoliertem Image" verstanden, sondern als "mitdenkendes und ständig wachsendes System, als eine intelligente und flexible Banking-Persönlichkeit, die sich mit individuell kombinierbaren Elementen an den jeweiligen Kunden anpasst."

Dabei kommt der digitale Assistent dankenswerterweise nicht als herumhampelnder Avatar daher, der den Nutzer immer wieder mit überflüssigen Floskeln traktiert. Vielmehr beschränkt sich sein Erscheinen auf ein an ein kleines "g" erinnerndes Symbol auf dem Bildschirm und eine Kommunikation in Schriftform.

Hauptfähigkeit des Systems ist es, Daten aufzubereiten und darzustellen, wie man es auch aus persönlichen Finanzplanern oder digitalen Haushaltsbüchern anderer Kreditinstitute kennt. Dabei können Konten und Produkte mit Wunschfarben, Namen oder Gesichtern gekennzeichnet werden. Auch Kontodaten von Konten bei anderen Kreditinstituten lassen sich integrieren.

Die "Persönlichkeit" von George manifestiert sich vor allem in der persönlichen Begrüßung, die eine Auflistung der Vorgänge seit dem letzten Besuch beinhaltet. Wichtig ist der Bank die Kombination von Technologie mit individueller Ansprache mit der Beratung durch echte Menschen. So kann über einen speziell gesicherten Kommunikationskanal der reale persönliche Betreuer direkt kontaktiert oder ein Beratungstermin gebucht werden. Kurzfristig auftretende Fragen lassen sich zudem in Echtzeit über einen Support-Chat klären.

Etliche Merkmale der neuen Anwendung finden sich auch in Banking-Apps anderer Anbieter. Gar so sensationell ist George also vielleicht nicht. Auf dem Weg der Digitalisierung ist der persönliche Banking-Assistent gleichwohl ein gutes Instrument, um den Kundenkontakt - auf welchem Wege auch immer - nicht abreißen zu lassen und nicht zum reinen Infrastrukturanbieter und -abwickler zu verkommen, während große Internetfirmen die Plattformen zum Kunden aufbauen. Schließlich geht es für Banken längst nicht mehr nur darum, sich von Wettbewerbern aus dem eigenen Lager zu differenzieren. Mindestens ebenso wichtig ist die Abgrenzung gegenüber (potenziellen) neuen Wettbewerbern. Red.

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