Kommunikation

Sparkasse Soest: Zu Unrecht am Pranger?

Kurz vor dem vierten Advent hat die Sparkasse Soest bundesweit mit einem angeblichen kreativen Preismodell nach dem Motto "Pay per Click" auf der Website Schlagzeilen gemacht. Ein schönes Aufregerthema, das sich gerade darum umso schneller verbreitete. Nicht zum ersten Mal war das, worüber sich die Öffentlichkeit da ereiferte, nur die halbe Wahrheit: Mit künftig zwei statt bisher einem Cent bepreist werden nämlich nicht beliebige Seitenaufrufe, sondern nur bestimmte Aufrufe im Online-Banking-Bereich wie Umsatzabfragen oder die Übersicht bestehender Daueraufträge. Das stellte der DSGV umgehend klar. Anders sei es auch gar nicht möglich, da die Internet-Filiale der Westfalen technisch dem zentralen Angebot der Finanz-Informatik entspreche. Außerdem betrifft dieses Preismodell nur jene etwa zehn Prozent der Kunden der Sparkassen, die das günstigste Preismodell nutzen und laut DSGV weitgehend auf das Online-Banking verzichten.

Die Sparkasse sieht sich somit zu Unrecht an den Pranger gestellt - teilweise zu Recht. Denn in ihren Dimensionen war die Aufregung auch selbst verschuldet. Spätestens nach dem Artikel im Soester Anzeiger, der den Auftakt dafür gab, hätte das Institut reagieren müssen. Dass die eigene Pressestelle nicht dafür ausgelegt sein kann, alle Anfragen, die in einem solchen Fall eingehen, zu beantworten - unbestritten. Aber wofür gibt es Online-Medien? Hier zumindest hätte man sich zu dem Thema äußern können. Doch an dieser Stelle herrscht totale Fehlanzeige - wie die Sparkasse es den Kunden überhaupt nicht leicht macht, eine Übersicht über Kontomodelle und Konditionen zu finden. Unter "Girokonto" gibt es zwar ein Sternchen, das auf Details im Preis- und Leistungsverzeichnis verweist. Doch dieser Hinweis läuft ins Leere. Der Redaktion dieser Zeitschrift ist es jedenfalls nicht gelungen, die Konditionentabelle aufzufinden. Red.

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