NACHHALTIGKEIT

Viel Rückenwind für die Umweltbank

Miriam Veith Redakteurin, Foto: Miriam Veith

Die Umweltbank, die im Januar 2022 ihr 25. Jubiläum feiern konnte, hat ihr Neugeschäft im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg das Neukreditvolumen um 22,6 Prozent auf insgesamt 845 (689) Millionen Euro. Damit kletterte auch das Volumen bei den so genannten Umweltkrediten um rund 11 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte der Darlehen finanzierten Projekte in erneuerbare Energien, rund 40 Prozent seien für nachhaltige Immobilienprojekte vorgesehen, wie Vorstandssprecher Jürgen Koppmann im Pressegespräch berichtet. "Alle drei Bereiche des Kerngeschäfts - Photovoltaik, Windkraft und nach haltige Immobilien - konnten zulegen", ergänzt hier Goran Basic, Mitglied des Vorstands. Daneben erschließe die grüne Bank neue Geschäftsfelder. So finanziere sie mit dem Projekt "WUN H2" im oberfränkischen Wunsiedel erstmals eine Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. "Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende", so Basic.

Unterm Strich konnte die grüne Bank ihre Bilanzsumme um rund 20 Prozent auf 5,9 (4,9) Milliarden Euro im Jahr 2021 steigern, allerdings rechnet Koppmann bis Ende 2022 mit einem leichten Rückgang auf 5,4 Milliarden Euro. Er begründet diesen Zusammenhang damit, dass ein Teil der bei der Europäischen Zentralbank aufgenommenen längerfristigen Refinanzierungsgelder (GLRG) planmäßig zurückgeführt werde.

Dass das Thema Nachhaltigkeit derzeit einem gewissen Hype unterliegt, zeigt sich aber auch anhand der Neukundenzahlen: Die grüne Bank konnte im Jahr 2021 rund 11 000 Kunden hinzugewinnen, was die Anzahl insgesamt um 9,0 Prozent auf 132 087 (121 166) anwachsen ließ. Im laufenden Jahr sollen weitere 10 000 Kunden (vor allem diejenigen, die sich für das Wertpapiergeschäft begeistern lassen) akquiriert werden. Denn auch den Trend zum nachhaltigen Investieren verstand die Umweltbank gut zu nutzen: Das seit der Pandemie gestiegene Interesse am Wertpapiergeschäft, welches eigentlich bei nahezu allen Banken zu einem kräftigen Anstieg der Provisionsergebnisse geführt hat, ließ die Provisionsüberschüsse der Umweltbank um satte 83,0 Prozent auf etwa 9,4 (5,1) Millionen Euro emporschnellen. Insgesamt betrug das von der Bank verwaltete Depotvolumen per Ende 2021 knapp 950 Millionen Euro - ein Plus von über 250 Millionen Euro seit Jahresbeginn.

Aber es darf auch nicht vergessen werden, dass die Expansion sowie Modernisierungsmaßnahmen der IT-Systeme auch zu höheren Aufwendungen geführt haben. Die Personalkosten wuchsen im Jahr 2021 um 21,7 Prozent auf etwa 16,8 (13,8) Millionen Euro und auch die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 27,1 Prozent auf etwa 16,9 (13,3) Millionen Euro. Diese Entwicklung sorgte dafür, dass sich die Cost Income Ratio auf 47,7 (43,1) Prozent erhöhte. Das Ergebnis vor Steuern und Rücklagenbildung betrug im vergangenen Jahr 38,1 Millionen Euro und übertraf damit leicht den Vorjahreswert. Mit Blick auf das laufende Jahr 2022 gibt sich Koppmann positiv: "Wir starten mit sehr guten Zahlen in unser 25-jähriges Firmenjubiläum. Mit dem Fokus auf erneuerbare Energien sowie bezahlbaren und ökologischen Wohnraum adressiert die Umweltbank Kernthemen einer nachhaltigen Gesellschaft." mv

Miriam Veith , Redakteurin , Fritz Knapp Verlag GmbH
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