MÄRKTE

Pandemie beschleunigt weltweite Verbreitung von Echtzeitzahlungen

Durch die Corona-Pandemie haben sich Einführung und Nutzung von Echtzeitzahlungen weltweit beschleunigt. Zu diesem Ergebnis kommt der Report "Flavors of Fast" von FIS. Sechs Staaten verzeichneten demnach im vergangenen Jahr mindestens eine Verdoppelung der Anzahl der verarbeiteten Echtzeitzahlungen: Bahrain (plus 657 Prozent), Ghana (plus 488 Prozent), Philippinen (plus 309 Prozent), Australien (plus 214 Prozent), Indien (plus 213 Prozent) und Polen (plus 208 Prozent). Im gleichen Zeitraum ist der Geldwert von Echtzeitzahlungstransaktionen in vier dieser Länder um das Doppelte oder mehr angestiegen.

Führend bei Echtzeitzahlungen bleibt Indien mit 41 Millionen Transaktionen pro Tag. Die höchste Anzahl pro Kopf gibt es mit 75 Transaktionen pro Bürger in Südkorea. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) verzeichnet Großbritannien die höchste Anzahl an Transaktionen pro Tag (7 Millionen), Nigeria (3,4 Millionen) und die Türkei (2,8 Millionen) belegen die Plätze zwei und drei. Die meisten Echtzeittransaktionen pro Kopf und Jahr gibt es in Schweden (51), mit deutlichem Abstand gefolgt von Großbritannien (38).

In den USA führen derzeit mehr als 130 Finanzinstitute Zahlungen in Echtzeit durch, was einer Verfünffachung seit September 2019 entspricht. In Europa haben sich 56 Prozent der Zahlungsdienstleister dem Sepa Credit Transfer Instant Payments Netzwerk angeschlossen, das grenzüberschreitende und sofortige Zahlungen in 20 Länder ermöglicht.

Request-to-Pay (R2P), grenzüberschreitende Zahlungen sowie Business-to-Business-Transfers treiben dem FIS-Bericht zufolge den globalen Trend in Richtung von Echtzeitzahlungsnetzen voran. Die britische Regierung hat formell einen Rahmen für die Entwicklung eines nationalen R2P-Systems auf der Grundlage internationaler Standards geschaffen. In den USA arbeitet das Clearing House mit Banken und Rechnungsstellern zusammen, um einen R2P- Dienst zu pilotieren, der noch im Laufe dieses Jahres eingeführt werden soll. Auch in der EU wird im November 2020 Request to Pay als ein neues Sepa-Bezahlverfahren an den Start gehen. Red.

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