Preispolitik

Behutsame Anpassungen bei der DKB

Das Karussell der Preisänderungen im Privatkundengeschäft scheint sich immer schneller zu drehen. Auch die DKB macht da keine Ausnahme. Doch sind die Anpassungen bei ihr so moderat, dass die Bank auf ihrer Homepage noch werben kann: "Kein Aber. DKB Cash ist und bleibt kostenlos."

Neu ist für alle Kunden ab dem 1. Dezember die Einstellung des Bonusprogramms, in dessen Rahmen pro Euro Kartenumsatz bisher ein DKB-Punkt gutgeschrieben wird. Das Rabattprogramm "City Cashback", in dem eine Vielzahl von Partnern bundesweit, primär aus dem Gastronomiebereich, den 3,3 Privatkunden der DKB bei Vorlage ihrer Karte Vergünstigungen gewähren, bleibt aber wohl erhalten.

Ebenfalls für alle Kunden wird die Untergrenze für Bargeldabhebungen am Geldautomaten unter Verweis auf die Kosten von bisher zehn auf dann 50 Euro angehoben. Das ist die gleiche Grenze, die auch für die im September unter dem Namen "Cash im Shop" gestartete Kooperation mit Barzahlen.de für die Bargeldversorgung an der Ladenkasse gilt.

Im Gegenzug will die Bank das Bezahlen mit der für alle Kunden weiterhin kostenlosen Visa-Karte auch ohne Bonusprogramm fördern: Für sogenannte "Aktivkunden" mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro entfällt künftig das Auslandseinsatzentgelt für den Karteneinsatz im außereuropäischen Ausland. Außerdem können Aktivkunden ab Dezember ihre Karte als Motivkarte mit individuellem Design erhalten. Im Rahmen eines "Notfallpakets" wird ihnen bei Verlust von Portemonnaie und Karte eine Ersatzkarte und Bargeld an ihren Aufenthaltsort geschickt. Und für eventuelle Schäden zwischen Kartenverlust und -sperre kommt die sogenannte "Kartenkasko" auf.

Im ersten Jahr nach Inkrafttreten der Änderungen werden alle Kunden als Aktivkunden geführt. Danach werden Kunden mit weniger als 700 Euro Geldeingang auf dem Girokonto geringfügig schlechter gestellt: Für sie bleibt es beim Karteneinsatz im außereuropäischen Ausland beim Auslandseinsatzentgelt von 1,75 Prozent; das Notfallpaket ist kostenpflichtig, die "Kartenkasko" gibt es nur gegen Selbstbeteiligung. Und die Visa-Karte wird nur mit Standardmotiv ausgestellt.

Wirkliche Aufreger-Themen sind das sicher nicht. Und doch zeigen die Maßnahmen der DKB, in welchem Ausmaß die Luft für alle Marktteilnehmer dünner wird. Trotz der Interchange-Senkung scheint dabei die Kartenzahlung (zumindest für Banken ohne eigenes Geldautomatennetz) immer noch attraktiver zu sein als die Bargeldversorgung. Mit Maßnahmen wie einer moderaten Anhebung der Mindestgrenze für Bargeldabhebungen wird sich die Ablösung der Barzahlungen durch elektronische Bezahlverfahren zwar vermutlich nicht nennenswert beschleunigen. Es wird aber zumindest der Versuch unternommen, die Kunden für die Kosten der Bargeldversorgung zu sensibilisieren, wie dies zuvor schon N26 (wenn auch nicht sonderlich geschickt) getan hatte.

Die Maßnahmen der DKB deuten aber auch noch auf eine Entwicklung hin, die bei einer Reihe von Kartenprogrammen zu beobachten ist: Bonusprogramme werden zusammengestrichen und durch andere Extras ersetzt, die die Emittenten vermutlich günstiger bekommen. Ob man damit den Kunden überzeugt, ist eine andere Frage. Die aber wird vor allem bei Emittenten relevant, deren Karte typischerweise als Stand-alone-Produkt verkauft wird. Red.

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