Kontaktloses Zahlen

Bezahlen mit dem Handgelenk

Schon im Jahr 1888 malte sich der amerikanische Schriftsteller Edward Bellamy in seiner Novelle "Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf das Jahr 1887" eine utopische Welt aus, in der Kredit-/ Debitkarten an die Stelle von Bargeld treten. In Erinnerung an seine visionären Ideen trägt die neue Bezahl-Armbanduhr von Swatch, die der Uhrenhersteller in Zusammenarbeit mit Visa entwickelt hat, den Namen Swatch Bellamy. Denn mit ihr wird eine weitere Vision - das "Bezahlen mit dem Handgelenk - Realität.

Deutschland steht zumindest für 2016 noch nicht in der Liste der Zielmärkte der Partner. Neben dem Heimatmarkt des Uhrenherstellers, der Schweiz, sind das die USA und Brasilien. Gerade in Deutschland könnte die Bezahluhr jedoch vielleicht Potenzial haben, um das mobile Bezahlen weiter voranzutreiben. Schließlich sind die Deutschen notorisch von Sicherheitsbedenken geplagt. Und so wird sich nicht jeder mit dem Gedanken anfreunden können, seine Bezahlinformationen im Mobiltelefon zu hinterlegen. Sollte das dann einmal verloren gehen, sind dann nicht nur private Daten, sondern auch gleich der Kontozugriff gefährdet.

Die Uhr hingegen bietet die Möglichkeit, die Zahlungsinformationen auf einem separaten Trägermedium zu hinterlegen, ohne deswegen auf das Bezahlen ohne Karte verzichten zu müssen. Das Tragen am Handgelenk erhöht die (gefühlte) Sicherheit und gleichzeitig die Bequemlichkeit beim Bezahlvorgang. Das "Bezahlen mit dem Handgelenk" kommt schließlich dem, was man bisher nur aus Science-Fiction-Filmen kennt, schon recht nahe - ohne dass der Verbraucher sich dafür eine klobige Smart Watch zulegen muss, die nicht jedermanns Design-Geschmack treffen dürfte

Wie sehr sich Bezahl-Uhren künftig durchsetzen werden, ist gleichwohl ungewiss: Der Erfolg wird zweifellos davon abhängen, wie einfach es Kunden gemacht wird, ihre (virtuelle) Karte in die Uhr hineinzubringen und diese gegebenenfalls auch wieder auszutauschen. Hier ist die Kreativität der Kreditwirtschaft und ihrer Dienstleister gefragt. Überzeugen die gebotenen Lösungen, könnten Uhren wie die Smart Bellamy zur guten Alternative zur Apple Watch werden. Red.

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