BIOMETRIE I

Mehr Sicherheit für die Karte

Eines der "heißen" Themen im Payment-Bereich ist die Biometrie. Im Kontext starker Kundenauthentifzierung wird in biometrischen Verfahren - wohl nicht zu Unrecht - der beste Weg gesehen, Sicherheit und Nutzerkomfort in Einklang zu bringen. Denn es ist nun einmal bequemer, sich zum Beispiel per Fingerabdruck zu identifizieren, als PINs oder Passwörter einzugeben, die noch dazu immer länger und komplizierter werden müssen.

Bisher allerdings richtet sich der Blick beim Thema biometrische Authentifikation ausschließlich auf Transaktionen unter Einsatz elektronischer Endgeräte. Die klassische Karte bleibt außen vor. Das ist unter zweierlei Gesichtspunkten nachvollziehbar: Zum einen sind mit dem Besitz der Karte und der Kenntnis der zugehörigen PIN die beiden Faktoren abgedeckt, die es für eine starke Kundenauthentifikation braucht. Eine Weiterentwicklung der Sicherheitstechnologie ist von daher nicht erforderlich. Überdies wird die physische Karte als Träger der Zahlungsinformationen inzwischen vielfach als Auslaufmodell im Trend zur Digitalisierung verstanden, auch wenn das in Deutschland trotz des Schubs, den die Veränderung des Bezahlverhaltens durch die Corona-Pandemie erhalten hat, noch ein sehr weiter Weg sein dürfte.

Gerade wenn man davon ausgeht, dass die klassische Bezahlkarte auf absehbare Zeit weit mehr ist als eine Übergangslösung, erscheint es durchaus sinnvoll, dass die Fidor Bank nun damit beginnt, biometrische Karten mit integriertem Fingerabdruckleser auszugeben (siehe Marktnotizen). Filialbanken könnten das im Grunde noch sehr viel einfacher tun. Schließlich müssten sie die Karten nicht zwingend mit einem "Sleeve" für Erfassung und Speicherung der biometrischen Daten verschicken, sondern könnten dies - so der Kunde es überhaupt wünscht - auch in der Filiale oder vielleicht auch an SB-Geräten erle digen.

Mit biometrischen Karten ließe sich dann auch das Problem lösen, beim kontaktlosen Zahlen allzu häufig doch nach der PIN gefragt zu werden. Der Fingerabdruck wird ohnehin bei jeder Transaktion schon durch das Festhalten der Karte gelesen. Natürlich lässt sich das gleiche auch bei Nutzung mobiler Bezahlmethoden am Smartphone erreichen. Doch zumindest in Deutschland sind die eben noch lange nicht so verbreitet, dass es sich nicht lohnen würde, die Biometrie auf die Karte zu bringen. Red.

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