In diesem Heft

SCHWERPUNKTE

Trotz der erfolgreichen Sepa-Umstellung des Überweisungs- und Lastschriftverkehrs ist der einheitliche europäische Zahlungsverkehrsraum längst noch nicht erreicht. Vier Hauptaufgaben sieht Dirk Schrade: die Harmonisierung von Geschäftspraktiken, von technischen Standards, von Sicherheitsanforderungen und der Interbankenentgelte. An die Adresse von Banken und Sparkassen richtet er den Appell, ihr Innovationstempo (zum Beispiel bei der Nutzung der Girocard im Internet) zu steigern. Der BVR mag den Vorwurf mangelnder Innovationsfähigkeit nicht gelten lassen. Allerdings brauche Innovation auch faire regulatorische Rahmenbedingungen. Und die sieht Ralf-Christoph Arnoldt mit der PSD II und der geplanten Interchange-Deckelung nicht gegeben.

Mit Blick auf die neue Wettbewerbssituation im Zahlungsverkehr betont Sibylle Strack den Wert des Girocard-Verfahrens als Basis, auf der die Deutsche Kreditwirtschaft selbst die Marktentwicklung bestimmen kann, anstatt sich immer abhängiger von den Kartenorganisationen und Technologieanbietern zu machen. Das könne aber nur mit mehr gemeinschaftlichen Anstrengungen geschehen - am liebsten auch bei Girogo.

Die Frage, ob der Kartenzahlungsverkehr ein Profitcenter oder ein Zuschussgeschäft ist, beantwortet Donat Asbach mit einem doppelten Ja: Noch ist er profitabel, doch nur zu bald droht er zum Zuschussgeschäft zu werden. Dafür müsse die Branche weiterhin ein Bewusstsein zu schaffen versuchen. Auch Nicolas Adolph verweist auf die enorm gestiegenen Regulierungskosten. Er sieht die Wettbewerbsfähigkeit des "Kartenstandorts" Deutschland in Gefahr, wenn die Regulierung nicht mit Augenmaß erfolgt.

Die Targobank setzt in diesem Umfeld in starkem Maß auf Co-Brandings, deren Bandbreite durch die Übernahme des Portfolios der Valovis Bank nochmals gewachsen ist. Doch Frank Kirchner stellt auch klar: Wenn Produkte nur im Tiefpreissegement verankert sind, wird es schwierig. Als Beispiel für Innovation führen Mastercard und Concardis die Wallet-Lösung Paypass an, die Concardis als erster Acquirer in Deutschland integriert hat. Mehr gemeinsame Initiativen bei Innovationen mahnt auch Sebastian Litschke an. Auch die Prozessoren befinden sich im gleichen Sog wie die Kartenemittenten. Der Preisdruck, so Steven Jacobs, wird weiter wachsen. Lediglich die Abwicklung von Full-Service-Kreditkarten dürfte auch weiterhin lukrativ bleiben.

Leitartikel

Im Zeichen des Apfels (4)

Karten-Blickpunkte

Kartenstrategien: Theoretisch einig (6)

Regulierung: Einsichtsfähig (6)

Kontoeinsicht für Dritte: Nicht ob, sondern wie (7)

Standardisierung: Unterschätzte Kunden (7)

Facebook-Friends-to-Friends-Payment: Wohl keine Killer-Applikation (7)

Caixa-Bank startet mit Wearables (8)

Handel: Immer noch unzufrieden (8)

Regulierung, Innovation und Wettbewerb

Sepa im Kartenzahlungsverkehr - europäisch denken und handeln Von Dirk Schrade (10)

Banken sind innovativ - man muss sie nur lassen Von Ralf-Christoph Arnoldt (16)

Die Zukunft des Zahlens im Handel selbst beeinflussen Von Sibylle Strack (20)

Kartenzahlungsverkehr - Profitcenter oder Zuschussgeschäft? Von Donat Asbach (24)

Regulierung und deren Kosten aus Sicht eines Netzbetreibers Von Nicolas Adolph (26)

Auf dem Weg zur digitalen Wallet-Lösung Von Pawel Rychlinski und Rainer Sureth (28)

Innovationen müssen das Bezahlen vereinfachen Von Frank Kirchner (30)

Kontroll- und Vertrauensverlust erfordert mehr Schulterschluss Von Sebastian Litschke (33)

Processing

Technisches Processing: Künftige Strategien für Emittenten Von Steven Jacob und Jan Lettow (36)

Kartenmarkt Österreich

Von Visa Austria zu Card Complete Ewald Judt im Gespräch mit Heimo Hackel (39)

Notiert

Daten und Fakten zum Mobile Payment aus Sicht der Branche (5) - Marktnotizen (42) - Kartenmanagement-Glossar (43) - Impressum (19)

Bildquelle für Titelseite: Benjamin Klack_pixelio.de

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