Unternehmen und Märkte

Asien für Investoren attraktiv

Immobilieninvestitionen im asiatischpazifischen Raum waren im zweiten Quartal 2010 deutlich attraktiver als noch vor einem Jahr. Das zeigt der jüngst veröffentlichte DTZ Fair Value Index. Demnach erreichte diese Region einen Indexwert von 67. Im Vorjahresquartal hatte der Wert noch bei 34 gelegen. Die Investitionschancen haben sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich verbessert, stellt DTZ Research fest. Dafür sind vor allem der wirtschaftliche Aufschwung, die besseren Finanzierungsmöglichkeiten und die hohe Flächennachfrage verantwortlich.

Der DTZ Fair Value Index vergleicht die relative Attraktivität der globalen Gewerbeimmobilienmärkte. Ein Indexwert unter 50 zeigt, dass es in einer Region mehr "kalte" als "heiße" Märkte gibt. Als "kalt" und somit unattraktiv für Investoren gelten dabei Märkte und Marktsegmente, in denen die erwarteten Renditen unter den risikoadjustierten Werten einer risikolosen Anlage liegen. Als "heiß" werden dagegen diejenigen Märkte und Segmente qualifiziert, in denen die erwarteten Erträge die risikoadjustierten Renditen übersteigen. Der Index berücksichtigt eine Vielzahl makroökonomischer Faktoren und quantifizieren deren Auswirkungen auf die Attraktivität der einzelnen Märkte über einen 5-Jah-res-Prognosezeitraum hinweg.

Für das zweite Quartal 2010 liegt der Global Fair Value Index bei 62 und damit leicht hinter dem asiatisch-pazifischen Wert. Insgesamt bieten sich in der Region Asien-Pazifik bessere Investitionschancen als auf den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten. Ein besserer Indexwert wurde dagegen in den USA (89) erzielt. DTZ hat für das zweite Quartal 26 "heiße", 15 "warme" und 15

"kalte" asiatisch-pazifische Märkte identifiziert. Ursachen für die Vielzahl positiver Klassifizierungen sind die steigende Mieternachfrage und attraktive Renditen sowohl in Australien als auch in China und Indien.

Auf den chinesischen Festlandsmärkten gibt es derzeit ein überwiegend günstiges Preisniveau. Ausnahmen sind die Büromärkte von Guangzho und Shenzhen sowie der Einzelhandelsmarkt von Shanghai, die als vergleichsweise teuer gelten. Im Zusammenhang mit der Weltausstellung Expo 2010 sind in Shanghai eine Vielzahl von Einzelhandelsimmobilien gebaut worden. Im Messejahr hat sich das vergleichsweise große Angebot noch nicht negativ auf die Renditen ausgewirkt. Mittelfristig sind die Aussichten jedoch eher gedämpft.

Gute Chancen sieht DTZ vor allem auf den australischen Büro- und Industrieimmobilienmärkten. Im Bürosegment sind attraktive Bedingungen vor allem in Sydney, Brisbane und Melbourne zu finden. Unter den renditestarken australischen Industrieimmobilienmärkten ragt Melbourne hervor, das einen der stärksten Mietpreisanstiege und deutliche Flächenzuwächse in diesem Segment zeigt.

Fünf der acht untersuchten indischen Märkte wurden als "heiß" klassifiziert, darunter der Einzelhandelsmarkt von Dehli sowie die Büro- und Einzelhandelsmärkte von Bangalore. Der schnell wachsende IT- und Beratungsstandort Bangalore ist Indiens größter Büromarkt. Dort ist in den kommenden fünf Jahren mit einem starken Mietpreiswachstum zu rechnen. Denn sowohl lokale als auch westliche Unternehmen zeigen ein starkes Interesse an Büroflächen in der südindischen Wirtschaftsmetropole.

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