Unternehmen und Märkte

CA Immo macht Vivico zur Deutschland-Plattform

Nach dem Erwerb der Vivico Real Estate GmbH, Frankfurt am Main, im Dezember 2007 baut die börsennotierte CA Immobilien Anlagen AG, Wien, das Unternehmen jetzt als Plattform für seine gesamten Deutschland-Aktivitäten aus. Demnach wird das bisherige Deutschland-Portfolio der Österreicher mit insgesamt fast 800 000 Quadratmetern Gesamtnutzfläche komplett in die Vivico eingebracht. Die Immobilien-AG war in der jüngsten Vergangenheit hierzulande bereits auf Einkaufstour und hatte unter anderem das Leo II genannte Portfolio mit rund 450 000 Quadratmetern Gesamtnutzfläche vom Land Hessen erworben.

Ein Ziel der Vivico-Übernahme war es, mit einem Immobilienvermögen von 3,4 Milliarden Euro und einem gewerblich nutzbaren Flächenangebot von 8,845 Millionen Quadratmetern die CA Immo in die Topliga der deutschen und europäischen Immobilieninvestoren zu bringen. Dafür passt die Vivico, denn sie ergänzt das Know-how der CA Immo in den Bereichen Bestandsbewirtschaftung und Kapitalmarkt um die Expertise in der Quartier- und Projektentwicklung. Daher ist auch der Preis von 1,03 Milliarden Euro gerechtfertigt, meint der Vorstandsvorsitzende der CA Immo, Bruno Ettenauer. "Für werthaltige, solide Unternehmen muss auch ein guter Preis bezahlt werden", befindet er.

Als langfristig orientierter Investor ist die Gesellschaft vor allem an nachhaltigen Cash-Flows aus den Immobilien interessiert und nicht wie opportunistische Anleger auf eine schnelle Realisierung von Wertsteigerungen angewiesen. Auch deshalb soll die Marke Vivico mit den Kernkompetenzen Projektentwicklung, Asset Management sowie Bestandshaltung und -bewirtschaftung erhalten und weiterentwickelt werden. Konkret ist vorgesehen, dass das Unternehmen in den kommenden vier Jahren zwei Milliarden Euro in eigene Projekte wie das Europaviertel in Frankfurt, den Arnulf Park in München oder das Gleisdreieck in Berlin investiert. Für die nächsten zehn Jahre ist ein Investitionsvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro geplant. Zudem will der Mutterkonzern die Erfahrung der Frankfurter in der Quartierentwicklung und im Projektmanagement auch in Österreich, den mittel-, ost- und südosteuropäischen Märkten sowie in Russland nutzen.

Derzeit ist das deutsche Geschäft der CA Immo noch in der CA Immo Projektierungs AG und der Vivico Real Estate GmbH organisiert. Die zukünftige Zielstruktur sieht dagegen die Umwandlung der Vivico in eine Aktiengesellschaft vor, die von der CA Immo Projektierungs AG den Vor-REIT-Status übernimmt. Die neue Gesellschaft wird anfangs zu 100 Prozent dem CA-Immo-Konzern gehören. Später ist entsprechend dem deutschen REIT-Gesetz eine unmittelbare und mittelbare Beteiligung von mindestens 51 Prozent vorgesehen. Zwar hat der Konzern bereits alle Weichen für die Umwandlung in einen REIT gestellt, doch ist entgegen erster Ankündigungen eine Platzierung in der ersten Jahreshälfte unwahrscheinlicher als in der zweiten. Neben dem Bestandshalter Vivico Real Estate werden die Projektentwicklungsaktivitäten in der 100-prozentigen CA-Immo-Tochter Vivico Development GmbH zusammengefasst.

Ohne die Vivico verfügte die CA Immo zum Jahresende 2007 über ein Immobilienvermögen von etwa 2,7 Milliarden Euro, wobei Deutschland mit 1,04 Milliarden Euro den größten Teil stellte, während auf Österreich 873 Millionen Euro sowie auf Mittel- und Osteuropa 754 Millionen Euro entfielen. Mit der Vivico kommen Marktwerte in Höhe von 1,025 Milliarden Euro hinzu. Weitere Zukäufe in Europa im Wert von 900 Millionen Euro sind zudem vorbörslich, aber im Jahr 2007 noch nicht endgültig abgeschlossen worden. Somit betreut der Konzern aktuell 372 Immobilien, die auf zusammen etwa 4,6 Milliarden Euro taxiert werden. Für 2008 sind weitere Ankäufe von deutschen Immobilien zunächst außerhalb der Vivico - in einer Größenordnung von 350 Millionen Euro vorgesehen. Aufgrund der Eigenkapitalausstattung finanziert die CA Immo ihre Zukäufe in der Regel mit einem Fremdkapitalanteil von unter 50 Prozent. So ist auch der Vivico-Erwerb zur Hälfte aus liquiden Mitteln bezahlt worden.

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