LBS Research

Heizen mit erneuerbaren Energien ist "in"

Schon vor dem aktuellen Energiepreisschock haben die hiesigen Eigenheimbesitzer massiv auf erneuerbare Energien gesetzt. Wie LBS Research auf Basis aktueller Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilt, hat sich die Zahl der Wohnungen, die mit Holz oder sonstigen erneuerbaren Energien (Solaranlagen, Windenergie, Wärmepumpen) beheizt werden, von 347 000 im Jahr 2002 auf 1,078 Millionen Einheiten im Jahre 2006 mehr als verdreifacht.

Wie bereits vier Jahre zuvor, so entfallen auch jetzt mehr als 60 Prozent aller mit erneuerbaren Energien beheizten Objekte auf Bayern und Baden Württemberg. Relativ am stärksten aufgeholt haben Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, wo die Zahl der betreffenden Objekte seit 2002 um den Faktor 5 bis 7 angewachsen ist. Bezogen auf die Gesamtzahl aller Wohnungen weist Thüringen hinter Bayern (7,9 Prozent) und Baden-Württemberg (5,4 Prozent) mit 4,3 Prozent bereits die dritthöchste Quote an "Erneuerbaren" auf. Das Bewusstsein für den Klimawandel, begrenzte Energieressourcen und drohende Preissteigerungen hat in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts offenbar beträchtliche Investitionen in zukunftsfähige Heizanlagen freigesetzt. Dabei wurden bei den Ein- und Zweifamilienhäusern bislang die größten Fortschritte erreicht. Auf sie entfallen nach Angaben von LBS Research 86

Prozent der Wohnungen mit Heizungen auf der Basis erneuerbarer Energien. Das sind nicht nur Eigenheime. Auch von den Mietwohnungen mit solchen Anlagen entfallen rund zwei Drittel auf vermietete Einfamilienhäuser und Mietwohnungen in Zweifamilienhäusern. Nicht überraschend ist für die LBS-Experten, dass Selbstnutzer mit einem Anteil von 72 Prozent überproportional vertreten sind. Ihr Anteil ist gegenüber 2002 sogar noch einmal um vier Prozentpunkte gestiegen. Der Grund: Sie können selbst über die Maßnahmen entscheiden, und sie profitieren unmittelbar davon, nämlich über die Energiekosteneinsparungen.

Differenziert man den Ist-Zustand nach dem Baualter, so liegt bei den jüngsten Objekten (ab dem Baujahr 2001) die Quote der Wohnungen, die mit erneuerbaren Energien beheizt werden, mit 6,5 Prozent naturgemäß am höchsten. Dass aber auch der Gebäudebestand umgerüstet werden kann, zeigt die Tatsache, dass bereits gut sechs Prozent der bis 1918 fertiggestellten Wohnungen über Heizungen mit Holz, Solaranlagen oder Wärmepumpen verfügen. Unterdurchschnittlich sind diese Energiequellen dagegen noch in den Baujahrgängen 1949 bis 2000 vertreten.

Wie viel sich in den vergangenen Jahren bei der Beheizungsstruktur bewegt hat, wird auch aus anderen Zahlen deutlich. So geht bei den fossilen Energieträgern der Trend weiter weg vom Heizöl, nämlich von 31,8 Prozent (2002) auf 30,2 Prozent. Die Zahl der mit Kohle beheizten Wohnungen ist in vier Jahren sogar um 35 Prozent auf nur noch 370 000 zurückgegangen. Der einzige weitere "Gewinner" ist die Gasheizung, auf die mit 17,6 Millionen fast die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland entfallen. Die Zahl der mit Fernwärme beheizten Objekte, die vor allem im Osten große Bedeutung haben, ist dagegen mit 4,8 Millionen genauso konstant geblieben wie die knapp 1,5 Millionen Wohnungen mit Stromheizung.

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