Wegen der schwachen Profitabilität der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ) will die Ratingagentur Moody's beide Banken auf eine Herabstufung ihrer Bonitätsnoten hin überprüfen. Beide Landesbanken verfügen derzeit noch über ein Langfristrating von "A1" für die langfristigen Verbindlichkeiten und Einlagen. Das Rating würde aber wegen der guten Einbettung in den Raiffeisensektor lediglich um eine Stufe auf eine Note von "A2" zurückfallen. Ohne Berücksichtigung der Unterstützungsfaktoren würde das Bank-Finanzkraftrating (BFSR) beider Banken die Note von "C minus" erreichen. Die Basiskreditrisikoeinschätzung (BCA) würde für die RLB OÖ mit der Note "baa2" und für die RLB NÖ mit der Note "baa1" ausfallen. Zwar verfügen beide Banken derzeit noch im Kurzfristrating über die Note "Prime 1", doch wurde das Kurzfristrating von "A1" für unbesicherte vorrangige Verbindlichkeiten der RLB NÖ auf Beobachtung für eine Herabstufung gestellt.
Beide Banken sind nach Einschätzung von Moody's anfällig für die derzeit erhöhten Risiken geworden, die sich aus dem Abschwung ergeben. Problematisch gestalten sich insbesondere die anhaltend schwache Kapitalgenerierung und nicht kontinuierliche Gewinne. Wegen der gesunkenen Zinsmargen, aber auch der geringeren Ergebnisbeiträge der Beteiligungsunternehmen haben sich die (nichtgeprüften) Halbjahresergebnisse verschlechtert. Zusätzliche Herausforderung für beide Banken stellen bevorstehende regulatorische Änderungen dar. Wegen der mäßigen Kapitalpuffer haben beide Banken nur eine begrenzte Kapazität, eine Verschlechterung der Assetqualität und andere Schocks zu absorbieren, die sich aus dem aktuellen Umfeld Österreichs und - angesichts ihres Engagements in den europäischen Peripherieländern - auch in der Eurozone ergeben könnten. Da jedoch das gesamte Finanzierungsprofil des Raiffeisenbankensektors solide ist, wäre eine Herabstufung um mehr als eine Stufe unwahrscheinlich.