Rating kurz notiert

S&P - in Australien verurteilt

Ein australisches Bundesgericht hat Standard & Poor's wegen irreführender Bewertungen verurteilt. Nach dem Urteil muss die Ratingagentur Standard & Poor's Anlegern 30 Millionen australische Dollar (umgerechnet 24 Millionen Euro) Schadensersatz zahlen. Standard & Poor's kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Im Zuge der Finanzkrise waren zahlreiche Wertpapiere, in denen zum Beispiel faule US-Immobilienkredite gebündelt waren, wertlos geworden. Die Ratingagenturen hatten diesen Anlageprodukten zuvor aber noch Bestnoten verliehen. Darauf hatten sich viele Anleger verlassen, unter anderem die 13 Stadtverwaltungen, die jetzt geklagt hatten.

Im Vertrauen auf das "AAA"-Rating hatten sie 16 Millionen australische Dollar (zirka 13 Millionen Euro) investiert. In der Finanzkrise 2008 verloren sie dann mehr als 90 Prozent ihres Geldes. Die Kläger fühlten sich von S&P und der beteiligten ABN Amro Bank hinters Licht geführt. Das Gericht sprach ihnen Entschädigung für diese Verluste sowie Zinszahlungen und Anwaltskosten zu.

In Deutschland entscheidet in einigen Wochen der Bundesgerichtshof über eine Nichtzulassungsbeschwerde der Ratingagentur gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt am Main. Ende November 2011 hat das OLG Frankfurt unter Aktenzeichen 21 U 23/11 erstmals Schadenersatzklagen deutscher Anleger gegen die US-amerikanische Ratingagentur Standard & Poor's als zulässig erachtet. Zuvor hatte das Landgericht Frankfurt am Main seine Zuständigkeit verneint.

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