Neues vom Pfandbrief

Unbeeindruckt vom US-Haushaltsstreit

In den USA ging der Streit um den Bundeshaushalt - aber eigentlich um die Reform des Gesundheitswesens - in eine neue Runde. An der Zahlungsfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft schienen jedoch weder die Banken noch die Investoren von Covered Bonds zu zweifeln. Am Primärmarkt für großvolumige Covered Bonds herrschte vielmehr rege Geschäftigkeit. In der ersten Oktoberhälfte hatten vor allem italienische Banken das Emissionsgeschehen geprägt. Den Reigen eröffnet hatte die UBI Banca, die mit einem siebenjährigen italienischen Covered Bond - Obbligazioni Bancarie Garantite (OBG) - 1,25 Milliarden Euro einsammelte und dafür einen Kupon von 3,125 Prozent bot und das Papier zu einem Spread von 148 Basispunkten über Swap-Mitte absetzte.

Kurz darauf folgte die Banca Popolare dell'Emilia Romagna (BPER) mit einem fünfjährigen OBG. Diese Emission hatte jedoch mit 750 Millionen Euro ein deutlich kleineres Volumen und wies mit 3,375 Prozent einen höheren Kupon als das Papier der UBI Banca auf. Die Platzierung erfolgte zu 215 Basispunkten über Swap-Mitte. Dritte im Bunde war die Mediobanca, die ebenfalls einen hypothekarisch besicherten OBG emittierte. Damit warb das Institut 750 Millionen Euro für zehn Jahre ein. Der Emissionspreis wurde bei 150 Basispunkten über Swap-Mitte fixiert.

Ebenfalls auf Emittentenseite sehr rege waren die Skandinavier. So bot die schwedische Stadshypotek eine siebenjährige hypothekarisch besicherte Schuldverschreibung mit einem Volumen von einer Milliarde Euro an. Das mit 1,625 Prozent verzinste Papier wurde zu einem Spread von neun Basispunkten über Swap-Mitte vom Markt aufgenommen. Zu ähnlichen Konditionen setzte wenige Tage später Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) ebenfalls einen mit Immobilienfinanzierungen gedeckten Covered Bond ab. Für sieben Jahre sammelte die Bank eine Milliarde Euro ein, die wie bei der Stadshypotek-Emission mit 1,625 Prozent verzinst werden. Die Platzierung erfolgte mit zehn Basispunkten über Swap-Mitte. Beide Emissionen wurden von der Ratingagentur Moody's jeweils mit der Bestnote "Aaa" versehen.

Anfang November folgte die norwegische DNB Boligkreditt mit einem fünfjährigen Covered Bond nach norwegischem Recht. Für die auf 1,5 Milliarden Euro festgesetzte Emission gingen Orderwünsche in Höhe von 2,2 Milliarden Euro ein, sodass die Investoren schließlich das von Fitch und Moody's jeweils mit Triple-A bewertete Papier zu sieben Basispunkten über Swap-Mitte zeichneten.

Mit der Hypo Noe und der Unicredit Bank Austria waren in den vergangenen Wochen zwei Institute aus Österreich am Primärmarkt aktiv. Von der Hypo Noe wurde ein siebenjähriger Öffentlicher Pfandbrief mit einem Kupon von 1,75 Prozent und einem Volumen von 500 Millionen Euro in die Vermarktung gegeben. Zu 13 Basispunkten über Swap-Mitte fand die Schuldverschreibung ihre Abnehmer.

Zweieinhalbfach überzeichnet war der Öffentliche Pfandbrief, den die Unicredit Bank Austria platzierte. Auch diese Emission umfasst eine halbe Milliarde Euro und wird in sieben Jahren fällig und ist mit 1,875 Prozent jährlich fest verzinst. Der Emissionskurs von 99,727 Prozent entspricht einem Reofferspread von 25 Basispunkten über Swap-Mitte. Für die Schuldverschreibung gingen fast 100 Einzelorders im Gesamtvolumen von mehr als 1,3 Milliarden Euro ein. Davon entfielen 43 Prozent auf Banken, 36 Prozent auf Fonds, zehn Prozent auf Versicherungen, neun Prozent auf Zentralbanken und zwei Prozent auf Unternehmen. Zeichner aus Deutschland bildeten mit 48 Prozent die größte Investorengruppe. Nach Österreich ging ein Fünftel der von Moody's mit "Aaa" gerateten Emission.

Weitere Emittenten waren seit Mitte Oktober die Royal Bank of Canada, die einen hypothekarisch besicherten Covered Bond in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zu einem Spread von fünf Basispunkten über Swap-Mitte platzierte. Verzinst wird die Anlage mit 1,25 Prozent. Aus Neuseeland emittierte die ASB Finance einen mit Immobilienfinanzierungen besicherten Covered Bond. Die darüber akquirierten 500 Millionen Euro werden mit 1,5 Prozent jährlich verzinst. Die Platzierung erfolgte zu 25 Basispunkten über Swap-Mitte.

Deutsche Emittenten hielten sich im Betrachtungszeitraum mit Neuemissionen zurück. Lediglich die Berlin Hyp stockte einen bereits umlaufenden Hypothekenpfandbrief in Höhe von einer Milliarde Euro um weitere 125 Millionen Euro auf. Das Spread zur Swap-Mitte betrug minus neun Basispunkte. Der Pfandbrief wird im Februar 2018 fällig und weist einen Kupon von 1,125 Prozent auf. L.H.

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