Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 15/2017

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

Tendenz

Eine stabile Währung ist und bleibt die entscheidende Grundlage für die Zukunft unseres Landes, sagte der jüngst verstorbene Bundeskanzler Helmut Kohl einmal. Und damit hat er auf lange Sicht auch ganz bestimmt recht. Aktuell aber macht der Euro den Marktteilnehmern ein bisschen Sorge. Zu stark ist er geworden. Seit Jahresanfang betrug der Anstieg gegenüber dem Dollar rund 11 Prozent. Zum Redaktionsschluss kostete er mit knapp 1,168 Dollar so viel wie zuletzt vor zwei Jahren. Grund ist wieder einmal EZB-Chef Mario Draghi, der keinerlei Anzeichen für einen Ausstieg aus der laxen Geldpolitik zulässt. Der Dax reagierte mit leichten Verlusten, die sich Experten zufolge in den kommenden Tagen und Wochen ausweiten könnten. Denn auch in den anstehenden Halbjahreszahlen der großen Unternehmen werden Bremsspuren des starken Euro zu sehen sein. Auch die Aussagen des Italieners an der EZB-Spitze zu den Anleihekäufen wurden eher mit Enttäuschung aufgenommen. Hatten sich viele hier angesichts der guten Euro-Konjunktur erste Andeutungen erhofft, blieb Draghi hart: Man sei noch nicht so weit, erst im Herbst werde über das Programm gesprochen. Auch die Stimmung bei den Immobilienfinanzierern ist laut dem Deutschen Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) eher gedämpft. Vor allem die sinkenden Margen und die steigenden Beleihungsausläufe verderben ein klein wenig die Laune. Die Deutsche Bank warnt in einer aktuellen Studie vor Immobilienaktien, die "anleiheähnliche Charakterzüge hätten, da sie sich als Wertfalle erweisen könnten". Insgesamt gehen die Analysten von steigenden Zu- und Verkaufsaktivitäten im Sektor aus, da die Bewertungslücke zwischen dem direkten Markt und den Immobilienaktien zunehmen dürfte. Ihre Lieblinge sind LEG, Merlin Properties und Deutsche Wohnen. P.O.

Kaufen, Halten, Verkaufen

Commerzbank hebt Kursziel von W & W an

Die Commerzbank AG hat eine Anpassung ihrer Einschätzung für die Aktie der Wüstenrot & Württembergische AG vorgenommen. Dabei wurde das Kursziel von 23 auf 25 Euro angehoben, die Einstufung lautet unverändert auf "Buy". Das höhere Kursziel resultiert nach Angaben der Analysten auf einer jüngst angehobenen Prognose für den Nettogewinn im laufenden Jahr des Stuttgarter Versicherungs- und Baufinanzierungsunternehmens.

Baader Bank: Angetan von Alstria Office REIT-AG ...

Eine Serie guter Nachrichten hat Alstria Office nach Ansicht der Baader Bank in den vergangenen beiden Monaten produziert. Zum einen lassen die übermittelten Vermietungsaktivitäten den Schluss zu, dass es auf dem deutschen Büromarkt derzeit günstig laufe. Zum anderen zeuge der angekündigte Verkauf der Hamburger Einzelhandelsimmobilie "Kaisergalerie" für rund 170 Millionen Euro zu einer "unglaublich niedrigen" Rendite von drei Prozent von einem starken Investmentmarkt. Beides zusammen ist für die Analysten ausreichend, um an eine weitere Wertsteigerung des Alstria-Portfolios zu glauben. Auch mit einer Erhöhung der FFO-Vorgabe für das laufende Geschäftsjahr vonseiten der Alstria wird gerechnet. Das neue Kursziel beträgt deshalb 14 anstatt bisher 13 Euro. Die Kaufempfehlung bleibt bestehen.

... und von Corestate Capital

Mit zwei Akquisitionen hat die Luxemburger Corestate Capital Group zuletzt für Furore gesorgt. Nach dem Kauf der Hannover Leasing konnte Anfang Juli auch Vollzug hinsichtlich des Erwerbs der HFS Helvetic Financial Services AG vermeldet werden. Die Baader Bank hält die strategischen Zukäufe offensichtlich für vielversprechend: Das Kursziel hat sie von 43,50 auf 68,00 Euro angehoben und im Rahmen eines Analyseupdates mittlerweile ebenso bestätigt wie das Rating "Buy".

Im Zuge der HFS-Transaktion sei mit "signifikanten dauerhaften Zusatzerträgen" zu rechnen. Außerdem laufe das operative Geschäft gut und Corestate erfahre hohe Nachfrage vonseiten institutioneller Investoren. Mit dem Vollzug der beiden Transaktionen wächst das verwaltete Vermögen ("Assets under Management") von Corestate auf 20 Milliarden Euro, zudem erhöht sich die Prognose für den Konzernjahresüberschuss vor Sondereffekten auf 85 bis 90 Millionen Euro.

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