IMMOBILIEN AN BÖRSE UND KAPITALMARKT Ausgabe 5/2018

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 20.04.2018

TENDENZ

Groß waren die Sorgen nach der im Februar und März zu beobachtenden Talfahrt an den internationalen Aktienmärkten. Im April konnte nun ein Stück weit Entwarnung gegeben werden. Die Börsen sind nach wie vor bemerkenswert robust, auch wenn die Rahmenbedingungen angesichts der drohenden Zuspitzung handels- und geopolitischer Konflikte unverändert anspruchsvoll bleiben. Der europäische Aktienindex war bei Redaktionsschluss auf fast 3 500 Punkte geklettert, der Dax hatte sich zum selben Zeitpunkt auf knapp über 12 500 Punkte rehabilitiert. Verglichen mit seinem Höchststand Ende Januar 2018 (13 596 Zähler) ist dies freilich noch kein Grund zum Jubeln.

Berücksichtigt man jedoch zusätzlich die aktuelle Dividendenentwicklung, so ergibt sich für Anleger ein deutlich freundlicheres Bild: Laut einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertbesitz (DSW) schütten die rund 600 untersuchten deutschen Aktiengesellschaften im Jahr 2018 Dividenden in Höhe von insgesamt 52,6 Milliarden Euro an die Aktionäre aus und damit so viel wie noch zuvor. 10,5 Milliarden Euro entfallen dabei alleine auf Daimler, Allianz und Siemens. 24 Dax-Konzerne hoben laut DSW ihre Dividenden an, darunter Vonovia mit einem Plus von rund 20 Prozent auf 1,32 Euro je Aktie. Nur die beiden Bankenprimusse enttäuschten: Während es bei der Deutschen Bank (minus 42 Prozent auf 0,11 Euro) eine Kürzung zu vermelden gab, mussten Aktionäre der Commerzbank einmal mehr auf eine Dividende verzichten.

Die Godewind Immobilien AG hat unterdessen den Sprung an die Frankfurter Börse geschafft. Der Ausgabepreis für Aktien des Unternehmens der ehemaligen WCM-Chefs Stavros Efremidis und Ralf Struckmeyer lag bei 4,00 Euro. Insgesamt wurden 93,75 Millionen Aktien emittiert, womit der Börsengang 375 Millionen Euro einbrachte. Das Gewerbeimmobilienunternehmen, das bislang noch keine Liegenschaft im Bestand hat, hatte ursprünglich auf einen Bruttoerlös von mindestens 450 Millionen Euro gehofft. ph

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Zwei Kurszielanhebungen für die Deutsche Wohnen

Independent Research hat das Kursziel für die Deutsche Wohnen nach Zahlen zum vierten Quartal 2017 von 39,00 auf 40,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Halten" belassen. Das operative Ergebnis (FFO I) habe im Rahmen der Analystenerwartungen gelegen und der Ausblick des Immobilienkonzerns für 2018 sei stark ausgefallen. Auch die Credit Suisse goutierte die Jahreszahlen der Deutschen Wohnen und hob das Kursziel von 42,00 auf 43,20 Euro an. Die Einstufung lautet unverändert "Outperform". Die Schweizer Bank überarbeitete in einer Studie ihre Prognosen für das wachsende Portfolio im Bereich Pflege und betreutes Wohnen. Dabei wurde die "einzigartige Stellung von Deutsche Wohnen unter den hiesigen Wohn immobilienunternehmen" berücksichtigt.

SRC und HSBC von Aroundtown überzeugt

Die seit dem 19. März im deutschen M-Dax notierte Aktie der Aroundtown SA steht bei Analysten weiter hoch im Kurs. SRC Research etwa befindet die Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 für "sehr gut". Der Nettogewinn nach Minderheiten lag bei mehr als 1,28 Milliarden Euro und somit deutlich über den Erwartungen von SRC (1,14 Milliarden Euro). Auch die vorgeschlagene Dividende in Höhe von 23 Cent je Aktie (plus 44 Prozent gegenüber 2016) wurde positiv hervorgehoben. Folgerichtig wurde das Kursziel erneut von 7,00 Euro auf 7,70 Euro angehoben und die Kaufempfehlung mit dem Rating "Buy" bestätigt. Unterdessen hat HSBC die Aroundtown-Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 8,60 Euro in die Bewertung aufgenommen. Das Unternehmen sei "der am schnellsten wachsende europäische Immobiliengroßinvestor und verspüre weiteren Hunger auf renditestarke Büro- und Hotelobjekte". Die Aktie biete ein attraktives Aufwärtspotenzial von rund 35 Prozent.

Deutsche Bank: schwierige Zeiten für Immobilienfinanzierer

Die Deutsche Bank hat in einer aktuellen Studie den weiterhin intensiven Wettbewerb im gewerblichen Immobilienkreditgeschäft betont. Damit einher gingen insbesondere in Europa negative Effekte für die Margen und die Strukturen der Finanzierungsverträge. Die Aktie der Aareal Bank wurde deshalb von "Buy" auf "Hold" herabgestuft und das Kursziel von 41,00 auf 38,00 Euro gesenkt. Auch das Kursziel der Deutschen Pfandbriefbank senkten die Analysten von 13,00 auf 12,00 Euro (Einstufung unverändert auf "Hold").

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