Immobilienwirtschaft blendender Laune

Einmal mehr scheint die Expo Real ihrem Ruf als Stimmungsbarometer und Muntermacher gerecht zu werden. Schon in den Messehallen an den zahlreichen Ständen war die Stimmung aller Beteiligten ausnahmslos fröhlich und gut, wenngleich auch nicht gefährlich euphorisch. Das hat sich offensichtlich in die letzten Monate dieses Jahres hineingerettet. Denn laut aktuellem Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index sind die Befragten Immobilienexperten geradezu blendender Laune in das vierte Quartal 2016 gestartet. So ist das Immobilienklima, also die gefühlte Stimmung in der Immobilienbranche, laut 106. Monatsbefragung um satte 6,5 Prozent auf nunmehr 143,6 Punkte gestiegen. Es nähert sich damit ein gutes Stück den bisherigen Rekordwerten aus dem Jahr 2011 an. Bereits im vergangenen Jahr hat sich die Expo Real als Stimmungsmacher erwiesen. Damals stieg das Immobilienklima aber "nur" um 3,9 Prozent.

Die befragten Immobilienexperten lassen sich bei ihrem ausgesprochen guten Gefühl auch nicht von scheinbar schwieriger werdenden Rahmenbedingungen beeindrucken. Denn die auf immobilienökonomischen Hardfacts basierende ebenfalls im Immobilienkonjunktur-Index gemessene Immobilienkonjunktur kann im Oktober 2016 nur um 0,9 Prozent zulegen. Allerdings steigt sie zum dritten Mal in Folge und klettert auf eine neues Allzeithoch bei 283,5 Indexpunkten. Somit passt die gefühlte Lage derzeit doch wieder sehr gut mit der tatsächlichen Ist-Situation überein. Fakt ist: Liquidität ist im Übermaß vorhanden und muss investiert werden. Und da Anlagealternativen fehlen, wird mehr und mehr Geld in den Immobilienmarkt fließen, vor allem den deutschen, der sich nach wie vor im In- wie Ausland höchster Beliebtheit erfreut.

Die mit Abstand höchste Steigerung zeigt das Büroklima. Durch ein Plus von 9,5 Prozent klettert der Wert auf 146,3 Zählerpunkte und erreicht somit ein Allzeithoch. Über der 140-Punkte-Marke lag das Büroklima zuletzt im Mai 2011. Mit Zuwächsen von über fünf Prozent weisen die Segmente Handel, Logistik und Hotel ebenfalls eine sehr gute Performance auf. Mit 150,3 Zählerpunkten (+ 6,5 Prozent) erreicht das Logistikklima einen Jahreshöchstwert. Nur im März 2015 wurde mit 153 Zählerpunkten ein höherer Wert registriert. Beim erst seit Ende 2015 erhobenen Hotelklima kann mit 144,7 Zählerpunkten (+ 6,6 Prozent) ein absoluter Höchstwert verzeichnet werden. Mit einem Plus von 5,6 Prozent steht das Handelklima nun bei 123,5 Zählerpunkten, bleibt aber weiterhin auf dem letzten Platz. Eine vergleichsweise unspektakuläre Entwicklung ist beim Wohnklima erkennbar. Mit einem soliden Zuwachs von 0,8 Prozent auf 164,3 Zählerpunkte führt es unangefochten weiter das Ranking an. Red.

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