Fitch stellt neue Ratingmethodologie vor

Fitch hat Anfang Juli einen ersten Entwurf zur Anpassung seiner bisherigen Ratingmethodologie für Covered Bonds veröffentlicht. Ziel der neuen Methodologie ist es, den Ratingprozesses stärker auf die wesentlichen Kreditas pekte der Covered-Bond-Programme auszurichten. Dem Entwurf zufolge sollen hauptsächlich die verschiedenen Uplift-Komponenten adjustiert beziehungsweise neu definiert werden, die zusammen das potenziell maximal erreichbare Covered Bond Rating über dem jeweiligen Issuer Default Rating (IDR) darstellen.

Aufgrund des Durchgriffrechts auf die Deckungsstöcke gewährt Fitch bislang im Insolvenzfall des Emittenten ein um bis zu zwei Notches höheres Covered Bond Rating gegenüber dem Issuer Default Rating. Die Gewährung dieses Uplifts wird unter der neuen Methodologie an eine ganze Reihe neuer Bedingungen geknüpft, unter anderem an eine Gesetzgebung, die Seniors in der Bail-in-Kaskade berücksichtigt, Covered Bonds davon jedoch ausnimmt. Weitere Anforderungen sind eine zuständigen Aufsicht sowie ein Asset Monitor, eine vertragliche Dokumentation des Programms, definierte Mindestübersicherungsanforderungen, Kriterien für zulässige Vermögenswerte sowie eine periodische Bewertung der Deckungswerte. Neben dieser neuen Ermittlung des IDR Uplifts wird ein sogenanntes Payment Continuity Uplift (PCU) eingeführt, welches den Discontinuity Cap (D-Cap) ersetzen wird. Das PCU spiegelt dabei die Einschätzung der Ratingagentur wider, inwieweit es beim Übergang des Zahlungsstroms vom Emittenten auf den Cover Pool nach der Insolvenz des Emittenten zu Verzögerungen oder Unterbrechungen der Zins- und Tilgungszahlungen kommen kann.

Dadurch können Soft-Bullet- und Conditional-Pass-Through-Strukturen im Ernstfall besser gestellt werden. Eine Adjustierung des Recovery Uplifts lässt künftig je nach Ausfallwahrscheinlichkeit einen Uplift von bis zu drei Notches zu. Auf Basis der aktuell zur Verfügung gestellten Informationen erwarten Analysten der Nord-LB von dieser Ratingänderung, dass Emittenten aus Jurisdiktionen der Euro-Peripherie eher profitieren, wohingegen Programmen aus Kernländern mit eher illiquiden Sovereign Märkten wie den Nordics tendenziell eher Herabstufung drohen könnten.

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