Negativrenditen: Berlin Hyp wohl erst der Anfang

Die rund fünfwöchige Sommerpause am Primärmarkt ist am 20. August von der Berlin Hyp beendet worden - und zwar direkt mit einem Paukenschlag: Mit minus 0,588 Prozent weist der dreijährige Pfandbrief im Volumen von einer Milliarde Euro die niedrigste Emissionsrendite aller Zeiten im Covered-Bond-Markt aus. Für den von Moody's mit Aaa bewerteten Jumbo wurde im Rahmen der Vermarktungsphase eine Spanne von Mid-Swap flat bis zu zwei Basispunkten unter Mid-Swap vorgegeben ("will price in range"), wodurch ein Spread außerhalb dieser Range ausgeschlossen wurde. Der Reoffer-Spread für die Transaktion wurde bei einem Orderbuch von 1,15 Milliarden Euro schließlich am unteren Ende der Spanne, was der genannten Emissionsrendite entspricht und somit gar unterhalb des aktuellen EZB-Einlagesatzes (minus 0,40 Prozent) liegt.

Die Analysten der Nord-LB werten dies als Zeichen, dass erste Investoren bereits einen Zinsschritt der Notenbank antizipieren. Damit erhöhe sich außerdem die Zahl der Euro-Benchmark Covered Bonds mit einer negativen Emissionsrendite auf fünf, wobei hier perspektivisch allein aus Relative-Value-Erwägungen mit einem alsbaldigen Zuwachs zu rechnen sei. Mit 59 Prozent ging mehr als die Hälfte des Berlin-Hyp-Pfandbriefs ins Ausland. Hier zeigten insbesondere An leger aus Skandinavien mit einem Anteil von 40 Prozent großes Interesse. Schweizer und französische Investoren orderten jeweils rund sechs Prozent. Trotz der negativen Rendite wurden 13 Prozent der Anleihe bei Fonds platziert. Der Großteil ging jedoch mit 61 Prozent an Banken sowie 26 Prozent an Zentralbanken und öffentliche Institutionen.

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