UK-Covered-Bonds: S & P sieht Brexit gelassen

Im Rahmen ihres Reports "Banking Industry Country Risk Assessment" hat die Ratingagentur S & P den britischen Bankensektor in die dritthöchste Kategorie eingruppiert, in der sich unter anderem auch die Banken Dänemarks, Frankreichs und der Niederlande befinden. Der Bericht attestiert dem UK-Bankenmarkt nicht zuletzt aufgrund seiner überdurchschnittlichen Konzentration eine hohe Stabilität. Hinzu komme der dank einer hohen Einlagenbasis geringe externe Funding-Bedarf. Die britischen Covered Bonds, die im iBoxx Euro Covered mit ausstehenden Benchmark-Anleihen von 44,4 Milliarden Euro das fünftgrößte Segment darstellen, ordnet S & P indes durchgehend in die jeweils höchste Ratingkategorie ein. Die überwiegend aus inländischen und wohnwirtschaftlich genutzten Immobiliendarlehen bestehenden Deckungsstöcke der Covered-Bond-Programme wiesen im europäischen Vergleich überdurchschnittliche Qualität auf. Zusätzlich bieten die britischen Emittenten nach Ansicht von S & P meist eine solide Übersicherung, die oftmals relativ deutlich über den Anforderungen der Agenturen liege. Risikofaktoren für die weitere Entwicklung seien zum einen das bedenkliche Verhältnis von Immobilienpreisen zu Einkommen, das nahe dem Höchststand von 2007 rangiert und zum anderen die Unsicherheit, die der Brexit mit sich bringt. Große Korrekturen bei den Immobilienpreisen erwartet S & P für Großbritannien nicht: Nach moderaten Preisrückgängen im zweiten Halbjahr 2016 erwartet die Agentur auch für 2017 nur kleine Korrekturen nach unten, bevor die Bewertungen 2018 wieder leicht ansteigen sollten. Auch sieht die Agentur keine Anzeichen dafür, dass britische Banken in den vergangenen Jahren ihre "freigiebige" Kreditvergabe aus den Jahren 2006 und 2007 wieder aufgenommen hätten.

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