Bankenchronik

21. September 2007 bis 8. Oktober 2007

Die Investmentbanken Gruppo Banca

Leonardo, Mailand, und Drueker & Co., Frankfurt am Main, schließen sich zusammen. Durch die Fusion soll eine der europaweit größten konzernunabhängigen Investmentbanken entstehen. Das Zentrum der Produktpalette sollen Corporate Finance sowie M&A-Aktivitäten bilden. Die Gruppo Banca Leonardo hatte zuvor schon in Frankreich in diesen Bereichen sowie im Wealth Management tätige Unternehmen übernommen.

Das US-amerikanische Finanzministerium will mit der Erstellung eines Verhaltenskodex für Hedgefonds die Transparenz in diesem Sektor erhöhen. In zwei Gremien sollen entsprechende Richtlinien erarbeitet werden: einem Komitee aus Vermögensverwaltern sowie einem Investorenausschuss. Bis zum Ende des Jahres wollen diese Ergebnisse vorliegen.

Die Fusionsverhandlungen zwischen den beiden genossenschaftlichen Hypothekenbanken DG HYP - Deutsche Genossen-schafts-Hypothekenbank AG, Hamburg, und Münchener Hypothekenbank wurden für beendet erklärt, nachdem keine Einigung über wesentliche Aspekte des Zusammenschlusses erreicht werden konnten (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft). Vor diesem Hintergrund will die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, nunmehr eine Konsolidierung und Restrukturierung der DG Hyp innerhalb der DZ-Bank-Gruppe umsetzen. Diese sieht die Bündelung der privaten Baufinanzierung in der Bausparkasse Schwäbisch Hall vor. Die Hamburger Hypothekenbank werde zugleich auf das Geschäft der gewerblichen Immobilienfinanzierung ausgerichtet. Die Restrukturierungs- und Übertragungsaktivitäten, deren Kosten sich in etwa auf dem gleichen Niveau bewegen sollen wie ursprünglich für die Fusion veranschlagt, sollen bis Ende 2008 abgeschlossen sein. Die Münchener Hyp will währenddessen ihre Position in der privaten Immobilienfinanzierung festigen und das nationale und internationale gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft ausbauen.

Seine Töchter Volksfürsorge und Generali Versicherungen legt der AMB Generali Konzern, Aachen, zusammen. Das fusionierte Unternehmen soll künftig unter dem Namen Generali firmieren und seinen Firmensitz in München haben. Die Marke Volksfürsorge werde im Vertrieb weiterhin erhalten bleiben. Durch die Verschmelzung werden Kosteneinsparungen von jährlich rund 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt, die durch den Abbau von 400 bis 500 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2010 und durch Synergien gehoben werden sollen. Die Konzernmutter werde zudem in Generali Holding Deutschland umbenannt. Einen Anteil von 75 Prozent erwirbt die belgische KBC-Gruppe an der bulgarischen Economic and Investment Bank (EI-Bank). Der Kaufpreis für das Institut, das eine Bilanzsumme von 747 Millionen Euro ausweist, wird auf 295 Millionen Euro beziffert. Die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Tzvetelina Borislavova wird künftig eine Minderheitsbeteiligung von 22,3 Prozent halten. Für die verbleibenden 2,7 Prozent will KBC ein öffentliches Angebot an der bulgarischen Börse abgeben. Die Transaktion, die noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden steht, soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Den Erwerb einer Beteiligung von zehn Prozent an der Hanoi Building Commercial Joint Stock Bank (Habubank) hat die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, abgeschlossen. Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Bank eine Vereinbarung über den Erwerb einer Beteiligung an dem vietnamesischen Institut vorbehaltlich der behördlichen und aufsichtsrechtlichen Genehmigungen unterzeichnet. Ursprünglich war ein Anteil von 20 Prozent vorgesehen, was sich aufgrund regulatorischer Auflagen aber nicht realisieren ließ. Mit einem Netzwerk aus 26 Filialen und rund 750 Mitarbeitern sowie mehr als 111 000 Privat- und Geschäftskunden zählt sich die Habubank zu den führenden Banken des Landes.

Die Münchner Hypo Real Estate AG (HRE) hat vom Dubliner High Court die Zustimmung zur Übernahme der Depfa Bank plc. erhalten. Der von den Aktionären des irischen Staatsfinanzierers zuvor gebilligte Fusionsplan der beiden Institute wird damit gültig. In dessen Rahmen erhalten die Depfa-Anteilseigner pro Aktie 0,189 neue HRE-Papiere und 6,80 Euro in bar. Die ebenfalls im Zusammenhang mit der Fusion stehende Kapitalerhöhung des Münchner Unternehmens um die Hälfte auf nunmehr rund 603 Millionen Euro wurde in das Handelsregister eingetragen.

Die Übernahme des US-amerikanischen Wettbewerbers Commerce Bancorp hat die kanadische Toronto-Dominion Bank (TD Bank) angekündigt. Der Kaufpreis wird auf rund 8,5 Milliarden US-Dollar beziffert, was einer Prämie von rund sieben Prozent auf die vorherigen Schlusskurse entspricht. Als Restrukturierungsaufwand werden rund 490 Millionen US-Dollar vor Steuern veranschlagt. Durch die Transaktion verdopple sich das Volumen des US-Geschäfts der TD Bank, heißt es. Der Abschluss des Vorhabens wird für April kommenden Jahres in Aussicht gestellt.

Neuer Hauptgesellschafter der Finanzhaus Rothmann AG, Hamburg, ist die SBW Schweizer Beteiligungs-Werte AG. Mit dem Gesellschafterwechsel bestehen nach eigenen Angaben auch die Vorraussetzungen zum vollständigen Erwerb der Privatbank Hesse Newman & Co. AG, die damit zu 100 Prozent zum Finanzhaus-Konzern gehören wird (siehe auch Personalien). Gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Cominvest Asset Management GmbH, Haar, hat die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, die Commerz-Trust GmbH, Frankfurt am Main, gegründet. Diese bietet die treuhänderische Verwaltung von Mitteln der betrieblichen Altersvorsorge sowie aus Zeitwertkonten an. Das Unternehmen soll sich der Leistungen der Commerzbank und der Cominvest bedienen. Das Serviceangebot soll Verträge, die Kapitalanlage und bei Zeitwertkonten auch die virtuelle Kontenführung für die Arbeitnehmer umfassen.

Ihr Angebot zur Übernahme der niederländischen ABN Amro hat die britische Großbank Barclays zurückgezogen. Damit verbleibt als einziges das konkurrierende Angebot des Bieterkartells um die ebenfalls britische Royal Bank of Scotland - zusammen mit der belgischen Finanzgruppe Fortis und der spanischen Santander (siehe auch Bankenchronik in Kreditwesen 14 und 15-2007). Aufgrund des Nichtzustandekommens der bereits abgemachten Fusion zwischen Barclays und ABN Amro erhält das britische Institut eine zuvor vereinbarte "Breakup Fee" von 200 Millionen Euro.

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