Bankenchronik

25. August 2006 bis 7. September 2006

Ihren Anteil am portugiesischen Banco BPI hat die katalanische Finanzgruppe La Caixa auf 19,7 Prozent aufgestockt. Damit hält sie nun 20,0 Prozent der Stimmrechte. Nach der im März dieses Jahres vom Banco Comercial Português (BCP) angekündigten feindlichen Übernahmeofferte von rund 4,3 Milliarden Euro hat La Caixa als BPI-Kernaktionär ihre Beteiligung von 16,0 Prozent stufenweise erhöht.

Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, hat mit der sich mehrheitlich im Privatbesitz befindlichen Promsvyazbank, Moskau, vereinbart, an einer für September oder Oktober geplanten Kapitalerhöhung des russischen Instituts teilzunehmen. Nach der Transaktion werde die Großbank rund 15,3 Prozent an dem Moskauer Institut halten. Die Teilnahme steht noch unter dem Vorbehalt der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Auch die Option einer schrittweisen Aufstockung auf eine Mehrheitsbeteiligung werde geprüft. Zum Preis der Kapitalerhöhung wurden keine Angaben gemacht.

Über einen Aktientausch will die Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) ihre börsennotierte Brokertochter Mitsubishi UFJ Securities komplett übernehmen. Gemessen am Schlusskurs Ende August dieses Jahres wäre die Übernahme der ausstehenden Anteile rund drei Milliarden Euro schwer. Die Tauschrate soll Mitte November bekannt gegeben werden, nachdem das Vorhaben von den Gremien beider Seiten offiziell beschlossen worden ist.

Durch Eintrag in das Handelsregister in Berlin Charlottenburg ist Ende August dieses Jahres aus der Bankgesellschaft Berlin die Landesbank Berlin Holding AG geworden. Das bisherige Bankgeschäft des Konzerns wurde aus der Holding ausgegliedert und auf die Landesbank Berlin AG übertragen, in der damit künftig das gesamte Bankgeschäft betrieben wird. Die Holding ist die börsennotierte Gesellschaft.

Einen Vertrag über die Veräußerung ihrer Beteiligung an der HSH Nordbank AG (HSH), Hamburg/Kiel, hat die WestLB AG, Düsseldorf, mit einem von der US-Beteiligungsgesellschaft J.C.Flowers & Co LLC, New York, beratenen Kreis institutioneller Investoren geschlossen. Bei den Käufern handelt es sich um fünf Gruppen voneinander unabhängiger Investoren. Der vereinbarte Kaufpreis wurde mit 1,25 Milliarden Euro beziffert. Der Vollzug der Transaktion steht unter anderem unter den Vorbehalten des Vorkaufsrechts der Miteigentümer der HSH sowie der Zustimmung des Aufsichtsrates der WestLB.

Für 480 Millionen Euro will die Erste Bank der österreichischen Sparkassen ihren
Anteil an der rumänischen Banca Comerciala Romania (BCR) ausweiten. Dazu macht das Sparkassen-Spitzeninstitut den Mitarbeitern des Instituts, die acht Prozent am Grundkapital halten, ein Angebot zum Verkauf ihrer Aktien oder den Tausch in Erste-Bank-Aktien. Die Offerte beläuft sich auf 7,65 Euro je Aktie, entsprechend dem Kaufpreis von 3,75 Milliarden Euro, den das Wiener Institut Ende 2005 für den Erwerb des Anteils von 62 Prozent an die rumänische Regierung bezahlt hatte.

Für eine Summe von gut zwei Milliarden Euro inklusive angenommener Fremdverbindlichkeiten verkauft die Allianz Capital Partners GmbH (ACP), München, den britischen Heimpflegedienst Four Seasons Healthcare an die Delta Commercial Property LP, eine Investmenttochter von Three Delta LLP. Im Jahr 2004 hatte ACP zunächst Four Seasons für 1,6 Milliarden Euro von Alchemy Partners übernommen und später den Wettbewerber Bettercare (Kaufpreis 170 Millionen Euro) integriert.

Die ABSA Bank hat Ende August 2006 den Verkauf der Bankhaus Wölbern & Co. (AG & Co. KG), Hamburg, an den Hamburger Unternehmer und Privatinvestor Professor Dr.H.M. Schulte abgeschlossen. Das afrikanische Großinstitut hatte das Bankhaus im Jahr 1995 erworben und als Pri-vate-Banking-Einheit integriert.

Seit Anfang September dieses Jahres firmiert die bisherige CC-Bank AG, Mönchengladbach, unter dem Namen Santander Consumer Bank AG. Das Institut befindet sich bereits seit fast 20 Jahren im 100-prozentigen Besitz der spanischen Grupo Santander. Schon im Jahr 2004 wurde das Logo der Bankengruppe im Marktauftritt des Kraftfahrzeug- und Konsumgüterfinanzierers übernommen.

Rückwirkend zum 1. Januar 2006 fusionieren die Informatik-Zentrum-Bayern - Software-Gesellschaft der bayerischen Sparkassen - GmbH & Co. KG (IZB Soft), München, und die Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG (SI), Frankfurt am Main, zu einem Unternehmen. Bereits im Mai hatten sich sowohl der Gesellschafterausschuss der IZB Soft als auch die Gesellschafterversammlung der SI für das Zusammengehen beider IT-Dienstleister ausgesprochen. Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen Sparkassen Informatik und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main.

Mit Wirkung zum 18. September dieses Jahres ersetzt die Deutsche Postbank AG, Bonn, die Schering AG, Berlin, im Aktienindex Dax der Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main. Der Wechsel kam zustande, so heißt es vom Handelsplatzbetreiber, weil das Pharmaunternehmen bei der Marktkapitalisierung nicht mehr zu den 45 größten deutschen Unternehmen zählt.

In der so genannten "Wiesbadener Erklärung" haben sich ein Zusammenschluss europäischer Kartenzahlungssysteme nun auf die Gründung der Euro Alliance of Payment Schemes (EAPS) geeinigt. Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Anbieter der Kartenzahlungssysteme Electronic Cash und Deutsches Geldautomaten-System aus Deutschland (vertreten durch den Zentralen Kreditausschuss (ZKA), Berlin), Eufiserv mit Sitz in Brüssel, Euro 6000 aus Spanien, Link aus Großbritannien, Multibanco aus Portugal sowie Pago-Bancomat und Bancomat aus Italien. Basis des Zahlungsverbunds ist die für Ende 2007/Anfang 2008 geplante gegenseitige Akzeptanz von Zahlungskarten.

Für die Regionalbank Ashikaga sucht die japanische Regierung einen Käufer. Das
Institut war nach einer Schieflage vor drei Jahren verstaatlicht worden. Nach der erfolgten Sanierung hat die Finanzdienstleistungsaufsicht FSA die Reprivatisierung genehmigt. Als Kaufpreis werden 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro im Markt erwartet.

Für 1,3 Milliarden US-Dollar übernimmt Merrill Lynch vom US-Finanzdienstleister National City dessen unter dem Namen First Franklin firmierende Hypothekenaktivitäten. Der Kauf, dessen Abschluss für das vierte Quartal in Aussicht gestellt wird, soll ab Ende 2007 zum Gewinn beitragen, heißt es von dem Unternehmen.

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