Bankenchronik

8. Juli 2013 bis 25. Juli 2013

Ab dem 1. Juli 2013 hat der zur Avaloq Gruppe, Zürich, gehörende Backoffice-Dienstleister B-Source die Betriebsverantwortung für das Operations Backoffice der Deutschen Bank (Schweiz) AG für das Wealth Management übernommen inklusive der 80 Mitarbeiter am Standort Genf. Der Austausch der Kernbankenplattform durch die integrierte Avaloq Banking Lösung ist für Sommer 2014 angekündigt.

Die Sparkassen Network Consulting Bayern GmbH, München, und die Sparkassen Beratungshaus Nord-Ost GmbH, Hannover, haben sich Anfang Juli 2013 zur Sparkassen Consulting GmbH zusammengeschlossen. Die neue Gesellschaft mit Sitz in München und einem weiteren Standort in Hannover soll mit zurzeit rund 45 Mitarbeitern als überregionale Unternehmensberatung der Sparkassen-Finanzgruppe bundesweit arbeiten. Die drei Regionalverbände Sparkassenverband Bayern, Ostdeutscher Sparkassenverband und Sparkassenverband Niedersachsen wollen die Fusion als strategischen Schritt zur künftigen Weichenstellung für die bundesweiten Dienstleistungsunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe verstanden wissen.

Die EU-Kommission hat die während der Finanzkrise erlassenen Vorschriften zur Prüfung nationaler Beihilfen an Kreditinstitute neu gefasst. Ab 1. August 2013 können Banken nur dann staatliche Unterstützung bei einer Kapitallücke in Anspruch nehmen, wenn sie den Anteilseignern und Inhabern nachrangiger Schulden einen angemessenen Beitrag zur Deckung des Kapitalbedarfs abverlangen. Zudem setzt die Inanspruchnahme einer Beihilfe künftig die Vorlage eines Umstrukturierungsplan beziehungsweise eines Konzeptes für eine geordnete Abwicklung voraus.

Die Fidor Bank AG, München, und die Bitcoin Deutschland GmbH, Herford, als Betreiber des Marktplatzes für die virtuelle Währung Bitcoin (siehe Zfgk 14-2013) haben eine Zusammenarbeit vereinbart. Die börsennotierte Online-Bank stellt ihrem Partner für die Erweiterung seines Geschäftsmodells ein sogenanntes Haftungsdach zur Verfügung. Eine Registrierung bei der Bankenaufsicht steht noch aus.

Die Bayern Invest Luxembourg, bisher eine 100 Prozent-Tochter der Bayern-LB, wird in die Bayern Invest integriert. Letztere soll nun als grenzüberschreitendes Kompetenzzentrum für Asset Management im Konzern der Münchner Landesbank agieren. Mit diesem Schritt will die Bayern Invest verstärkt innovative und spezialisierte Fondslösungen anbieten, die vom

Rechtsrahmen am Standort Luxemburg profitieren. Zuletzt hat die Bayern Invest Luxembourg ein Volumen von rund einer Milliarde Euro verwaltet. Ihr Kerngeschäft ist der Investmentfondsservice sowohl für gruppeneigene Fonds als auch für konzernfremde Fondsinitiatoren (White Labeling).

Nach der Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem staatlichen spanischen Förderinstitut ICO hinsichtlich der Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen hat die KfW Bankengruppe auch die Kooperation mit der italienischen Förderbank Cassa depositi e prestiti (CDP) vertieft. Als Hauptthemen wurden die Exportfinanzierung, das strategische Controlling sowie die Kommunalfinanzierung ausgemacht. Außerdem wurde ein Austausch von Personal und Expertise vereinbart.

Rückwirkend zum 1. Januar 2013 hat sich die Deutscher Sparkassen Verlag GmbH (DSV), Stuttgart, zu 25,1 Prozent an der Pluscard Service-Gesellschaft für Kreditkarten-Processing mbH, Saarbrücken, beteiligt. Somit halten künftig die Sparkassenförderungsgesellschaft Saar mbH 18,84 Prozent, der Ostdeutsche Sparkassenverband 18,69 Prozent, die Förderungsgesellschaft des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes mbH 18,69 Prozent und der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein 18,69 Prozent der Anteile.

Nach der Ankündigung des Rückzugs aus Luxemburg haben HSBC Trinkaus & Burkhardt (International) SA und HSBC Trinkaus Investment Managers SA, beides 100-prozentige luxemburgische Töchter der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, ihre Private Banking-Aktivitäten und das auf Private Banking bezogene Fondsgeschäft an die liechtensteinische VP Bank Gruppe (VP Bank) verkauft. Übernehmende Gesellschaften sind deren luxemburgische Einheiten VP Bank (Luxembourg) SA und die VPB Finance SA. Die Assets under Management der veräußerten Einheiten werden per Jahresmitte 2013 auf 1,5 Milliarden Euro veranschlagt und die Assets under Administration des Fondsgeschäftes der Private Banking Einheiten auf 0,7 Milliarden Euro. 20 Mitarbeiter von HSBC Trinkaus & Burkhardt (International) SA sollen von der VP Bank übernommen werden. Der Geschäftsübergang ist für das vierte Quartal 2013 vorgesehen.

Die Commerzbank hat Mitte Juli 2013 ihr gewerbliches Immobilienfinanzierungsportfolio (Commercial Real Estate, CRE) in Großbritannien an ein Konsortium aus Wells Fargo und Lone Star verkauft. Die Transaktion umfasst gewerbliche Immobilienkredite in Höhe von 5,0 Milliarden Euro, inklusive der dazugehörigen Zinsund Währungsabsicherungsderivate sowie das gesamte operative Geschäft der Hypothekenbank Frankfurt in Großbritannien. Die Mitarbeiter gehen auf die Erwerber über. Über die weiteren Einzelheiten des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bank erwartet, dass das Gesamtergebnis 2013 durch die Transaktion in Höhe von 179 Millionen Euro belastet wird und die risikogewichteten Aktiva (RWA) sich um 1,5 Milliarden Euro reduzieren.

Die Vorstände von Landesbank Berlin und Deka-Bank haben sich - vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien - auf die Eckpunkte für den Verkauf des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts der LBB sowie der Fondsgesellschaft LBB-Invest an die Deka-Bank geeinigt. Die Deka-Bank übernimmt die LBB-Invest mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 10 Milliarden Euro und führt sie als eigenständige Gesellschaft am Standort Berlin weiter. Darüber hinaus wechseln die im kundenbezogenen Kapitalmarktgeschäft tätigen Handels- und Vertriebsmitarbeiter der LBB zur Deka-Bank. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Privatbank Berenberg bietet Kunst als Anlageklasse künftig von Hamburg aus und will im internationalen Bereich ein Beratungs- und Serviceangebot einschließlich der Betreuung von Kunstsammlungen schaffen. Im Zuge der Verknüpfung mit den übrigen Dienstleistungen wird die 2011 gegründete Berenberg Art Advice GmbH aufgelöst und die Vermarktung des geplanten Kunstfonds eingestellt.

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