Erstmals CO2-Auktion abgesagt
Im Rahmen der transitorischen Versteigerungen im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland konnte die European Energy Exchange (EEX) die für den 18. Januar 2013 geplante Auktion von EU-Emissionsberechtigungen (EUA) für die dritte Handelsperiode nicht ordnungsgemäß durchführen. Angesichts eines immer umfangreicheren Überangebots an CO2-Rechten lag der Auktionspreis unterhalb des Referenzpreises. Dieser wird auf Basis des Sekundärmarktpreises während und unmittelbar vor dem Gebotsfenster ermittelt.
Aufgrund der Unterschreitung des Reservepreises konnte die Auktion während der regulären Durchführung nicht fertig gestellt werden. Die EEX hatte daher die Aufrufphase verlängert und das Gebotsfenster um 15 Minuten erweitert. Doch auch diese Maßnahme konnte den für die erfolgreiche Durchführung der Auktion erforderlichen Reservepreis nicht sicherstellen, sodass die Auktion entsprechend der Vorgaben der Auktionsverordnung ohne Ergebnis beendet werden musste. Gemäß der für die Auktionen maßgeblichen Bestimmungen wurde die Auktion deshalb abgesagt. Das Auktionsvolumen soll nunmehr gleichmäßig auf die nächsten vier geplanten Auktionen aufgeteilt werden. Der Auktionskalender ist dementsprechend angepasst worden.
SG CIB neuer Clearing-Teilnehmer
Die Société Générale Corporate & Investment Banking ist neuer Clearing-Teilnehmer bei Eurex-OTC Clear für Zinsswaps. Durch die Anbindung an das Clearing-Angebot für OTC-Derivate sollen die französische Großbank und ihre Kunden in der Lage sein, sich auf die zukünftige Clearingpflicht in Europa vorzubereiten.
Das seit dem 13. November letzten Jahres verfügbare Eurex-OTC Clear für Zinsswaps ist ein vollintegriertes Angebot für das Clearing und die Besicherung von OTC-gehandelten und börsennotierten Derivaten unter dem Dach eines einzigen Clearinghauses in einem einheitlichen rechtlichen Rahmen. Der neue Service, der 2013 weiter ausgebaut werden soll, ist nach Angaben der Eurex Clearing ein wichtiges Element bei ihrer Vorbereitung auf die neuen regulatorischen Bedingungen.
Deutsche Börse mit Sparprogramm
Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, will die Deutsche Börse AG angesichts der Veränderungen in den Märkten die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz beschleunigen. Hierzu will das Unternehmen weitere Potenziale im Umfang von jährlich 70 Millionen Euro bei Personal- und Sachkosten identifizieren und heben. Neben einer Kompensation des inflationsbedingten Kostenanstiegs sollen die Einsparmaßnahmen die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen sichern.
Alle Effizienzverbesserungen sollen erstmals in 2016 voll wirksam werden. Maßgeblich aufgrund der verstärkten Investitionen erwartet das Unternehmen beginnend mit 2013 insgesamt einen moderaten Anstieg der operativen Kosten über die nächsten Jahre. Zur Erreichung der Effizienzverbesserungen rechnet die Gesellschaft mit Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Millionen Euro, die zum größten Teil bereits im laufenden Geschäftsjahr ergebniswirksam werden.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 erzielte die Gruppe Deutsche Börse auf vorläufiger Basis Nettoerlöse von insgesamt rund 1,93 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. Die um Sondereffekte bereinigten vorläufigen operativen Kosten des Konzerns lagen bei rund 920 Millionen Euro, das bereinigte vorläufige EBIT betrug rund 1,0 Milliarden Euro. Der bereinigte vorläufige Konzern-Jahresüberschuss verringerte sich um 22 Prozent auf rund 660 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2012 strebt das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 2,10 Euro je Aktie an, nachdem die Aktionäre für 2011 noch 2,30 Euro je Aktie bekommen hatten.
Strategische Allianz von Eurex und Taifex
Die Taiwan Futures Exchange Taifex und die internationale Terminbörse Eurex Exchange haben eine strategische Allianz zur Zusammenarbeit im Derivatehandel vereinbart. Die entsprechende Absichtserklärung sieht die Einrichtung eines Links zwischen den beiden Handelsplätzen vor. In einem ersten Schritt planen die Kooperationspartner die Notierung von Taiex-Optionen und -Futures mit täglichem Verfall an der Eurex Exchange im vierten Quartal 2013.
Durch diese Produktzu sammenarbeit werden Taiex-Optionen und -Futures künftig erstmalig nach Handelsschluss in Taiwan verfügbar sein. Mit der Notierung der Produkte sollen internationale Anleger und Händler zu den Haupthandelszeiten in Europa und den USA Zugang zum Taiex-Index-Derivatemarkt haben. Am Ende eines jeden Eurex-Handelstages wird das Open Interest an das Clearinghaus der Taifex übertragen.
Beide Partner sind der Ansicht, dass dieser Link die Liquidität und Effizienz am taiwanesischen Derivatemarkt weiter steigern wird. Im Januar 2013 belief sich das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen der Taiex-Optionen und -Futures auf über 500 000 respektive 100 000 Kontrakte. Die Markteinführung der Produkte erfolgt nach Erhalt der endgültigen Genehmigung der Aufsichtsbehörden in Taiwan und Deutschland.
Eurex wertet diese Kooperation als wichtigen Meilenstein im Rahmen ihrer Asien-Strategie. Die Teilnehmer der Terminbörse sollen nun einen direkten Zugang zu einem der erfolgreichsten Derivatekontrakte in Asien erhalten. Darüber hinaus will Eurex durch diese Zusammenarbeit neue Kunden außerhalb Taiwans als Anleger in Taiex-Produkten gewinnen und das Interesse an Eurex-Produkten aus dem asiatisch-pazifischen Raum steigern.