Börsen

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Eigenständiges Segment und Indizes für REITs

Nach der Verabschiedung des REIT-Gesetzes in Deutschland erweitert die Deutsche Börse ihr Angebot für Immobilienunternehmen und Investoren. Der Börsenbetreiber startet mit der Einführung des ersten REITs ein eigenständiges Segment für diese Anlageklasse. Außerdem sollen spezifische REIT-Indizes berechnet werden (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft).

Für Investoren werde eine leichte Identifikation von REITs für ein gezieltes Investment in börsennotierte Unternehmen mit REIT-Status ermöglicht und so ein hohes Maß an Transparenz geboten, heißt es von der Börse. Damit werde eine Listingplattform für REIT-Gesellschaften geschaffen, die Aufmerksamkeit bei den Investoren erhöht und Geschäftsmöglichkeiten für Intermediäre wie Deutsche Börse Listing Partner (Investmentbanken, IR Agenturen, Wirtschaftsprüfer und Anwälte) erweitert.

Das Segment baut auf bekannten Prozessen und Transparenzanforderungen auf. Deutsche REITs können im EU-regulierten Markt im General Standard auf Basis der EU-Mindestanforderungen oder im Prime Standard gelistet werden. Ausländische Trusts können abhängig von den jeweiligen nationalen Regelungen auch im Open Market oder Entry Standard notiert werden.

Die Deutsche Börse will zudem zwei eigenständige REIT-Indizes auf Basis der Segmentzugehörigkeit berechnen: Der All Share-Index soll sich auf alle REITs des Prime Standard und General Standard erstrecken und sowohl für deutsche als auch für ausländische REITs zugänglich sein. Der REIT Auswahlindex "RX" beinhaltet die 20 größten und liquidesten Trusts aus dem Prime Standard. Die Gewichtung erfolgt nach Free-Float Marktkapitalisierung.

REITs werden bis auf weiteres parallel in die Aktienauswahlindizes wie Dax, M-Dax oder S-Dax aufgenommen, sofern sie die jeweiligen Aufnahmekriterien erfüllen. Die Deutsche Börse will diese Regelung überprüfen, sobald ausreichend Erfahrungen mit der Anlageklasse der G-REITs vorliegen.

REITs sind unternehmerisch tätige Immobiliengesellschaften, deren Geschäftszweck der Erwerb und/oder der Verkauf sowie die Bewirtschaftung von Immobilien ist. Sie weisen die Besonderheit auf, dass Gewinne nicht auf Gesellschafterebene, sondern auf der Anteilseignerebene besteuert werden. Der Großteil der Gewinne, der aus dem Immobiliengeschäft stammt, wird als Dividende ausgeschüttet.

Nyse Euronext: Squeeze-out-Verfahren

Ende April dieses Jahres hat die französische Aufsichtsbehörde Autorité des Marchés Financiers (AMF) das Endresultat des Aktientausch-Angebots von Nyse Euronext für alle ausstehenden Aktien der Euronext N. V. bekannt gegeben. Im Zuge der Angebotszeiträume, die vom 15. Februar bis 21. März 2007 sowie vom 2. April bis 17. April 2007 liefen, wurden insgesamt 96,97 Prozent des Aktienkapitals beziehungsweise 97,77 Prozent der Stimmrechte eingesammelt. Der Abschluss des Folgeangebots findet am 27. April dieses Jahres statt.

Da Nyse Euronext ab diesem Zeitpunkt mehr als 95 Prozent der Anteile an Euronext besitzt, sollen die verbleibenden Aktionäre in einem Squeeze-out-Verfahren in bar abgefunden werden. Der Preis dafür wird von der Enterprise Chamber of the Amsterdam Court of Appeals festgelegt. Die Börse rechnet damit, dass das Verfahren mehrere Monate dauern wird.

Entgeltrechner für Aktiengeschäfte

Die Deutsche Börse bietet seit Mitte April dieses Jahres einen internetbasierten Entgeltrechner für die Kalkulation der wesentlichen Entgelte für Xetra-Teilnehmer entlang der Transaktionskette (Trading, Clearing, Settlement) an. Der Rechner ergänzt die Entgeltinformationen, mit denen die Deutsche Börse im Dezember 2006 die Anforderungen an Preistransparenz aus dem Europäischen Verhaltenskodex für das Clearing und Settlement von Aktien umgesetzt hat. Die neue Online-Anwendung ermögliche auf Basis individueller Handels- und Abwicklungsvolumina eine Simulation der jeweiligen monatlichen Entgelte.

Die Auswertungen erlauben einen Überblick über die beim Xetra Teilnehmer anfallenden Kosten, so der Handelsplatzbetreiber. Gleichzeitig werde so die Grundlage für einen besseren Vergleich der Entgelte für Trading, Clearing und Settlement im Europäischen Markt geschaffen. Der On-line-Entgeltrechner soll permanent unter www.deutsche-boerse.com in der Rubrik Trading & Clearing/Xetra/Entgelte/Online-Entgeltrechner verfügbar sein und kontinuierlich gemäß den Anforderungen der Marktteilnehmer weiterentwickelt werden.

Xetra-Handelsdaten mit geringerer Latenz

Die Deutsche Börse hat ein neues Release des CEF-Datenfeed herausgebracht. Angepasst wurden die Datenfeeds CEF, CEF Alpha und CEF Data-Select, die nun geringere Datenlaufzeit und unsaldierte "unnetted" und "ungepulste" Vorhandels- und Handelsinformationen von Xetra in nunmehr vollständiger Chronologie bieten sollen. Die neuen Produkte, die eine Steigerung der Datenqualität bedeuten, sind ab sofort mit dem Release von CEF 3.2 verfügbar.

Das neue CEF-Release zeichne sich durch deutlich geringere Latenz für Best Bid/Best Ask-Kurse am Markt sowie die Datenvolumina sämtlicher Xetra-Informationsprodukte für den Kassamarkt aus, heißt es von dem Handelsplatzbetreiber. Da das Netting-Intervall gestrichen wurde, können Vorhandels- und Handelsinformationen bei Xetra nun erstmals vollständig bereitgestellt werden. Eine weitere Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit werde durch einen Wechsel der Datenlieferung vom Handelszum Datenverbreitungssystem erreicht.

Über den Echtzeit-Datenfeed CEF verbreitet die Deutsche Börse in Hochgeschwindigkeit Daten der eigenen Märkte, etwa Eurex und Xetra, sowie von Kooperationspartnern. CEF stellt Daten zu Kursen, Indizes und Volumina direkt von den Handelsplätzen bereit.

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