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Praxishandbuch Börsengang

Ein leistungsfähiger Kapitalmarkt stellt den Unternehmen Ressourcen bereit, die sie in innovative Projekte, in die Erschließung neuer Märkte, in Forschung und Entwicklung sowie das Know-how ihrer Mitarbeiter investieren können. Hierfür wird eine zentrale Plattform benötigt, die für den Austausch von Kapital, Ideen und unternehmerischen Chancen genutzt werden kann: die Börse. Doch wer vom Kapitalmarkt profitieren möchte, indem er sein eigenes Unternehmen an die Börse bringt, der muss eine Menge Vorarbeit leisten und viele Regeln beachten.

Der von der Deutschen Börse AG im November des vergangenen Jahres herausgegebene Band "Praxishandbuch Börsengang" soll hier eine Hilfestellung leisten: Er bietet einen ersten Überblick über die Vorgaben, die beim IPO zu beachten sind. Die 26 - größtenteils sehr praxisorientiert schreibenden - Autoren wenden sich an Geschäftsführer und Finanzverantwortliche von Börsenkandidaten ebenso wie an Venture-Capital-Investoren, Investmentbanker, Wirtschaftsprüfer und Investor-Relations-Berater.

Ganz grundsätzlich wird dargestellt, welche Chancen und Risiken ein Börsengang eigentlich birgt, bevor beispielsweise Timo Holzborn (Nörr Stiefenhofer Lutz) die Möglichkeiten der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft darstellt oder Markus Hauptmann (White & Case LLP) auf die richtige Managementstruktur für den Börsengang eingeht. Weiterhin werden Anforderungen an das Rechnungswesen, die Erstellung der erforderlichen Dokumente (zum Beispiel die Zeichnungs- und Übernahmeverpflichtung, die Mehrzuteilungsoption oder der Börseneinführungsvertrag), die Due Diligence, die Erfolgsfaktoren des Emissionskonzepts, die Wahl des geeigneten Börsensegments sowie Unternehmensbewertung und Preisfindung behandelt. Alle diese Aufsätze - und damit der Großteil des Buches - klären die Schritte, die zur Vorbereitung des IPO nötig sind. Danach folgen zwei Fallbeispiele und vier weitere Aufsätze mit Empfehlungen für das dann börsennotierte Unternehmen, zum Beispiel zu gesetzlichen Zulassungsfolgepflichten, zur effizienten Finanzkommunikation und der Rolle der Kapitalanlagegesellschaften als institutionelle Investoren. Jedes dieser Themen alleine füllt in Bibliotheken Regalmeter an Fachliteratur und gerade deshalb ist es lobenswert, dass das einbändige Handbuch abrissartig einen Überblick gibt.

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