Bilanzen

Santander Consumer Bank / Targobank AG & Co. KGaA / Creditplus Bank AG

Santander Consumer Bank AG 2011 Integrationskosten der SEB bei 250,9 Mill. Euro - Auftritt am deutschen Markt unter drei Marken - Zinsüberschuss in Höhe von 1,213 Mrd. Euro - Verwaltungsaufwand und Abschreibungen bei 838,69 Mill. Euro - Risikokosten verringert - Bilanzsumme um 8,8 Mrd. Euro erhöht - Kundeneinlagen bei 77,04% der Bilanzsumme

Mit dem Anfang des Jahres 2011 abgeschlossenen Erwerb des deutschen Privatkundengeschäftes der Skandinavia Enskilda Bank AB (SEB) ist die Santander Consumer Bank AG einen weiteren Schritt auf ihrem Weg von der Autobank zur Vollbank gegangen: Das Kreditinstitut, das zum spanischen Banco Santander gehört, spricht nun in Deutschland auch vermögende und anlageorientierte Kunden an. Das Produktangebot wurde um Baufinanzierung und Wertpapiere erweitert. Außerdem bedient die Bank seit 2011 auch kleine und mittlere Unternehmen im neuen Geschäftsbereich Business Banking. Im Zuge dieser Geschäftserweiterung tritt das Unternehmen am deutschen Markt unter dem Dach der Santander Consumer Bank AG nun mit drei Marken auf: das ehemalige Geschäft der SEB firmiert seit 1. Februar 2011 unter der Marke Santander Bank, Schwerpunkt sind hier investmentorientierte Produkte. Die Santander Consumer Bank konzentriert sich weiterhin auf das Kerngeschäft Konsumentenkredite und die Santander Direkt Bank auf die Angebotspalette im Onlinebereich.

Die Gesamtzahl der Kundenkonten stieg in dem Institut 2011 gegenüber dem Vorjahr um 25,5% auf über 9,1 Millionen. Dies ist vor allem durch das Hinzukommen der Santander Bank begründet. Ohne deren Berücksichtigung blieb die Anzahl der Kundenkonten auf dem Niveau des Vorjahres. Während sich die Zahl der Kreditkonten um 7,2% auf 6,3 Millionen erhöhte, nahmen die Einlagenkonten um 82,7% auf über 2,2 Millionen zu. Auch die Anzahl der Girokonten stieg vor allem akquisitionsbedingt um mehr als das Zweieinhalbfache auf 562164.

Aufgrund der Integration des SEB-Privatkundengeschäfts sind auch die Zahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanzen der Jahre 2010 und 2011 bei der Santander Consumer Bank AG nur schwer vergleichbar: Seit dem Erwerb der SEB gibt es in der Bank zwei Profitcenter-Rechnungen, eine für die Santander Bank (also den ehemaligen SEB-Teil) und eine für den Consumer-Teil, der das Geschäft ohne Santander Bank darstellt. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die Gesamtbank ein Jahresergebnis von 233,3 Mill. Euro, nach 432,8 Mill. Euro im Vorjahr. Der Rückgang resultiert aus der Integration der Santander Bank. Das Jahresergebnis, das dieser Teilbereich in der Profitcenter-Rechnung aufweist, betrug minus 250,9 Mill. Euro. Ohne Berücksichtigung der Santander Bank stieg das Jahresergebnis der Santander Consumer Bank im Jahresvergleich um 51,4 Mill. Euro auf 484,1 Mill. Euro.

Betrachtet man beide Teile zusammen, so stieg der Zinsüberschuss im Jahr 2011 um 20,7% auf 1,213 Mrd. Euro. Ohne den Ergebnisbeitrag der Santander Bank sank er um 5,2% auf 953,0 Mill. Euro. Dies wird von dem Institut vor allem auf einen Anstieg der Refinanzierungskosten insbesondere bei Spareinlagen mit längerer Laufzeit zurückgeführt. Im Bereich der Zinserträge aus dem Konsumentenkreditgeschäft leistete das Kfz-Geschäft mit fast 43% den größten Beitrag. Mit einem Anteil von etwa 30% nimmt der Zinsertrag aus dem Direktkreditgeschäft den zweiten Platz ein, während das Geschäft der neu integrierten Santander Bank knapp 22% zum Gesamtzinsertrag beiträgt. Aufgrund des geringeren Gesamtbestandes sowie der niedrigeren durchschnittlichen Verzinsung entfallen auf die Konsumgüterfinanzierung etwa 5%. Insgesamt ist der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr: bei 76,95% nach 76,29%.

Der Provisionsüberschuss der Bank stieg um 16,3% auf 363,3 (312,4) Mill. Euro. Die Santander Bank trug ein Nettoprovisionsergebnis von 75,0 Mill. Euro bei. Im Consumer-Teil ist ein Rückgang des Provisionsüberschusses um 24,1 Mill. Euro oder 7,7% zum Vorjahr zu beobachten. Das Neugeschäft, das vor allem die Erträge aus Kreditnebenprodukten ansteigen ließ, konnte die Erhöhung der Provisionsaufwendungen nicht ausgleichen: Diese nahmen um 20,7% oder 43,8 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr zu.

Der Verwaltungsaufwand sowie die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 insgesamt auf 838,69 Mill. Euro (davon Personalaufwand 275,48 Mill. Euro, andere Verwaltungsaufwendungen 492,79 Mill. Euro) nach 493,14 Mill. Euro im Vorjahr. Im Jahr 2011 sind die Kosten des Geschäftsbereiches Santander Bank in Höhe von 336,5 Mill. Euro (davon Personalaufwand 137,5 Mill. Euro, andere Verwaltungsaufwendungen 189,1 Mill. Euro) enthalten. Durch den Erwerb der SEB-Einheit wurde die Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt. Der Anteil der Personalkosten am Zinsüberschuss stieg von 12,56% auf 22,71% an, der Anteil der Verwaltungsaufwendungen am Zinsüberschuss sogar von 49,06% auf 69,15%.

Nachdem die Entwicklung der Risikokosten im Vorjahr stabil war, ist das Berichtsjahr durch einen deutlichen Rückgang an dieser Stelle geprägt. Die Nettorisikovorsorge von 311,98 (369,37) Mill. Euro liegt um 15,5% unter dem Vorjahreswert, obwohl das Risikoergebnis durch den Anstieg des Forderungsbestandes erhöht wurde. Zur Angleichung des Wertberichtigungssystems an das der Santander Consumer Bank wurde für das von der SEB übernommene Portfolio eine Methode zur Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs implementiert. Nach dieser methodischen Umstellung erhöhten sich die Risikokosten um 22,7 Mill. Euro.

Die Auflösung der Vorsorgereserve nach § 340 f HGB hingegen beeinflusste das Risikoergebnis im Jahr 2011 um 27,5 Mill. Euro positiv, während die Nettorisikovorsorge des Vorjahres durch eine Zuführung von 12,5 Mill. Euro erhöht wurde. Den Hauptgrund für den Rückgang der Nettorisikovorsorge gegenüber dem Vorjahr sieht die Bank in einer anhaltenden Verbesserung der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die einen Rückgang der Ausfälle von Privatkunden und damit auch eine Verbesserung der Risikobewertung für das Gesamtportfolio zur Folge hat. Aufgrund der Abkühlung der Konjunktur zum Jahresende 2011 und des prognostizierten Anstiegs von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit im Zusammenhang mit der anhaltenden Eurokrise zeichnet sich eine Erhöhung der Kreditausfälle ab. Eine hierfür gebildete Reserve erhöhte die Risikovorsorge um 74 Mill. Euro.

Aus den genannten Zahlen ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 432,17 (468,47) Mill. Euro und eine Steuerposition in Höhe von 0,11 Mill. Euro. Das erzielte Ergebnis führte die Bank aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags sowie einer stillen Beteiligung vollständig an die Santander Consumer Holding GmbH ab.

Im Rahmen des Erwerbs des SEB-Privatkundengeschäfts zum 31. Januar 2011 erhöhte sich auch die Bilanzsumme der Bank um 8,8 Mrd. Euro auf 40,321 (31,543) Mrd. Euro. Auf der Aktivseite kamen im Wesentlichen Forderungen im Baufinanzierungs- und Konsumentenkreditgeschäft dazu, auf der Passivseite Kundeneinlagen. An der Aktivseite der Bilanz der Santander Consumer Bank machen die Kundenforderungen insgesamt 72,98 (63,5)% aus. Sie betrugen zum 31. Dezember des Berichtsjahres 29,427 Mrd. Euro. Der Anstieg um knapp 9,4 Mrd. Euro im Jahresvergleich resultierte aus der erstmaligen Einbeziehung der Santander Bank (7,805 Mrd. Euro) sowie einem Zuwachs im Konsumentenkreditgeschäft, hier insbesondere des Kfz-Finanzierungsgeschäfts.

Die Forderungen an Kreditinstitute sanken um 4,1% auf 7,537 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2011. Mittel in Höhe von 2,404 (2,869) Mrd. Euro hatte die Santander Consumer Bank zum Bilanzstichtag 2011 in Schuldverschreibun gen und anderen festverzinslichen Wertpapieren angelegt. Neben dem Effekt aus der Integration der Santander Bank spiegelt sich im Bereich der immateriellen Anlagewerte wie schon im Vorjahr die Investition in ein neues Kernbanksystem wider, für das im Geschäftsjahr 2011 weitere Module in Betrieb genommen wurden.

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhte sich der Anteil der Kundeneinlagen von 71,18% im Vorjahr auf 77,04%: Die durch das Kundengeschäft getragene Refinanzierung wurde im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Die absolute Höhe der Kundeneinlagen stieg um 38,3% auf 31,061 (22,453) Mrd. Euro. Der Großteil des Anstiegs in Höhe von 8,6 Mrd. Euro war wiederum durch die Integration der Santander Bank begründet, die Einlagen in Höhe von 6,950 Mrd. Euro beitrug. Durch Kundenansprache ab dem Zeitpunkt der Integration wurde der Einlagenbestand der Santander Bank 2011 um rund 2,2 Mrd. Euro weiter erhöht. Auch im Consumer-Teil (ohne Berücksichtigung der Santander Bank) ist bei den Kundeneinlagen ein Anstieg um 7,4% auf 24,111 Mrd. Euro zu verzeichnen. Den größten Anteil machte hier das Geschäft mit institutionellen Kunden sowie mit Sparbriefen aus. Das Volumen der Sichteinlagen im Consumer-Teil ging aufgrund des niedrigen Zinsniveaus beim Tagesgeld zurück.

Das bilanzielle Eigenkapital wurde gegenüber dem Vorjahr um 1,150 Mrd. Euro oder 77,1% auf 2,641 (1,491) Mrd. Euro erhöht. Die Kapitalerhöhung erfolgte in drei Schritten über das Geschäftsjahr verteilt als Einzahlung in die Kapitalrücklagen. Die erste Kapitalerhöhung wurde im Januar 2011 in Höhe von 600 Mill. Euro aufgrund der Akquisition der Santander Bank vollzogen, die weiteren Schritte im März um 200 Mill. Euro und im November um weitere 350 Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Gerd Schumeckers (Vorsitzender), Norbert Schmidt (stellvertretender Vorsitzender seit 23. April 2012), Magdalena Sofia Salarich Fernández de Valderrama (stellvertretende Vorsitzende bis 22. April 2012); Vorstand: Ulrich Leuschner (Vorstandsvorsitzender), Oliver Burda (stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Dr. Ulrich Anders (bis 7. Februar 2012), Dr. Arnd Verleger (seit 1. Oktober 2011), Walter Donat (seit 1. Juni 2011), José Maria Echanove Labanda, Thomas Hanswillemenke, Robert Wagner (bis 30. September 2011), Javier Gamarra (seit 1. März 2012)

Targobank AG & Co. KGaA

Kundenzahl auf 3,1 Millionen gesunken - Einstieg in die Online-Autofinanzierung im Jahr 2012 - Rohertrag um 119,33 Mill. Euro rückläufig - Verwaltungsaufwendungen um 94,44 Mill. Euro reduziert - Risikovorsorge um 111,13 Mill. Euro vermindert - 277 Mill. Euro an die Konzernmutter abgeführt - Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme bei 80,67% - Gewicht der Forderungen an Banken gestiegen

Die seit dem Jahr 2008 zur französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel gehörende Targobank AG & Co KGaA verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 einen weiteren Rückgang ihrer Kundenzahl von 3,3 Millionen auf 3,1 Millionen. Im Jahr 2009 waren es noch 3,4 Millionen Kunden. Auch die Zahl der Girokonten ist gesunken: um 14 055 Stück auf 1,040 Millionen. Gleichzeitig verdoppelte sich die Zahl der gebührenfreien Girokonten auf 360 000. Insgesamt werden nach Angaben der Bank rund zwei Drittel der Girokonten als Gehaltskonten genutzt. Die Anzahl der Kreditkonten betrug bei der Bank 1,76 Millionen, nach 1,91 Millionen im Vorjahr.

Mit dem Einstieg in die Online-Autofinanzierung Ende Januar 2012 beabsichtigt die Targobank einen Ausbau ihres Kerngeschäftsfeldes Konsumentenkredit. Die Vorbereitungen zum Start einer Autobank mit klassischer Händlerfinanzierung im Jahr 2013 laufen. Die Bank sieht in diesem Geschäftsfeld gute Wachstumschancen, da rund 50% der in Deutschland vergebenen Konsumentenkredite Autofinanzierungen seien. Dass sowohl Zinssätze als auch Margen in der Kfz-Finanzierung deutlich niedriger sind als im restlichen Konsumentenkreditgeschäft zeigen jedoch folgende Zahlen: Bei der Targobank lag das Verhältnis von Zinsertrag zu Zinsaufwand 2011 bei 1007,41%, bei der Santander, die einen Großteil ihres Kreditvolumens im Kfz-Geschäft verortet, betrug dieser Wert 201,94%.

Ein Blick auf die Ertragsrechnung zeigt bei der Targobank für das Jahr 2011 einen um 8,3% oder 119,33 Mill. Euro reduzierten Rohertrag in Höhe von 1,323 (1,442) Mrd. Euro. Dieser setzt sich zusammen aus einem um 60,38 Mill. Euro auf 976,67 Mill. Euro verringerten Zinsüberschuss und einen um 58,95 Mill. Euro niedrigeren Provisionsüberschuss (346,26 Mill. Euro). Das Minus beim Zinsüberschuss begründet die Bank mit einer anhaltend rückläufigen Entwicklung des durchschnittlichen Aktivzinssatzes. Der Rückgang des Provisionsüberschusses wird (wie im Vorjahr) vor allem dem Versicherungsvermittlungsgeschäft zugeschrieben beziehungsweise auf den vermehrten Verkauf des größtenteils gebührenfreien Girokontos zurückgeführt.

Dem Minus bei den Erträgen steht ein Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um 10,9% oder 94,44 Mill. Euro auf 770,75 Mill. Euro gegenüber. Während die Personalkosten um 6,56 Mill. Euro auf 234,60 Mill. Euro gestiegen sind, gingen die anderen Verwaltungsaufwendungen um 17,0% oder 96,61 Mill. Euro zurück. Die Begründung hierfür: 2010 waren Einmalaufwendungen für das Rebranding der Bank verbucht worden. Zudem hatte das Institut 2011 geringere Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten als im Vorjahr.

Nachdem die Bank bereits 2010 ihre Risikovorsorge um 21,3% auf 342,47 Mill. Euro reduziert hatte, ist dieser Posten 2011 nochmals um 111,13 Mill. Euro oder 32,5% auf 231,34 Mill. Euro zurückgegangen. Begründet wird dieses Minus wie bei der Santander unter anderem mit einer positiven konjunkturellen Entwicklung und der damit verbundenen verbesserten Arbeitsmarktlage. Der Ertragsteueraufwand des Instituts beläuft sich für 2011 auf 48,44 Mill. Euro nach 2,13 Mill. Euro im Vorjahr. Er steht laut Lagebericht der Bank im Zusammenhang mit dem Steuerergebnis auf Organträgerebene sowie der Aktivierung von latenten Steuerumlagen vom Organträger. An die Konzernmutter Crédit Mutuel führte die Targobank 277 (251) Mill. Euro ab. Ihre Aufwand-Ertrag-Relation weist sie mit 58,9 (59,7)% aus.

Die Bilanzsumme der Targobank ist 2011 um 6,2% oder 664,13 Mill. Euro auf 11,340 Mrd. Euro gestiegen. Im Vorjahr hatte sie sich um 1,51 Mrd. Euro auf 10,68 Mrd. Euro reduziert. Beim Kundenkreditvolumen verzeichnete die Bank wie im Vorjahr ein leichtes Minus: um 0,6% oder 56,50 Mill. Euro auf 9,149 Mrd. Euro. Dabei machten nach wie vor die Ratenkredite den größten Teil der Kundenforderungen aus: an dieser Stelle verbuchte das Institut einen Anstieg um 0,5% von 8,211 Mrd. Euro auf 8,251 Mrd. Euro. Der Anteil dieser Kundenforderungen an der Bilanzsumme ist von 86,21% auf 80,67% gesunken.

Die Forderungen an Kreditinstitute hat die Bank deutlich ausgeweitet: von 7,68 Mill. Euro im Jahr 2010 auf 426,49 Mill. Euro in 2011. Im Rahmen der Liquiditätssteuerung hat die Bank Gelder als mittelfristige Termingeld herauslagen im Verbund der Konzernmutter Banque Fédérative du Crédit Mutuel angelegt. Der Anteil der Forderungen an Kreditinstitute an der Bilanzsumme ist dementsprechend von 0,07% im Jahr 2010 auf 3,76% im Jahr 2011 gestiegen.

Auf der Passivseite der Bilanz machen die Kundeneinlagen mit 85,56 (84,93)% nach wie vor den größten Anteil aus. Absolut betrachtet haben sie um 7,0% auf 9,703 (9,067) Mrd. Euro zugenommen und damit nach einem Rückgang im Jahr 2010 etwa wieder das Niveau von 2009 erreicht. Dabei sind die Spareinlagen um 41,3% oder 1,138 Mrd. Euro auf 1,616 (2,755) Mrd. Euro zurückgegangen, die anderen Verbindlichkeiten aber von 6,313 Mrd. Euro um 28,1% oder 1,774 Mrd. Euro auf 8,087 Mrd. Euro angewachsen. Die Bankengelder reduzierten sich im gleichen Zeitraum um 2,71 Mill. Euro auf 11,07 (13,78) Mill. Euro. Ihr Anteil an der Bilanzsumme bleibt mit 0,10 (0,13)% nach wie vor gering. Das Kreditinstitut weist ein Eigenkapital in Höhe von 820,27 (820,27) Mill. Euro aus. Wie im Vorjahr beliefen sich das gezeichnete Kapital auf 133,15 Mill. Euro, die Kapitalrücklage auf 540,90 Mill. Euro und die Gewinnrücklage auf 146,22 Mill. Euro.

Das Bestandsvolumen im Depotgeschäft des Kreditinstituts hat sich im vergangenen Jahr um 16,3% auf 8,148 (9,731) Mrd. Euro verringert. Das führt die Bank im Wesentlichen auf die negative Kursentwicklung an den Börsen zurück. Betont wird aber, dass es gegen den Trend gelungen sei, das Geschäft mit aktiv gemanagten Investmentprodukten auszubauen: Deren Volumen ist im Jahresverlauf um rund 12% auf 925 Mill. Euro gestiegen.

Personalien: Aufsichtsrat: Michel Lucas (Vorsitzender bis 21. September 2011), Eckart Thomä (Vorsitzender seit 21. September 2011, davor stellvertretender Vorsitzender), Birgit Paul (stellvertretende Vorsitzende), Alain Fradin (seit 21. September 2011 stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Franz Josef Nick (Vorsitzender), Peter E. Blatter (bis 30. Juni 2011), Ulrich Jordan (bis 30. Juni 2011), Peter Klein, Pascal Laugel, Jürgen Lieberknecht, Berthold Rüsing, Maria Topaler

Creditplus Bank AG

Aktionsplan der Konzernmutter - Diversifizierung der Refinanzierung - Forderungen in Höhe von 1 Mrd. Euro verbrieft - Partnerschaft als Captive für Suzuki - Neugeschäft in der Händlereinkaufsfinanzierung versiebenfacht - 1,931 Mrd. Euro neues Kreditvolumen - Rohertrag um 19,67 Mill. Euro erhöht - Jahresüberschuss von 34,01 Mill. Euro

Die Stuttgarter Creditplus Bank AG folgte 2011 einem Aktionsplan der französischen Konzernmutter Crédit Agricole, der verschiedene Maßnahmen vorsieht: das Neugeschäft der zum Unternehmensverbund gehörenden Banken soll nach Profitabilitätskriterien reduziert, notleidende Forderungen verkauft und zudem die Refinanzierung diversifiziert werden. 2011 verbriefte die Bank daher bereits 1 Mrd. Euro ihres Forderungsbestandes in Wertpapieren. Zudem nahm sie Einlagen kleinerer institutioneller Anleger herein. Ende des Jahres 2011 belief sich deren Volumen auf 600 Mill. Euro. Für das Jahr 2012 plant die Bank auch den Einstieg in das Einlagengeschäft mit privaten Kunden via Internet mit Hilfe eines externen Dienstleisters.

2011 startete das Kreditinstitut zudem seine strategische Partnerschaft mit Suzuki. Creditplus fungiert als Captive Bank, was die Finanzierung von Absatz und Einkauf der rund 750 Suzuki-Händler umfasst. Aufgrund dieser neuen Kooperation steigerte die Bank ihren Neuzugang in der Händlereinkaufsfinanzierung von 114,51 Mill. Euro 2010 auf 817,55 Mill. Euro in 2011. Währenddessen nahm das Neugeschäftsvolumen in der Absatzfinanzierung um rund 5% auf 603,21 (572,19) Mill. Euro zu. Im Filialgeschäft verzeichnete die Bank ein Plus von 7% auf 297,60 (279,46) Mill. Euro, im Geschäftsbereich E-Finance hingegen einen Rückgang um 8%. Dieser wird zusammen mit dem Partnerbanking, in dem die Stuttgarter als Kreditfabrik für andere Finanzinstitute auftreten, beispielsweise seit Oktober 2010 für die Südwestbank, unter dem Begriff "Zentrale Plattform" verbucht. Insgesamt verringerte sich hier das Volumen im Neugeschäft von 231,59 Mill. Euro auf 212,27 Mill. Euro.

Ein Blick auf die Ertragslage der Creditplus Bank zeigt für 2011 einen um 17,7% oder 19,67 Mill. Euro auf 131,10 (111,43) Mill. Euro erhöhten Rohertrag. Dieser setzt sich zusammen aus einem leicht erhöhten Zinsüberschuss (plus 4,89 Mill. Euro auf 105,93 Mill. Euro) und einem deutlich gestiegenen Provisionsüberschuss (plus 14,78 Mill. Euro auf 25,15 Mill. Euro). Diese Entwicklung erklärt die Bank in ihrem Geschäftsbericht folgendermaßen: Während sich einerseits im Jahr 2010 eine Veränderung der Bilanzierung stark auswirkte, ist deren Effekt 2011 deutlich geringer: Bis einschließlich 2009 wurde die Bearbeitungsgebühr sofort beim Kreditabschluss vereinnahmt, seit 2010 wird sie über die Laufzeit des Kredits abgegrenzt.

Andererseits schlägt sich aber auch die erstmalige Verbriefung von Forderungen in den Zahlen nieder: Dadurch verminderten sich die Zinserträge 2011 um 21,60 Mill. Euro. Das Minus wurde teilweise durch Zinserträge aus den eingebuchten Wertpapieren wieder ausgeglichen. Bedingt durch die für die Zweckgesellschaft erbrachten Serviceleistungen wurde dieser Effekt außerdem kompensiert, was zu einer Erhöhung der Provisionserträge führte. Die Erträge aus der Verbriefungstätigkeit beliefen sich auf 15,17 Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen der Bank stiegen im Berichtszeitraum um 5,0% beziehungsweise 2,95 Mill. Euro auf 61,35 (58,41) Mill. Euro. In dieser Zeit hat das Unternehmen etwa 0,25 Mill. Euro in Hardware und 1,2 Mill. Euro in Software investiert, vor allem für das Importeurgeschäft der Händlerfinanzierung und für das Projekt Verbriefung. Aus den genannten Zahlen ergibt sich ein Teilbetriebsergebnis in Höhe von 69,75 (53,02) Mill. Euro. Sowohl der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen als auch die Risikovorsorge blieben mit 6,24 (6,48) beziehungsweise 26,38 (25,58) Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

Das Betriebsergebnis, das gleichzeitig auch dem Gewinn vor Steuern entspricht, wird mit 49,60 Mill. Euro ausgewiesen, die Steuerbelastung mit 15,59 Mill. Euro und der Jahresüberschuss mit 34,01 (22,35) Mill. Euro. Den deutlichen Anstieg des Jahresergebnisses führt die Bank im Wesentlichen auf die beschriebene Umstellung der Bilanzierung von Bearbeitungsgebühren zurück. An die Konzernmutter Crédit Agricole wurde eine Ausschüttung in Höhe von 41,00 (36,06) Mill. Euro vorgenommen. Die Cost Income Ratio der Creditplus Bank belief sich 2011 auf 42,5 (47,7)% und damit etwa auf dem Niveau von 2009 mit 42,7%.

2011 ist die Bilanzsumme um 59% beziehungsweise 1,356 Mrd. Euro auf 3,647 (2,291) Mrd. Euro gewachsen. Hiervon ist aber 1 Mrd. Euro auf die Verbriefung zurückzuführen: Die verbrieften Forderungen blieben in den Büchern der Bank, da die Bank weiterhin das Risiko trägt. Gleichzeitig erwarb sie Wertpapiere in Höhe von 1 Mrd. Euro von der Zweckgesellschaft. Dementsprechend veränderte sich auch die Bilanzstruktur des Unternehmens: Die Kundenforderungen machen zum 31. Dezember 2011 an der Bilanzsumme noch 75,32% aus, nach 93,52% im Vorjahr. Absolut gesehen wurden sie mit 2,747 (2,142) Mrd. Euro ausgewiesen. Währenddessen ist das Gewicht der Forderungen an Banken in Höhe von 60,48 (126,45) Mill. Euro, von 5,52% auf 1,66% gesunken. Der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme ist von 0,35% auf 22,35% gestiegen.

Auf der Passivseite verminderte sich der Anteil der Bankengelder in Höhe von 1,697 (2,008) Mrd. Euro von 87,65% auf 46,52%, das Gewicht der Kundeneinlagen nahm aber von 1,29% auf 45,15% zu. Letztere stiegen aufgrund der veränderten Refinanzierungsstrategie auf 1,647 Mrd. Euro, nach 29,49 Mill. Euro im Vorjahr. Ihr bilanzielles Eigenkapital weist die Bank im Berichtsjahr mit 174,20 (156,24) Mill. Euro aus, worunter das gezeichnete Kapital 36,00 (36,00) Mill. Euro, die Kapitalrücklage 93,47 (78,33) Mill. Euro und die Gewinnrücklagen 3,73 (5,85) Mill. Euro ausmachen. Den Bilanzgewinn bezifferte die Bank 2011 auf 41,00 (36,06) Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Alain Breuils (Vorsitzender), Amir Djourabtchi (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jan W. Wagner (Vorsitzender), Michael Euler und Heinz Tschernisch

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