Bilanzen

Volksbank Lahr / Volksbank Göppingen / Heidelberger Volksbank

Volksbank Lahr

Zinsüberschuss und Provisionsergebnis etwa auf Vorjahresniveau - Zahl der Mitarbeiter leicht gestiegen - hohe Mitgliederquote - höhere Verwaltungsaufwendungen - Auflösung von Risikovorsorge in Höhe von 3,83 Mill. Euro - 5,00 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Ausweitung der Bilanzsumme um 0,4% - Kundeneinlagen fast unverändert

Die Volksbank Lahr in ihrem Geschäftsgebiet nahe der deutsch-französischen Grenze, in dem rund 180 000 Menschen wohnen, weist für das Geschäftsjahr 2012 eine Kundenzahl von 116 827 (117 337) aus - und damit einen Rückgang an dieser Stelle um 510 Personen, trotz 3 142 neu gewonnener Kunden. Die Zahl der Mitglieder stieg hingegen mit 1 675 Neuzugängen auch in der Gesamtmenge auf 51 111 (50 658). Hinsichtlich ihrer Geschäftspolitik hat sich das Institut zum Ziel gesetzt, dass jeder Kunde der Volksbank Lahr auch Mitglied ist. Mit über 28% bezogen auf die genannte Einwohnerzahl sieht die Kreditgenossenschaft ihre Mitgliederquote deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Die Ertragslage der Bank für 2012 bezeichnete die Bank als gut. Der Zinsüberschuss lag im Berichtsjahr mit 38,63 (38,46) Mill. Euro etwa 0,4% über dem Vorjahr. 2011 war diese wichtigste Ertragsquelle des Kreditinstitutes um 3,5% geschrumpft. Das Provisionsergebnis belief sich 2012 auf 16,91 (16,94) Mill. Euro, was gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Minus von 0,2% darstellt. Daraus ergab sich ein Rohertrag in Höhe von 55,55 (55,40) Mill. Euro. Der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag ist bei der Bank traditionell hoch, er belief sich auf 30,45 (30,58)%. Zum Vergleich: bei den Volksbanken in Göppingen betrug diese Kennzahl auf 26,66%, bei der Heidelberger Volksbank auf 22,01%.

Mit einer Quote von 69,55 (69,42)% hat dementsprechend im Rahmen dieses Vergleichs der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag bei der Volksbank Lahr den niedrigsten Wert, gefolgt von der Volksbank Göppingen und der Heidelberger Volksbank. Nach einem Rückgang der Verwaltungsaufwendungen im Jahr 2011 um 3,7% auf 38,58 Mill. Euro stieg dieser Posten 2012 um 3,5% beziehungsweise 1,33 Mill. Euro wieder an. Das lag vor allem an den um 6,6% oder 1,58 Mill. Euro erhöhten Personalkosten: Die Volksbank beschäftigte im Dezember des zurückliegenden Jahres 512 Mitarbeiter, 2011 waren es noch 507 Mitarbeiter. Entsprechend stieg auch der Anteil der Personalkosten am Zinsüberschuss von 62,34% auf 66,16%. Auch beim Anteil der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss liegt die Volksbank mit 103,32 (100,32)% höher als die beiden anderen hier betrachteten Institute. Letztere liegen bei diesen beiden Kennzahlen jeweils mit mindestens acht Prozentpunkten deutlich unter diesen Werten. Das Teilbetriebsergebnis belief sich auf 15,63 Mill. Euro nach 16,82 Mill. Euro im Vorjahr, was einem Minus von 7,1% entspricht.

Nach einer Auflösung der Risikovorsorge um 3,83 (1,38) Mill. Euro verbuchte die Volksbank ein Betriebsergebnis in Höhe von 19,96 (18,79 ) Mill. Euro. 2012 nahm das Kreditinstitut eine Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe in Höhe von 5,00 (5,00) Mill. Euro vor. Der Fonds war damit zum Jahresende mit 17,00 Mill. Euro dotiert. Der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge verringerte sich weiter von minus 5,01 Mill. Euro auf minus 7,99 Mill. Euro. Aus einem reduzierten Gewinn vor Steuern in Höhe von 11,96 (13,79) Mill. Euro und einer ebenfalls deutlich gesunkenen Steuerposition von 4,84 (6,51) Mill. Euro ergab sich ein Jahresüberschuss von 7,13 (7,28) Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Volksbank betrug zum 31. Dezember des vergangenen Jahres 2,118 (2,110) Mrd. Euro. Das ist ein Plus von 0,4% beziehungsweise 8,76 Mill. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz stiegen die Kundeneinlagen um 0,3% auf 1,539 (1,535) Mrd. Euro. Ihr Anteil an der Bilanzsumme blieb mit 72,63 (72,77)% etwa auf Vorjahresniveau. Währenddessen gingen die Bankengelder absolut betrachtet um 1,8% auf 336,44 (342,59) Mill. Euro zurück. Ihr Anteil an der Bilanz verringerte sich von 16,24% auf 15,88%. Die verbrieften Verbindlichkeiten wuchsen um 2,3% auf 55,93 Mill. Euro an.

Auf der Aktivseite der Bilanz nahm das Gewicht der Kundenforderungen von 50,97% auf 51,61% zu, der Anteil der Forderungen an Banken stieg ebenfalls an: von 12,75% auf 15,35%. Währenddessen nahm der Anteil der Wertpapieranlagen von 28,98% auf 26,26% ab. Absolut betrachtet wuchs das Kundenkreditvolumen um 1,9% auf 1,124 (1,103) Mrd. Euro. Im Kreditgeschäft wurden 3 313 neue Kredite mit einem Gesamtvolumen von 244 Mill. Euro vergeben. Dabei lag der Fokus auf dem Firmenkundengeschäft. Mit 118 Mill. Euro an neuen Krediten wurde in diesem Bereich ein Plus von 18% erreicht, im Privatkundengeschäft waren es 126 Mill. Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 9,6%. Damit glich die Bank den Anstieg von Tilgungen und Sondertilgungen um rund 10% auf 86 Mill. Euro mehr als aus.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung konnte die Volksbank Lahr ihr Eigenkapital weiter stärken (plus 4,2% auf 141,78 Mill. Euro). Das Institut erfüllt damit nach eigenen Angaben bereits die nach Basel III geforderte Eigenkapitalunterlegung.

Personalien: Aufsichtsrat: Uwe Kohler (Vorsitzender), Herbert Wasmer (1. stellvertretender Vorsitzender), Klaus-Peter Stoffel (2. stellvertretender Vorsitzender), Michael R. Schaible (3. stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Krumm (Vorsitzender), Timo Baumer, Thomas Ruff (bis 30. Juni 2012), Peter Rottenecker (ab 1. Juli 2012)

Volksbank Göppingen

Rückläufiger Zinsüberschuss - Provisionsüberschuss auf Vorjahresniveau - leichter Rückgang der Verwaltungsaufwendungen - erneut positives Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft - Umwidmung von Vorsorgereserven in Höhe von 63,0 Mill. Euro - Anstieg der Bilanzsumme um 9,2% - Zuwachs beim Kundenkreditvolumen sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft - Anstieg bei Kundeneinlagen um 2,8%

Mit einem Überschuss vor Steuern (vor Einstellung Fonds für allgemeine Bankrisiken) in Höhe von 28,82 (20,53) Mill. Euro erzielte die Volksbank Göppingen nach eigenen Angaben das bislang beste Ergebnis in ihrer Geschichte. Verantwortlich hierfür war allerdings in erster Linie ein positives Bewertungsergebnis, während das operative Ergebnis, insbesondere in Gestalt des Zinsüberschusses, deutlich zurückging.

Nachdem der Zinsüberschuss bereits 2011 um 2,0 auf 40,44 Mill. Euro abgenommen hatte, ging er im betrachteten Geschäftsjahr erneut zurück, und zwar um 7,6% auf 37,38 Mill. Euro. Während sich der Strukturbeitrag dabei leicht von 14,34 Mill. Euro auf 14,69 Mill. Euro verbesserte, fiel der Konditionsbeitrag im Kundengeschäft um 13,10% auf 22,69 Mill. Euro. Die Volksbank führt diesen Rückgang darauf zurück, dass das Institut im Interesse seiner Kunden die Einlagezinsen in der absoluten Niedrigzinsphase in geringerem Ausmaß gesenkt hat, als der Verfall der Aktivzinsen eigentlich geboten hätte. In Relation zum durchschnittlichen Geschäftsvolumen, das um 2,5% wuchs, reduzierte sich der Zinsüberschuss auf 2,02 (2,24)%. Hierbei erreichten die Aktivzinsen 3,15 (3,55)% und die Passivzinsen 1,13 (1,31)%.

Exakt auf Vorjahresniveau lag hingegen mit 13,59 Mill. Euro der Provisionsüberschuss. Nach Angaben der Bank erreichten dabei die Provisionen aus dem Verbundgeschäft sowohl insgesamt (6,9 Mill. Euro) als auch in den Einzelpositionen die Vorjahreswerte (Wertpapiergeschäft 4,2 Mill. Euro, Versicherungen 1,7 Mill. Euro und Bausparen 0,9 Mill. Euro). In der Immobilienvermittlung erzielte das Institut Erlöse in Höhe von 1,0 (1,1) Mill. Euro. Wie 2011 entfielen 3,5 Mill. Euro Provisionserlöse auf den Zahlungsverkehr. Die ebenfalls im Provisionsüberschuss enthaltenen Erträge des Treasury aus Credit Default Swaps erhöhten sich von 0,9 auf 1,2 Mill. Euro. Insgesamt verringerte sich der Rohertrag um 5,7% auf 50,97 Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich im Berichtsjahr leicht um 0,2% auf 35,44 Mill. Euro. Trotz einer Tarif steigerung konnten dabei aufgrund einer Reduzierung der Belegschaft um 3,8% auf 321,9 Mannjahre (Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt) die Personalkosten um 2,0% auf 20,91 Mill. Euro verringert werden. Der Sonderaufwand für eine neue Debitkarten-Hauptausstattung wiederum hatte einen Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen um 3,9% auf 12,09 Mill. Euro zur Folge, während die anderen Aufwandspositionen sich jeweils um das Vorjahresniveau herum bewegten. Durch den nahezu unveränderten Verwaltungsaufwand schlug der Rückgang des Rohüberschusses fast voll auf das Teilbetriebs ergebnis durch. Dieses ging um 16,1% auf 15,54 Mill. Euro zurück. Das entspricht 0,84 (1,03)% der durchschnittlichen Bilanzsumme, sodass die Teilbetriebsergebnisquote der Volksbank Göppingen 0,02 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Baden-Württembergischen Genos sen schaftsbanken mit einer Bilanzsumme oberhalb 1 Mrd. Euro lag.

Aufgrund des Rückgangs des Teilbetriebsergebnisses stieg die Cost Income Ratio von 65,7% auf 69,5% an und entfernte sich damit wieder von der vom BVR als erstrebenswert angebenen Höhe von 65%. Nachdem 2011 noch Prozessrückstellungen aufgelöst werden konnten, war der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge/Aufwendungen in 2012 geprägt durch die erneute Bildung von Prozessrückstellungen und verschlechterte sich von plus 2,34 auf minus 0,54 Mill. Euro.

Hinsichtlich des Bewertungsergebnisses im Kreditgeschäft konnte die Volksbank Göppingen von der weiteren Erholung der Wirtschaft profitieren. Während das Institut netto 2010 wieder 3,2 Mill. Euro und 2011 erneut 9,6 Mill. Euro Risikovorsorge auflösen konnte, erzielte es im vergangenen Jahr wiederum ein positives Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von 5,6 Mill. Euro. In ihrem Geschäftsbericht führt die Bank dazu aus, dass sich mit diesen insgesamt 18,4 Mill. Euro Auflösungen von Risikovorsorge die 17,3 Mill. Euro Risikovorsorge des Krisenjahres 2009 wieder vollständig erledigt haben. Nicht ohne Stolz weist man darauf hin, dass das kumulierte Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft der letzten zehn Jahre von 2003 bis 2012 mit 4,5 Mill. Euro positiv sei und die Bank somit in der letzten Dekade im Kreditgeschäft nicht einen Cent verloren habe. Darüber hinaus konnte sich das Institut von den Kursverlusten des Vorjahres erholen, sodass sich das Bewertungsergebnis für Wertpapiere von minus 10,0 Mill. Euro in 2011 auf plus 8,8 Mill. Euro verbesserte. Aufgrund des insgesamt in Höhe von 14,3 Mill. Euro positiven Bewertungsergebnisses erreicht die Volksbank ein Ergebnis nach Bewertung in Höhe von 29,3 (20,5) Mill. Euro.

Aufgrund eines außerordentlichen Aufwands durch eine Zuwendung an die Stiftung der Volksbank Göppingen in Höhe von 0,5 Mill. Euro stellte sich das Ergebnis vor Steuern auf 28,82 (20,53) Mill. Euro. Bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme erreichte das Vorsteuerergebnis 1,56 (1,14)% - gegenüber 0,92 (0,85)% im Durchschnitt der Baden-Württembergischen Genossenschaftsbanken mit über 1 Mrd. Euro Bilanzsumme. Durch einen proportional zum Vorsteuerergebnis gestiegenen Steueraufwand in Höhe von 8,32 (6,05) Mill. Euro belief sich das Jahresergebnis nach Steuern (exklusive Zuführung respektive inklusive Auflösung von Vorsorgenreserven) auf 20,5 Mill. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um 41,63%.

Angesichts dieses Ergebnisses konnte die Volksbank versteuerte Reserven im Umfang von 18,1 (12,0) Mill. Euro bilden und so die Vorsorgereserven nach § 340g HGB ("Fonds für allgemeine Bankrisiken") von 26,7 auf 44,7 Mill. Euro aufgestocken. Darüber hinaus widmete das Institut die bestehende Vorsorgereserve nach § 340f HGB in Höhe von 63,0 Mill. Euro in Vorsorgereserven gemäß § 340 g HGB um, sodass jetzt die gesamten Vorsorgereserven in Höhe von 107,8 (89,7) Mill. Euro im Fonds für allgemeine Bankrisiken ausgewiesen werden. Diese Umwidmung erhöhte in der handelsrechtlichen GuV das Bewertungsergebnis, das Ergebnis nach Bewertung sowie das Vorsteuerergebnis und den Jahresüberschuss, dem allerdings in gleicher Höhe eine Erhöhung der Gewinnverwendung durch Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken gegenüberstand.

Die Bilanzsumme der Volksbank Göppingen erhöhte sich im Berichtsjahr um 9,2% auf 1,904 Mrd. Euro. Der Anstieg ist dabei allerdings nur zum Teil geschäftlich bedingt. Ein Plus in Höhe von 63,0 Mill. Euro ist auf die beschriebene Umwidmung der versteuerten Reserven gemäß § 340 f HGB in Reserven nach § 340 g HGB zurückzuführen. Da in der Bilanz die Vorjahreswerte nicht an die Umwidmung angepasst wurden, werden dort der Anstieg der Kundenforderungen um 34 Mill. Euro, die Zunahme der eigenen Wertpapiere um 29 Mill. Euro sowie der Anstieg der Bilanzsumme und des Eigenkapitals jeweils um 63 Mill. Euro zu hoch ausgewiesen.

Im Einzelnen erhöhte sich auf der Aktivseite das Kundenkreditvolumen um 6,5% auf 1,200 Mrd. Euro. Dabei lag der Volumenszuwachs sowohl bei Firmenkrediten mit einem Plus von 2,5 (plus 0,6)% als auch bei Privatkundenkrediten mit einem Plus von 5,6 (plus 1,5)% über dem Anstieg des Vorjahres. Die Forderungen an Kreditinstitute hingegen verringerten sich um 40,3% auf 13,71 Mill. Euro. Die eigenen Wertpapiere wiederum erhöhten sich um 14,40% auf 810,18 Mill. Euro.

Auf der Passivseite verzeichneten die Kundeneinlagen (inklusive Schuldverschreibungen) nach einem Plus im Vorjahr in Höhe von 2,9% erneut einen Anstieg um 2,8% auf 1,529 Mrd. Euro. Der Zuwachs belief sich auf 3,1 (2,7)% bei Privatkunden und auf 1,3 (6,5)% bei Firmenkunden. Bei Berücksichtigung eines Nettoabsatzes im Wertpapiergeschäft von 16,5 (5,7) Mill. Euro ergab sich insgesamt ein Zufluss von Anlagegeldern in Höhe von 58,6 (48,1) Mill. Euro. Die Bankengelder wuchsen um 38,8% auf 131,95 Mill. Euro an und umfassten neben kurzfristigen Geldaufnahmen die Refinanzierung von Förderkrediten bei der KfW und anderen Förderbanken (78,5 Mill. Euro).

Während das bilanzielle Eigenkapital mit 101,64 (101,80) Mill. Euro nahezu konstant blieb, stieg das wirtschaftliche Eigenkapital der Bank um 9,5% auf 206,6 Mill. Euro. Das entspricht 11,2% der durchschnittlichen Bilanzsumme. Mit einer Kernkapitalquote von über 22% und einem Solvabilitätskoeffizienten nach Basel II in Höhe von 26% sieht sich die Volksbank Göppingen deshalb für die ab 2019 geltende Eigenkapitalrelation nach Basel III gut gerüstet.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Werner Kleinle (Vorsitzender), Hubert Rinklin (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Peter Aubin (Sprecher), Hermann Sonnenschein

Heidelberger Volksbank

Deutliches Wachstum des Zinsüberschusses um 10% - Provisionsüberschuss fast auf Vorjahresniveau - Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 6,4% - positives Bewertungsergebnis - Jahresüberschuss bei 3,11 Mill. Euro nahezu unverändert - Ausweitung der Bilanzsumme um 5,1% - Wachstumsimpulse sowohl durch Kundenkreditgeschäft als auch Kundeneinlagen

Die Heidelberger Volksbank zeigt sich über die geschäftliche Entwicklung im Jahr 2012 "wieder auf das Angenehmste überrascht": An diesen guten Ergebnissen will die Volksbank ihre Mitglieder teilhaben lassen und schüttet eine Dividende in Höhe von sieben Prozent und damit über 618604 Euro an die Mitglieder aus. Im Einzelnen konnte der Zinsüberschuss bereits zum vierten Mal in Folge kräftig gesteigert werden, und zwar um 10,0% auf 28,47 Mill. Euro. Das Institut begründet diese Entwicklung mit den guten Wachstumsraten im Kundengeschäft, vor allem im Bereich der Kundenkredite, die die Belastungen durch das sehr niedrige Zinsniveau deutlich überkompensierten. Das Provisionsergebnis erreichte mit 8,03 Mill. Euro nahezu den Vorjahreswert (8,16 Mill. Euro). Im Wertpapierdienstleistungsgeschäft war wei terhin die Zurückhaltung der Kunden spürbar.

Während die Verwaltungsaufwendungen in ihrer absoluten Höhe im Berichtsjahr um 1,38 Mill. Euro oder 6,4% auf 23,09 Mill. Euro anstiegen, blieben sie jedoch in Relation zum Geschäftsvolumen nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Die Erhöhung im Bereich der Personalkosten um 5,2% auf 15,03 Mill. Euro führt die Volksbank neben den allgemeinen Tarifsteigerungen vor allem auf die gestiegene Mitarbeiterzahl zurück. Der Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen um 8,8% auf 6,86 Mill. Euro wurde nach Angaben des Instituts im Wesentlichen durch einen gestiegenen Beitragsanteil für den Garantiefonds des Bundesverbandes der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken sowie durch höhere Kosten für Umbauten in bankeigenen Räumlichkeiten verursacht. Die Abschreibungen auf Sachanlagen wuchsen um 7,3% auf 1,20 Mill. Euro. Trotz der erhöhten Verwaltungsaufwendung lag das Teilbetriebsergebnis mit 13,41 Mill. Euro 8,7% über dem Vorjahresniveau.

Musste die Volksbank in 2011 noch Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft in Höhe von 2,96 Mill. Euro vornehmen, so profitierte im Berichtsjahr von Erträgen aus Zuschreibungen in Höhe von 1,27 Mill. Euro aufgrund der erfreulichen Entwicklung beim Bewertungsergebnis des eigenen Wertpapierbestands.

Dies lag ursächlich an der im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannteren Situation an den Geld- und Kapitalmärkten.

Das Betriebsergebnis vor Steuern stieg dementsprechend um rund 47,9% oder 5,01 Mill. Euro auf 15,46 Mill. Euro an. Aufgrund dieser Ertragslage stellte die Volksbank nach 3,85 Mill. Euro in 2011 nun 7,40 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken ein, um den durch Wachstum und Aufsichtsrecht gestiegenen Eigenkapitalanforderungen adäquat Rechnung zu tragen. Nach Berücksichtigung des Steueraufwandes in Höhe von 8,06 (6,60) Mill. Euro errechnet sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,11 (3,11) Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Heidelberger Volksbank erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,1% auf 1,193 Mrd. Euro. Als wesentliche Wachstumsimpulse nennt das Institut das Kundenkreditgeschäft, aber auch die Kundeneinlagen. Das Geschäftsvolumen stieg um rund 91 Mill. Euro auf 1,306 Mrd. Euro. Die Zunahme bei den außerbilanziellen Geschäften um insgesamt 33,3 Mill. Euro erfolgte im Wesentlichen bei den offenen Kreditzusagen.

Auf der Aktivseite erhöhte sich das Kundenkreditvolumen um 10,9% oder 72,21 Mill. Euro auf 737,22 Mill. Euro. Mit einem Anteil an der Bilanzsumme in Höhe von 60,39 (57,31)% weist die Heidelberger Volksbank die höchste Quote bei den Kundenforderungen aus, gefolgt von der Volksbank Lahr mit 51,61 (50,97)% und der Volksbank Göppingen mit 51,55 (51,78)%. In Heidelberg lag der Schwerpunkt der Kreditnachfrage wie auch 2011 auf langfristigen Immobilienfinanzierungen. Insgesamt sagte die Bank rund 190 Mill. Euro neue Kredite zu, etwas mehr als die Hälfte hiervon entfiel auf gewerbliche Finanzierungen. Darüber hinaus wurden Hypotheken- und Ratenkredite über weitere 25 Mill. Euro an Partnerunternehmen des genossenschaftlichen Finanzverbundes vermittelt.

Die Forderungen an Kreditinstitute verringerten sich um 52,4% auf 41,69 Mill. Euro. Damit liegt die Heidelberger Volksbank hinsichtlich des Anteils der Forderungen an Kreditinstitute an der Bilanzsumme im Rahmen des vorliegenden Vergleichs in der Mitte: Besteht bei der Volksbank Göppingen die Bilanzsumme lediglich zu 0,72 (1,32)% aus Forderungen an Banken, sind es bei der Heidelberger Volksbank 3,49 (7,72)% und bei der Volksbank Lahr 15,35 (12,75)%.

Der Bestand an festverzinslichen Wertpapieren lag am Bilanzstichtag bei 248,58 Mill. Euro und damit 1,33% über dem Vorjahreswert. Darüber hinaus stockte das Ins titut die Fondsanlagen um insgesamt 37,89 Mill. Euro oder 49,90% auf 113,84 Mill. Euro auf. Der Gesamtbestand der Wertpapieranlagen erhöhte sich somit um 12,81% auf 362,42 Mill. Euro.

Auf der Passivseite war das Bilanzsummenwachstum in erster Linie geprägt durch eine Ausweitung der Kundeneinlagen. Sie erhöhten sich um 4,3% oder 41,74 Mill. Euro auf 1,010 Mrd. Euro. Während sich die Festgelder dabei um 26,3 Mill. Euro oder 13,8% reduzierten, stiegen die Spareinlagen um 40,0 Mill. Euro oder 9,6% und die Sichteinlagen um 68,0 Mill. Euro oder 27,4%. Den Strukturanteil der Spareinlagen beziffert die Volksbank auf 45,1% der gesamten Kundeneinlagen. In Relation zur Bilanzsumme weist im Rahmen dieses Vergleichs die Heidelberger Volksbank mit 84,65 (85,28)% den höchsten Anteil an Kundeneinlagen aus, gefolgt von der Volksbank Göppingen mit 79,43 (84,41)% und der Volksbank Lahr mit 72,63 (72,77)%.

Die Bankengelder erhöhten sich bei der Heidelberger Volksbank um 33,4% auf 68,45 Mill. Euro. Trotz dieser Zunahme ist der Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme mit 5,74 (4,52)% im Rahmen dieses Vergleichs allerdings der niedrigste. Die verbrieften Verbindlichkeiten gingen im Berichtsjahr um 60,2% auf 6,75 Mill. Euro zurück. Das bilanzielle Eigenkapital stockte das Institut 2012 um 4,7% auf 59,17 Mill. Euro auf. Die Zahl der beschäftigten Mitarbeiter nach Köpfen lag am Jahresende bei 249 (245) Personen. Darin enthalten sind 22 Auszubildende.

Personalien: Aufsichtsrat: Prof. Reinhard Walter (Vorsitzender), Dieter Horstmann (stellvertretender Vorsitzender), Bernhard Zimmermann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Alexander Alten (seit 1. Juli 2012), Jürgen Neidinger, Toralf Weimer

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