Bankenchronik Ausgabe 18/2017

23. August 2017 bis 11. September 2017

Die zum Jahresbeginn fusionierte Banco BPM hat die Vermögensverwaltertochter Aletti Gestielle für 700 Millionen Euro an Anima verkauft. Banco BPM will bis mindestens 2040 eine Partnerschaft mit dem Asset Manager im Bereich der Vermögensberatung aufrechterhalten, hieß es in einer Mitteilung.

Das britische Fintech Tandem hat die 1893 gegründet Harrods Bank für einen nicht genannten Kaufpreis von Qatar Holdings erworben. Die Abwicklung der Transaktion untersteht noch der Genehmigung der Aufsichtsbehörden und wird einige Monate dauern, heißt es in einer Mitteilung. Der Deal bringt dem Start-up eigenen Angaben zufolge 80 Millionen Pfund zusätzliches Kapital und eine Banklizenz. Die Harrods Bank werde künftig unter der Marke Tandem geführt.

Santander verkauft faule Kredite der Anfang Juni übernommenen und zuvor von den europäischen Behörden abgewickelten Banco Popular. Der US-Finanzinvestor Blackstone übernimmt 51 Prozent eines Pakets von Grundstücken, Wohnungen, Gewerbeimmobilien und anderen Aktiva im Wert von 30 Milliarden Euro, wie Santander mitteilt. Die Assets werden in eine neu gegründete Firma transferiert, an der die spanische Großbank 49 Prozent halten wird. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2018 abgeschlossen sein. Mitte August hatten die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission definitiv grünes Licht für die Übernahme der Banco Popular gegeben.

Der italienische Postkonzern Poste Italiane hat den Verkauf der eigenen Banktochter Banca del Mezzogiorno abgeschlossen. Die halbstaatliche Investitionsholding Invitalia hatte die Postgruppe für 380 Millionen Euro gekauft.

Vontobel hat ein osteuropäisches Vermögensverwaltungsportfolio von Notenstein La Roche Privatbank AG gekauft. Beim Kundenportfolio handelt es sich vor allem um High Net Worth Individuals (HNWI) aus Herkunftsländern in Osteuropa mit einem verwalteten Vermögen von rund zwei Milliarden Schweizer Franken. Gleichzeitig wechselt der Großteil des entsprechenden Teams zu Vontobel.

Die Volksbank Wien hat die Sparda-Bank Austria für einen nicht genannten Kaufpreis übernommen. Das kleine Spezialinstitut wird als eigenständige Marke weitergeführt, die 24 Filialen sollen bestehen bleiben. Durch die Übernahme wächst die Bilanzsumme der Volksbank Wien auf rund 11 Milliarden Euro.

Die niederländischen Großbanken ABN Amro, ING und Rabobank arbeiten im Bereich Instant Payments mit dem Infrastrukturanbieter Equens Worldline zusammen. Im ersten Schritt zur Realisierung eines Echtzeitzahlungssystems sollen die drei Banken an die Infrastruktur von Equens Wordline angebunden werden. Erste Instant Payments sollen 2019 verarbeitet werden, im Mai 2019 wird es dann einen vollständigen Roll-out geben.

Während viele deutsche Kreditinstitute derzeit Schiffsportfolios verkaufen, ist die Hamburger Privatbank Berenberg auf der Käuferseite. Gemeinsam mit einem japanischen Finanzdienstleister hat sie ein weiteres Schiffskreditportfolio der Royal Bank of Scotlan d in Höhe von rund 460 Millionen US-Dollar erworben. Dabei handelt es sich allerdings um sogenannte Performing Loans, so betont die Bank, also "gesunde" Kredite, die mit Investment-Grade-Status bewertet sind. Die von Berenberg erworbenen Kredite sollen zum einen in den Luxemburger Schiffskreditfonds "Berenberg Alternative Asset Fund" fließen. Mit der Kombination aus dem Kauf von Schiffskreditportfolios und deren Asset Management will die Bank ihr Dienstleistungsgeschäft für Kunden und institutionelle Investoren weiter ausbauen und spricht von guten Wachstumsmöglichkeiten. In den letzten zwölf Monaten hat sie ein Volumen von etwa 1 Milliarde US-Dollar an Schiffskrediten bewegt.

Die Hanse Merkur 24 Lebensversicherung AG (HM24) wird rückwirkend zum 1. Januar 2017 mit der Hanse Merkur Lebensversicherung AG (HML) verschmolzen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Verschmelzung genehmigt. Die Verträge der rund 7 000 Kunden der HM24 werden rückwirkend zum 1. Januar 2017 auf die HML übertragen.

Nach der Einleitung der gesellschaftsrechtliche Umstrukturierung der Volkswagen Finanzdienstleistungen im November vergangenen Jahres, ist die Volkswagen Bank GmbH nun eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. Ziel der Neuaufstellung war es, das Kredit- und Einlagengeschäft im Europäischen Wirtschaftsraum in der Volkswagen Bank GmbH zu bündeln. Aktivitäten, wie das Leasing-, Versicherungs-, Dienstleistungs- und Mobilitätsgeschäft sowie das Kreditgeschäft außerhalb Europas verbleiben in der Volkswagen Finan cial Services AG. Mit einer neuen Gesellschaft, der Volkswagen Financial Services Digital Solutions GmbH, werden zukünftig ausgewählte Dienstleistungen für deren Muttergesellschaften Volkswagen Bank GmbH und Volkswagen Financial Services AG entwickelt und bereitgestellt.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank bietet seit Anfang September dieses Jahres eine aktiv gemanagte Vermögensverwaltung ab 50 000 Euro Anlagesumme an. Investiert wird hauptsächlich in Exchange Traded Funds (ETF), Fonds, die in ihrer Strategie automatisiert einem Aktienindex folgen und deshalb besonders kostengünstig sind. Die Kunden zahlen dafür eine jährliche Gebühr von 1,6 Prozent. Das Produkt soll eine Erweiterung zum klassischen mandatierten Geschäft darstellen, das die Bank ab einem Volumen von 250 000 Euro anbietet, heißt es in einer Mitteilung.

Allianz Global Investors will im Zuge der Umsetzung von MiFID II die Kosten für das Research nicht den Kunden in Rechnung stellen. Für alle Fonds und Kundenmandate werden die Kosten für das Broker-Research auf die eigene Rechnung genommen, heißt es in einer Mitteilung. Die Fondstochter der Allianz setze ohnehin bereits auf ein starkes hausinternes Analyseteam und trage diese Kosten seit jeher in der GuV-Rechnung.

Um die Konjunktur anzukurbeln, plant Schottland die Schaffung einer staatlichen Investitionsbank. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will damit Investitionen steigern und Neuerungen vorantreiben.

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