Bankenchronik Ausgabe 21/2020

7. bis 23. Oktober 2020

BNP Paribas und das Wealthtech-Unternehmen Allfunds haben am 5. Oktober 2020 das Closing ihrer strategischen Partnerschaft zum Aufbau von Fondsvertriebsleistungen bekannt gegeben. Durch die Partnerschaft kann BNP Paribas Securities Services seinen Kunden Zugang zu mehr als 2 000 Fondsgesellschaften und 100 000 Fonds sowie zu einer Reihe von Fondsanalysedienstleistungen über die von Allfunds betriebene Plattform ermöglichen. Darüber hinaus wird BNP Paribas dem Partner Allfunds künftig die Verwaltung ihrer Vertriebsverträge mit Drittfonds im Auftrag der für Privatkunden, Vermögensverwaltung, Versicherungen und Asset Management zuständigen Unternehmensbereiche der BNP Paribas Gruppe anvertrauen. BNP Paribas Securities Services und BNP Paribas Asset Management halten nach diesem Schritt gemeinsam einen Anteil an Allfunds von 22,5 Prozent. Rund 250 Mitarbeiter von BNP Paribas Securities Services sollen zu Allfunds wechseln.

Die HSBC Germany Holdings hat die Barabfindung für die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre der HSBC Trinkaus & Burkhardt auf die HSBC Germany Holdings als Hauptaktionärin im Rahmen eines Squeeze-out-Verfahrens auf 67,93 Euro je auf den Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktie der HSBC Trinkaus & Burkhardt festgelegt. Die HSBC Germany Holdings ist mit etwa 99,33 Prozent am Grundkapital der HSBC Trinkaus & Burkhardt beteiligt. Der gerichtlich bestellte sachverständige Prüfer hat die Angemessenheit der festgelegten Barabfindung bestätigt. Über die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre soll voraussichtlich auf einer auf den 19. November 2020 noch einzuberufenden (virtuellen) außerordentlichen Hauptversammlung der HSBC Trinkaus & Burkhardt der Beschluss gefasst werden.

Am 13. Oktober 2020 nahm die C24 Bank, ein Unternehmen der Check24 Gruppe, ihren Betrieb auf. Die C24 Bank agiert als Open-Banking-Plattform und bietet ihren Kunden über das Vergleichsportal Check24 auch Finanzprodukte von etwa 300 Partnerbanken an. Die Finanzaufsicht BaFin hatte der C24 Bank Mitte Mai 2020 eine Banklizenz erteilt.

Der Verband deutscher Kreditplattformen (VdK) hat fünf neue Assoziierte Mitglieder aufgenommen, darunter die Fintechs Finpar, Netbid Finance und Exaloan, das Beratungsunternehmen d fine und die Süd-West-Kreditbank Finanzierung, kurz SWK Bank. Der VdK möchte gemeinsam mit seinen jetzt 18 Mitgliedern den Weg fortsetzen, einheitliche Branchenstandards zu schaffen sowie Öffentlichkeit und Politik gleichermaßen über die digitale Fremdfinanzierung aufzuklären.

Pine Bridge Investments, ein global agierender Vermögensverwalter, wird den in Großbritannien ansässigen Private-Equity-Immobilienfondsmanager Benson Elliot Capital Management übernehmen. Benson Elliot wurde 2005 gegründet und verwaltet derzeit ein Kapital von über 3,5 Milliarden US-Dollar sowie ein diversifiziertes Portfolio aus Büro , Einzelhandels-, Hotel- und Wohnimmobilien in ganz Europa. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

Die Schweizer Bancomaten wurden durch SIX mit einer einheitlichen Software ausgerüstet. Zuvor seien über 25 verschiedene Softwarelösungen im Einsatz gewesen. Sowohl Banken als auch Endkunden sollen von der vereinfachten und automatisierten Handhabung profitieren können.

Die BaFin hat die Compliance-Regeln für die privaten Wertpapiergeschäfte ihrer Mitarbeiter überarbeitet und strenger gefasst. Das Direktorium der BaFin hat die geänderte Dienstanweisung am 15. Oktober 2020 beschlossen. Für BaFin-Beschäftigte der Risikokategorie A ist nunmehr der Handel in Finanzinstrumenten mit Bezug zu sogenannten finanziellen Kapitalgesellschaften verboten. Dazu zählen etwa sämtliche in der EU ansässigen Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen und sonstigen Finanzinstitute, beispielsweise Leasing- und Factoring-Gesellschaften. Auch Fonds, deren Hauptzweck die Anlage in finanzielle Kapitalgesellschaften ist, dürfen nicht mehr gehandelt werden. In die Risikokategorie A fallen unter anderem sämtliche Aufsichtsbereiche und damit derzeit fast 90 Prozent der Mitarbeiter. Für alle Beschäftigten der BaFin sind zudem spekulative Finanzgeschäfte, also das kurzfristige Handeln, beispielsweise mit derivativen Finanzinstrumenten oder Aktien, nicht mehr möglich.

Die VR-Bank Alzenau (VRB) und die Frankfurter Volksbank (FVB) haben einen Kooperationsvertrag geschlossen und streben nach erfolgreicher Zusammenarbeit eine Verschmelzung im Frühjahr 2021 an. Kernpunkte der Vereinbarung sind die Beschäftigungsgarantie für alle Mitarbeiter der VR-Bank Alzenau für die nächsten fünf Jahre und der Erhalt des Filialnetzes bis mindestens 31. Dezember 2025. Gemeinsam würden die beiden Häuser über rund 1 600 Mitarbeiter und 623 000 Kunden verfügen. Die gemeinsame Bilanzsumme würde sich auf Basis der Jahresabschlüsse 2019 auf etwa 12,7 Milliarden Euro belaufen.

Unicredit und die Commercial Bank of China (ICBC) kooperieren künftig im Firmenkundengeschäft. Ziel des Abkommens ist die Zusammenarbeit bei Handelsinvestitionen und Übersee Projektverträgen sowie die Unterstützung der jeweiligen Firmenkunden bei ihren internationalen Geschäftsaktivitäten sowie die Erschließung neuer Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten in Europa, besonders in Mittel- und Osteuropa, Italien, Deutschland und Österreich.

Der Versicherungskonzern Talanx kauft 100 Prozent der Anteile des italienischen Sachversicherers Amissima Assicurazioni von Amissima Holdings. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Talanx beabsichtigt, das Vorhaben aus vorhandenen, liquiden Mitteln zu finanzieren. Der Kauf soll im ersten Quartal 2021 abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden.

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