Bankenchronik Ausgabe 24/2021

Die Signal Iduna gründet einen zusätzlichen, nachhaltig ausgerichteten Lebensversicherer. Die Signal Iduna Lebensversicherung AG wird ab dem 1. Januar 2022 an den Start gehen. Ab dann wird Neugeschäft nur noch über diese Gesellschaft geschrieben. Ziel der Neugründung sei es, beim Thema Nachhaltigkeit eine führende Rolle einzunehmen und ein klimaneutrales Unternehmen zu werden. Für die Kunden der bestehenden Signal Iduna Lebensversicherung a. G. ändere sich mit der Gründung der neuen Gesellschaft nichts.

Die TSB Bank wird ihr Filialnetz in Großbritannien um ein Viertel zusammenschrumpfen. Dabei geht es konkret um 70 Filialen. In den vergangenen Jahren sei die Nutzung der Filialen stark zurückgegangen. Seit Januar 2019 sinke die Zahl der dort abgewickelten Transaktionen, und es gebe keine Hoffnung darauf, dass sich die Zahl der Transaktionen wieder auf das vor der Pandemie erreichte Niveau erhole. Die Kundschaft agiere mit 90 Prozent der Transaktionen überwiegend digital und auch Beratungsgespräche für Hypothekenfinanzeirungen fänden mit 90 Prozent fast ausschließlich per Videoberatung statt.

Swiss Life will in Deutschland mit den zwei Sparten Finanzberatung und Versicherung stark expandieren. Die Zahl der Finanzberater werde von 5 100 auf mehr als 6 500 im Jahr 2024 erhöht werden. Im Zuge dessen sollen die Berater bis zum gleichen Zieldatum die Gebühreneinnahmen von 602 Millionen Euro auf 800 bis 830 Millionen Euro steigern. Im Segment Versicherung soll die Neugeschäftsproduktion in diesem Zeitraum um 20 Prozent auf mehr als 4,7 Milliarden Euro anwachsen. Der Wert des Neugeschäfts wird demnach addiert in den Jahren 2022 bis 2024 bei mehr als 240 Millionen Euro liegen.

Die Bank of London wurde als sechste britische Clearingbank gegründet. Es ist erst die zweite Neugründung einer Clearingbank in mehr als 250 Jahren. Bereits vor der Aufnahme der Geschäftstätigkeit hat das Institut bei Investoren ordentlich Geld eingesammelt und startet mit einer Bewertung von 1,1 Milliarden US-Dollar. Die Ziele sind ehrgeizig: Binnen fünf Jahren sollen 3 000 Mitarbeiter in Großbritannien, der EU und Nordamerika eingestellt werden. Gespräche mit den zuständigen Aufsichtsbehörden befänden sich im fortgeschrittenen Stadium.

Die Volksbank Bielefeld-Gütersloh hat das Start-up Fynn Academy gegründet, mit dem sie ab 2022 die Marktnische der digitalen Bildung im Bereich Finanzen und Immobilien besetzen will. Auf der unternehmenseigenen Website bietet das neue Finanzbildungsportal flexible E-Learning-Tools, zunächst zum Themenschwerpunkt Immobilien-Investments. Später sollen weitere Themengebiete folgen.

Aufgrund des veränderten Kundenverhaltens hat die LBS West eine neue Tochtergesellschaft gegründet. Mithilfe der DBC Digitales Business Center GmbH sollen die Kundenkontaktanfragen in erster Linie schneller, aber auch systematischer gesteuert werden. So sollen Beratungen beispielsweise rund um die Baufinanzierung auch an Wochenenden stattfinden können. Im Rahmen eines Projektes testete das DBC schon seit Juli erfolgreich die Bestandskunden-Terminierung für den LBS-Außendienst. Hier wurden Vereinbarungsquoten bis zu 56 Prozent generiert. Aktuell konzentiert sich das DBC auf den Immobilieneinkauf sowie die Organisation der Finanzierungsberatung von Immobilieninteressenten für die LBS West. In einer späteren Ausbaustufe könne das Angebot auch weiteren Partnern in der Sparkassen-Finanzgruppe zugänglich gemacht werden.

Die ING kooperiert über das von der Muttergesellschaft ING Bank N. V. entwickelte Online-Cashback-Portal Dealwise mit Amazon. Die rund 2,9 Millionen Girokonto-Inhaber der Bank können künftig bei berechtigten Amazon-Bestellungen monatlich wechselnde Cashbacks erhalten. Das Angebot schließt auch den Amazon Marketplace ein und gilt für Neu- und Bestandskunden des Versandhändlers. Die Kooperation mit Amazon in Sachen Cashback ist ein Ausbau der bestehenden Zusammenarbeit mit dem Internetgiganten. Bereits seit Juni 2020 vergibt die ING Kredite an Amazon-Verkäufer.

Die BNP Paribas geht eine Partnerschaft mit SIA ein, um die Einführung von Co-Branding-Karten mit Geschäftspartnern in Frankreich und anderen europäischen Ländern zu unterstützen. Im Rahmen der Vereinbarung wird die technische Infrastruktur von SIA digitale und physische Co-Branding-Karten verarbeiten, die von BNP Paribas ausgegeben werden. Dazu gehören auch Dienste für das Management und die Verhinderung von Betrug und Chargebacks sowie Lösungen zur Beschleunigung des Authentifizierungsprozesses für Online-Zahlungen bei gleichzeitiger Gewährleistung sicherer E-Commerce-Einkäufe. BNP Paribas nutzt auch die digitalen Onboarding- und Open-Banking-Plattformen von SIA, um neue Kunden über mobile Apps zu registrieren und auf Informationen zu verschiedenen Bankkonten zuzugreifen.

Die Oddo BHF Gruppe hat exklusive Verhandlungen mit Quilvest Wealth Management aufgenommen, um 100 Prozent des Kapitals der Quilvest Banque Privee S.A. zu erwerben. Die von der Familie Bemberg gegründete und seit fast 100 Jahren in Paris ansässige Bank verwaltet ein Vermögen von mehr als 2 Milliarden Euro für 2 500 Kunden. Das Geschäftsmodell sowie die Angestellten des Instituts sollen nach der Übernahme beibehalten werden.

Die Finanzinstitute im Euroraum haben laut der EZB im Oktober 2,5 Prozent mehr Darlehen an Unternehmen ausgereicht als vor Jahresfrist. Im September hatte das Plus bei 2,1 Prozent gelegen. An die Privathaushalte vergaben die Geldhäuser 4,1 Prozent mehr Kredite. Die Geldmenge M3 nahm im Berichtsmonat um 7,7 Prozent zu. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 7,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat lag der Anstieg bei 7,5 Prozent.

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