Börsennachrichten Ausgabe 21/2014

Gibraltar Stock Exchange

Am 1. November soll in Gibraltar eine Börse, die Gibraltar Stock Exchange (GSX) an den Markt gehen. Hier sollen ab dem ersten Quartal 2015 Investmentfonds notiert werden. Die Betreibergesellschaft hat Medienberichten zufolge die Lizenz vom örtlichen Regulierer Gibraltar Financial Services Commission (FSC) erhalten.

BIZ: Recovery Plans

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat Richtlinien für Marktteilnehmer wie beispielsweise zentrale Gegenparteien vorgelegt, nach denen diese Abwicklungspläne erarbeiten sollen. Die Vorlage umfasst zwölf Standards, die dafür sorgen sollen, dass Konzentrationsrisiken entschärft werden und dann die zentralen Gegenparteien im Notfall ohne größere Marktverwerfungen abgewickelt werden könnten. Demnach sollen die Unternehmen künftig Dienstleistungen benennen, die den wichtigsten Teil ihres Geschäftes darstellen.

Eurex Clearing und Morgan Stanley

Die Investmentbank Morgan Stanley wird Clearing-Teilnehmer am CCP-Service von Eurex Clearing für die Wertpapierleihe. Die Anbindung soll bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Mit dem im November 2012 eingeführten Angebot besteht für ein bisher weitgehend bilateral abgewickeltes Marktsegment die Möglichkeit, zentral zu clearen. Die Produktpalette umfasst derzeit Aktien aus Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz sowie ein Spektrum an internationalen festverzinslichen Wertpapieren und Exchange-Traded-Funds (ETFs). Der Clearing-Service soll das Kontrahentenrisiko verringern und Marktteilnehmern Kostenvorteile im Vergleich zum steigenden Kapitalbedarf bei bilateralen Engagements verschaffen. Aktuell sind vier Clearing-Teilnehmer für diesen Service zugelassen.

Der CCP-Service für die Wertpapierleihe basiert auf den Systemen und Risikomanagementstandards von Eurex Clearing. Derzeit können Wertpapierleihetransaktionen, die über den Eurex Repo-Sec-Lend Markt abgeschlossen werden oder über das CCP-Gateway von Pirum erfolgen, von Eurex Clearing abgewickelt werden. Mit Clearstream Banking Luxembourg und Euroclear Bank sind aktuell zwei Tri-Party Collateral Agents in den Service eingebunden.

EEX: Powernext

Die European Energy Exchange (EEX), Teil der Gruppe Deutsche Börse, wird zum 1. Januar 2015 Mehrheitsaktionär der Powernext. Die beiden Unternehmen kooperieren seit einigen Jahren im Strom- und Gasmarkt. Die EEX wird zukünftig 55,8 Prozent der Anteile an der Powernext halten. Die notwendige Genehmigung der Transaktion durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden ist bereits erteilt worden. Die Transaktion wird durch einen Anteilstausch realisiert. Aktuell hält die EEX 50 Prozent der Anteile an der Epex Spot. Die EEX überträgt Anteile in Höhe von 36,7 Prozent an HGRT, ein Konsortium aus den Übertragungsnetzbetreibern RTE, Elia und Tennet. Im Gegenzug erhält sie den Anteil, den HGRT aktuell an Powernext hält. Einhergehend mit diesem Schritt werden alle Erdgasaktivitäten der EEX-Gruppe zukünftig innerhalb der Powernext gebündelt. Das heißt, dass ab dem 1. Januar 2015 das komplette Produktangebot der Pegas-Plattform durch Powernext betrieben wird.

African Stock Exchange: Xetra

Die African Stock Exchange (AFSX) wird die Technologie des Handelsplatzes Xetra der Deutschen Börse sowie deren Support-Dienstleistungen nutzen. Die AFSX ist ein Startup mit Sitz in Mauritius und verfolgt das Ziel, Wertpapierhandel für ganz Afrika anzubieten. Die neue panafrikanische Börse soll im Jahr 2015 starten. Xetra-Handelsteilnehmer sollen künftig mithilfe der Infrastruktur der Deutschen Börse leichter auf die afrikanischen Finanzmärkte zugreifen können. Zudem sollen Marktteilnehmer aus Afrika technisch Zugang zu einem großen, paneuropäischen Händlernetz erhalten.

Die Handelstechnologie der Deutschen Börse wird bereits von mehreren Börsen in Europa genutzt. Die Wiener Börse führte sie 1999 ein, die Irish Stock Exchange im Jahr 2000. 2008 folgte die Bulgarian Stock Exchange und 2010 die Ljubljana Stock Exchange in Slowenien. Malta und Prag kamen 2012 hinzu; die Cayman Islands und Budapest folgten 2013. Auch die Eurex-Tochtergesellschaft Eurex Bonds nutzt das Handelssystem. Darüber hinaus verwendet es die Shanghai Stock Exchange als Basis für das eigene Handelssystem.

Übernahme Zweitmarkt

Zum 1. Oktober hat die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG von der Salomon Invest AG und der Atalanta Beteiligungsgesellschaft mbh & Co. KG 100 Prozent der Anteile an der Deutsche Zweitmarkt AG übernommen. Operativ sollen beide Makler unabhängig voneinander agieren. Mittelfristig soll der Handel jedoch auf der Plattform zweitmarkt.de der Fondsbörse Deutschland unter Aufsicht der Börsen Hamburg Hannover München gebündelt werden. Während die Leistungen der Fondsbörse schwerpunktmäßig auf Banken und Sparkassen ausgerichtet sind, zielt die Deutsche Zweitmarkt stärker auf die Bedürfnisse freier Vermittler ab. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die BaFin.

Börse 2.0 für Start-ups

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel kündigte an, die Bundesregierung wolle gemeinsam mit der Deutschen Börse ein neues Segment namens Börse 2.0 ins Leben rufen, um jungen Unternehmen einen leichteren Zugang zu Kapital zu ermöglichen. Ein Startzeitpunkt für das Projekt wurde noch nicht genannt.

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