Ertragsrechnung

Besserung nicht in Sicht

Der Spielraum für Ertragspotenziale bleibt kurzfristig eng bemessen. Dies ist das Resümee des Ausblicks, mit dem die Bundesbank in ihrem Monatsbericht September traditionell die Betrachtung zur Ertragslage der deutschen Kreditwirtschaft für das Vorjahr abschließt. Ausdrückliche Erwähnung finden diesmal die Ortsbanken der Verbünde, deren "bislang noch recht stabile Ertragslage" die Notenbank besonders stark betroffen sieht. In der Tat leiden die Primären sowohl auf der Erlös- als auch auf der Kostenseite unter harten Bedingungen. Dass der Margendruck im überaus wichtigen Zinsgeschäft anhält und zunehmend die Zinsergebnisse aus der Fristentransformation belastet, spiegelt sich sowohl bei Sparkassen wie Kreditgenossenschaften in den Zahlen wider. Insbesondere bei den (kurzfristigen) Einlagen sieht die Bundesbank die Möglichkeiten zur Margensenkung ausgereizt, während sie auf der Aktivseite eine sukzessive Anpassung an das niedrige Marktzinsniveau durch das Abschmelzen der günstigen Konditionen aus langlaufenden Bindungsfristen registriert. Bei den Sparkassen ist dadurch der Anteil des Zinsüberschusses 2013 wieder auf 2,11 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) zurückgegangen, die Kreditgenossenschaften konnten ihn sogar noch einmal auf 2,25 Prozent heraufschrauben. In beiden Gruppen liegt die Relation aber deutlich niedriger als in den richtig guten Jahren 2010 und 2011, als die Sparkassen in der Spitze 2,20 Prozent und die Kreditgenossenschaften 2,33 Prozent erreichten.

Auf einen wirklichen Ausgleich durch das Provisionsgeschäft können die Ortsbanken nicht hoffen - es sei denn, sie läuten eine neue Runde der Diskussion über Verbundpreise ein. Für die Sparkassen ist der Provisionsüberschuss mit 0,57 Prozent der DBS seit sechs Jahren nahezu konstant geblieben, und für die Kreditgenossenschaften ist er seit 2009 auf 0,56 Prozent tendenziell zurückgegangen (nach 0,67 und 0,63 Prozent in den Ausnahmejahren 2007 und 2008). Günstige Wirkungen gingen 2013 einmal mehr von der Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft aus. Sie fiel sowohl bei den Sparkassen mit in Summe 0,1 Milliarden Euro als auch bei den Genossenschaftsbanken mit 0,3 Milliarden Euro sogar positiv aus. Aber das lässt sich ebenso wenig fortschreiben wie die durch die Regulierung tangierte Entwicklung der Verwaltungskosten. An dieser Stelle haben die Kreditgenossenschaften von 2,12 und 2,01 Prozent der DBS in den Jahren 2007 und 2008 auf 1,85 Prozent für 2013 einen gewaltigen Sprung gemacht. Sie sind mit dieser Relation den Sparkassen näher gerückt, die sich von 1,81 Prozent der DBS in 2008 auf 1,77 Prozent verbessert haben. Nicht zuletzt an dieser Kennziffer wird man künftig ablesen können, inwieweit den Ortsbanken auf integrierter Ebene die intelligente Kombination aus Online- und Filialvertrieb gelingt.

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