Die Finanz- und Wirtschaftskrise trübt zunehmend das Vertrauen in alle Zweige der Altersvorsorge, so der DIA Trend Vorsorge des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Am stärksten von der wachsenden Sorge betroffen ist die gesetzliche Rentenversicherung, um die sich im April 56 Prozent der Befragten Sorgen machten - sechs Prozentpunkte mehr als noch im März. 34 Prozent (Vormonat 30 Prozent) zeigten sich skeptisch im Hinblick auf die private Altersvorsorge. 27 Prozent der Befragten geben an, der Wert ihrer bereits angesparten Vorsorge sei bereits gesunken, weitere 27 Prozent schieben Abschlussentscheidungen hinaus. In den Altersgruppen ab 36 Jahre sind es sogar über 30 Prozent.
Besonders stark zeigt sich die Verunsicherung der Verbraucher im Geschäft mit fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung. Sie konnten zwar 2008 trotz eines leichten Rückgangs beim Neuvertragsvolumen noch ihren Anteil am Gesamtmarkt Leben von 31,4 auf 31,8 Prozent leicht ausbauen. Im vierten Quartal aber zeigte sich bereits die Auswirkung der Finanzkrise auf die Fondspolicen. Und seit Jahresbeginn ist der Absatz gegenüber dem Vorjahr um bis zu 50 Prozent eingebrochen.
Aktueller Gewinner der Entwicklungen sind nach Einschätzung Booz & Company die sogenannten Variable Annuities. Für sie wird auf dem deutschen Versicherungsmarkt in den nächsten fünf Jahren ein Marktpotenzial von bis zu 70 Milliarden Euro prognostiziert. Hier werden ausländische Anbieter, die mit solchen Produkten mehr Erfahrung haben, die Chance nutzen, auf den deutschen Markt zu kommen.
Auch die R+V, die in diesem Segment insgesamt erst 170 Verträge abgeschlossen hat, bewertet die Variable Annuities als "wichtige Produktergänzung", wenngleich der Zeitpunkt aufgrund der Marktentwicklungen nicht besonders günstig sei. Für den Vertrieb auf dem deutschen Markt müssten die Produkte aber anders zugeschnitten sein als in den USA und Japan - vor allem mit weniger Produktvarianten.